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Vorwort und kleine Einweisung für Nicht-Franken

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Die in der folgenden Geschichte vorkommenden Personen sind ebenso wie die Handlung frei erfunden. Etwaige Übereinstimmungen mit wahren Begebenheiten oder realen Personen sind unbeabsichtigt und rein zufällig.

Der geneigte Leser wird im Verlauf des folgenden Textes des Öfteren feststellen (müssen), dass die agierenden Personen in diesem Buch ein buntes Gemisch aus Hochdeutsch, beziehungsweise dem, was sie dafür halten und Fränkisch sprechen, letzteres allerdings in vielen unterschiedlichen Ausprägungen.

Der Grund ist darin zu suchen, dass es im Fränkischen leider keine einheitliche Schreibweise für die zahlreichen typischen Laute gibt, die sich gefühlt wohl aus einer Mischung aus mehreren existierenden Buchstaben zusammensetzen. Es werden daher von unterschiedlichen Schreibern jeweils unterschiedliche Hilfskonstruktionen verwendet, obwohl deren Aussprache, könnten wir sie denn hören, unter Umständen sogar einigermaßen identisch klingen würde. Die logische Folge davon ist, dass sie die Dialektwörter auf unterschiedliche Weisen schreiben, von denen keine als allgemein verbindlich angesehen wird.

Erschwerend kommt dazu, dass der fränkische Dialekt selbst zwischen benachbarten Orten sehr unterschiedlich ausfällt. Bestellt der Nürnberger beispielsweise zum Frühstück seine Wegglä (oder Weggla, Weckla, Weggler usw.), so würde man bereits im benachbarten Fürth erwarten, dass er sich des Begriffs Semmerlä, in der Mehrzahl Semmerli, bedienen würde. Um die gesprochenen Endlaute richtig schreiben zu können, müsste man gut und gerne ein halbes Dutzend neue Buchstaben einführen. Darum sieht man auf den Bratwurstbuden auch häufig „3 im Weckla“ angeschrieben, ein Notbehelf, denn kein Einheimischer würde hier allen Ernstes ein CK sprechen oder das Wort mit einem reinen A beenden.

Zum Dritten, und das ist heutzutage wohl der häufigste Anlass, muss man wohl die unterschiedlichen sozialen Umfelder in Betracht ziehen. Deswegen sprechen die einen noch den unverfälschten Dialekt, obwohl sie auch anders könnten, zumindest einigermaßen, während andere ein nur leicht fränkisch gefärbtes Hochdeutsch vorziehen. Für die letztere Entscheidung gibt es wohl hauptsächlich schulische oder Karrieregründe, was einem Schulsystem, das bereits mit neun Jahren die Weichenstellung für die bildungstechnische Zukunft zementiert, angelastet werden muss. Heimatlich gefärbte Sprache erweckt bei Vielen leider den Eindruck des Zurückgebliebenen. Im günstigsten Fall glaubt man Jemand mit eingeschränkten Sprachfähigkeiten vor sich zu haben, im schlechtesten Fall sogar einen ausgemachten Deppen.

Dazwischen gibt es natürlich unzählige Abstufungen, abhängig vom Erfolg der diversen Umerziehungsmethoden und den Notwendigkeiten, die einem die Umwelt diktiert. Wundern Sie sich deshalb bitte nicht, wenn in ein und demselben Kapitel unterschiedliche Personen gleiche Begriffe leicht unterschiedlich aussprechen.

Bei allen, die sich meiner gutgemeinten Warnungen zum Trotz nicht davon abbringen lassen dieses Buch zu lesen, obwohl sie nicht in Franken geboren sind, möchte ich mich bereits im Voraus entschuldigen, falls sie aufgrund der verwendeten Sprache und deren Schreibweise vor ernsthafte Probleme gestellt werden.

Doud mer Leid, wohr nedd äsuu gmaand!

Mords-Wut

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