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Captain Leoron Turaya, Planet Alera, am Rande der Hauptstadt Mytikas

Ich stand auf dem äußersten Wehrturm der Stadt. Der Himmel war schwarz, nur die Sterne leuchteten. Kein Mondlicht, die Dunkelheit fühlte sich an wie ein Omen.

“Es ist spät, Captain. Ich bin dran.” Gadiel war jung, er war kaum aus dem Training entlassen worden, aber er stand stramm und war bereit mich von der Nachtwache abzulösen. Sein Blick versprühte Stolz und Aufgeregtheit, ein Blick, den ich früher selbst im Spiegel gesehen hatte. Das war bevor ich der Koalitionsflotte beigetreten war und fast zehn Jahre lang in einem unvorstellbaren Alptraum gekämpft hatte. Ich hatte die Hive gesehen, wusste, was sie tun würden, sollten sie je die friedlichen Planeten innerhalb der Schutzzone der Koalitionsflotte erreichen.

Nach zehn Jahren hatte mein Vater mich nach Hause gerufen. Er meinte, ich könne auch auf Alera dienen. Ich hätte weitere zehn Jahre im Krieg gekämpft, aber meine Eltern hofften immer noch, ich würde irgendwann der Gluthitze einer Frau erliegen, dass ich—oder mein Schwanz—eine Partnerin wählen und ihnen Enkelkinder schenken würde.

Im Laufe meines Lebens hatte ich unzählige Frauen getroffen, in allen Ecken des Universums, und nichts hatte sich je bei mir geregt. Mein Körper gehörte mir allein. Und um ehrlich zu sein hatte ich nicht die Absicht das zu ändern. Von einer einzigen Frau wie besessen zu sein? Ich hatte gesehen, wie mächtige Aleranische Krieger der Glut erlagen, wie sie zu nichts anderem als liebestrunkenen Idioten wurden. Nur, weil ihr Schwanz sich—endlich—für die Richtige aufgestellt hatte. Von einer Frau an den Eiern herumgeführt zu werden war nicht das, was mir persönlich vorschwebte. Von etwas anderem getrieben zu werden als der Ehre, meinen Planeten zu verteidigen? Nein, danke.

Ich würde Soldat bleiben, ein Wächter, ein Hüter des Lebens. Ein Aleranischer Junggeselle. Unberührt von den Launen einer Frau.

“Sir?” Gadiel trat unbehaglich hin und her und ich bemerkte, dass ich in die Ferne gestarrt hatte, ins Nichts. Nein. Nicht ins Nichts. Auf die Turmspitze. Den verfluchten Turm der Königin und seinen gleißenden Lichtstrahl, das einzige Licht in der Dunkelheit.

“Na schön,” entgegnete ich und wandte mich um. “Möge das Licht dir den Weg weisen.”

“Und dir ebenfalls.”

Ich nickte und überließ ihm seiner Pflicht. Die Stadt war friedlich, im Moment jedenfalls. Der letzte Einmarsch einer abtrünnigen Familie hatte wenige Wochen zuvor in einem Blutbad geendet. Der brüchige Frieden würde nicht anhalten. Die royale Blutlinie war geschwächt, kein Mitglied der Königsfamilie war stark genug, um der Rolle gerecht zu werden. Seitdem die Königin vor über zwanzig Jahren verschwunden war, musste die Hauptstadt ununterbrochen die Angriffe machthungriger Familien ertragen. Diese Familien glaubten, ihr Reichtum und ihre Armeen würden ihnen die Untergebenheit der Bevölkerung zusichern.

Sie lagen falsch. Solange der Turm der Königin hell erleuchtete, würden die royalen Garden ihren Thron verteidigen, sodass sie eines Tages zurückkehren und ihren Platz unter ihrem Volke einnehmen könnte. Ich glaubte nicht mehr daran, denn ich erinnerte mich kaum noch an die Zeit vor ihrem Verschwinden, aber ich würde kämpfen, bis das Licht im Turm erloschen war. Wenn es soweit war, würde ich für die Bewohner meiner Stadt kämpfen und eine Familie wählen, die den Titel auch verdiente. Es würde viel Blut fließen, denn im Moment verfügten drei Familien über den Reichtum und die Macht, um eventuell den Thron zu erklimmen. Der Tag, an dem das Licht im Turm erlosch, würde der erste Tag eines sehr langen, sehr brutalen Krieges werden.

Die Treppe war stockfinster, aber ich schritt ohne Mühe ihre schattigen Stufen hinunter. Ich musste nicht zählen, denn seit meiner Rückkehr aus dem Krieg gegen die Hive hatte ich hunderte Male diese Treppe erklommen.

Wie es aussah, würde mein ganzes Leben dem Kampf, dem Blutvergießen gewidmet sein.

Dann sollte es auch so sein. Bei den Göttern, was war ich nur für ein Grübler. Ich brauchte ein Aleranisches Bier, ein heißes Bad und mein Bett. Und zwar in dieser Reihenfolge.

Ich verließ den Wachturm und verlangsamte meine Schritte. Ich verspürte keine Eile in mein Quartier zurückzukehren. Unter mir, umgeben von sich windenden Gassen und aneinandergereihten Steinhäusern erstrahlte die royale Zitadelle, im Zentrum der Stadt. Der seltsame Turm dort stand länger, als unsere Zivilisation zurückdenken konnte, er war von einer altertümlichen Rasse außerirdischer Wanderer errichtet worden, die unserem primitiven Planeten zwei Gaben hinterlassen hatte—die Zitadelle und diejenigen, die ihr außerirdisches Blut in sich trugen.

Die Zitadelle war der Hoffnungsschimmer Aleras und gleichzeitig eine bittere Erinnerung daran, dass unser Volk verlassen wurde, als ich noch ein Kind war. Ich erinnerte mich kaum an den Tag, als der König tot aufgefunden und die Königin vermisst wurde. Mein Vater, ein früherer Captain der Stadtwache glaubte weiterhin felsenfest, dass die royale Blutlinie weiterlebte, dass seine geliebte Königin zurückkehren und uns vom Chaos des endlosen Bürgerkriegs befreien würde.

Das Licht leuchtete in den Himmel, also war Königin Celene noch am Leben.

Aber wo?

Und warum war sie nicht zurückgekehrt?

Die jüngere Generation hatte die Hoffnung bereits aufgegeben. Krieg war unvermeidbar, egal, wie sehr die Priester ihn auch verhindern wollten. Ich wollte nichts damit zu tun haben. Die reichen Narren würden sich um eine Rolle streiten, der sie niemals gerecht werden konnten. Es würde keine Thronbesteigungszeremonie geben, keine neue Königin, nicht, solange das Licht des Turms über Mytikas leuchtete. Der Stadt der Königin Celene.

Plötzlich surrte die NPU hinter meinem Ohr mit einer eintreffenden Nachricht; als ob mein Grübeln die Aufmerksamkeit der Schicksalsgötter persönlich heraufbeschworen hatte.

“Prime Nial von Prillon Prime.” Eine knappe, professionelle Stimme ertönte in meinem Ohr; sie bat nicht um Erlaubnis, sondern kündigte meinen Gesprächspartner an.

Ich erstarrte. “Prime Nial?”

Die Nacht war nicht kalt, aber ein Schauer des Entsetzens huschte über meinen Rücken, als ich auf die Worte des mächtigsten Mannes im Universum wartete. Götter, warum kontaktierte er mich? Jetzt?

Prime Nial regierte nicht nur Prillon Prime, sondern die gesamte interstellare Koalition und deren Flotte. Die Streitkräfte der Koalition, die sich aus mehr als zweihundertfünfzig Planeten zusammensetzten, unterstanden seiner Befehlsmacht im Krieg gegen die Hive.

Er hatte sagenhafte Verantwortung und Macht, und er wollte mich sprechen.

Ich schuldete ihm mein Leben. Das Blut gefror mir in den Adern. Warum rief er mich an? Was wollte er von mir, ein derartig mächtiger Mann? Womit konnte ein einfacher Soldat ihm nur behilflich sein? Ich war auf Alera nichts anderes als eine Schachfigur. Ein Bauer. Im Großen und Ganzen war ich nichts weiter als ein winziges Insekt.

“Prime Nial? Hier spricht Captain Leoron Turaya. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?” Meine Stimme schnitt durch die Nacht.

“Leo? Hörst du mich?” Die Stimme des Primes klang tiefer als in meiner Erinnerung und eine gedämpfte Frauenstimme drang aus dem Hintergrund aus den Tiefen des Weltalls zu mir durch.

“Er soll sich beeilen. Ich traue diesen Leuten nicht,” sagte sie. Wem vertraute sie nicht? Was war nur los?

“Ja, Sir. Was kann ich für Sie tun?” Wie zum Teufel kam es, dass er mich direkt über meine NPU anrief? Die neuronale Prozessionseinheit gehörte zur Standardausrüstung der Koalitionsflotte und die meisten Diplomaten der einzelnen Planeten entschieden sich ebenfalls für das Implantat. Der Universaldolmetscher erleichterte die Kommunikation unter den verschiedenen Rassen, aber ich hatte keine Ahnung, dass die Flotte auch quer durch die Galaxie Gespräche durchstellen konnte. Vom Boden auf ein Raumschiff? Ja. Aber von Prillon Prime direkt in meinen Schädel?

“Leo, ich habe eine wichtige, extrem heikle Aufgabe für dich. Bist du allein?”

Ich lief langsam im Kreis herum und prüfte meine Umgebung. Ich befand mich auf einem Berghang am Fuße des Wachturms, mitten in der Nacht. Jede normale Person auf dieser Seite des Planeten schlief zu dieser Zeit. Abgesehen von Gadiel über mir, aber er war zu weit entfernt, um mich zu hören. “Ja, Prime Nial. Ich bin vollkommen allein. Womit kann ich Ihnen dienen?”

Er räusperte sich und ich biss die Zähne zusammen. Ich kannte Nial aus meiner Dienstzeit. Er hatte mir das Leben gerettet und ich hatte ihm bedingungslose Treue geschworen, sollte er mich irgendwann brauchen. “Leo, du musst mich nicht als Prime anreden.”

Darauf zog sich mein Mundwinkel nach oben. Er mochte zwar der Prime sein, aber er hatte immer gesagt er wäre ein einfacher Prillonischer Krieger, der die Koalition vor den Hive schützt, genau wie alle anderen auch.

“Na schön, Nial,” entgegnete ich und bemühte mich trotzdem, so ehrerbietig wie möglich zu klingen. “Ich habe nicht vergessen, dass ich dir mein Leben schulde. Was immer du von mir verlangst, ich werde es tun.”

Sein Seufzen tat mir im Kopf weh. “In der nächsten Stunde werde ich drei Frauen nach Mytikas transportieren. Ich sende dir die genauen Koordinaten.”

Der Transportcomputer übermittelte mir die Koordinaten und ich erkannte die Transportstation. “Das ist am anderen Ende der Stadt.”

“Kannst du rechtzeitig dort sein?”

Ich blickte über die leeren Straßen der Stadt. Mytikas war eine weitläufige Metropole, die in einem Tal zwischen zwei Bergketten ausgebreitet lag. “Ja. Es könnte knapp werden, aber in einer Stunde werde ich dort sein.” Ich würde bergabwärts laufen und ein paar Gesetze brechen müssen, sobald ich in meinem E-Sprinter saß, aber das Gefährt war schnell. Ich würde es schaffen.

“Den Göttern sei dank.” Er klang erleichtert.

“Wird er es schaffen? Sie werden Hilfe benötigen. Und ich hasse die Vorstellung, dass sie mutterseelenallein auf einem fremden Planeten ankommen.” Die Frauenstimmer wurde lauter, sie war hell, aber nicht unterwürfig. Es war eine Stimme, die es gewohnt war Befehle zu erteilen.

“Ja, Liebes,” sprach Nial. “Leo wird sie in Empfang nehmen.” So einen Ton hatte ich noch nie von ihm gehört und fast erkannte ich seine Stimme nicht mehr wieder. Er klang … zärtlich. Ein Wort, das ich niemals mit dem gigantischen Prillonischen Krieger assoziiert hätte.

“Gott sei Dank,” die Frauenstimme sprach weiter. “Besonders mit Trinitys Problemchen.

“Ich gratuliere zu deiner Verpartnerung, Nial,” sprach ich. Er hatte sie Liebes genannt, was mir verraten hatte, mit wem genau der neue Prime da redete. Nämlich mit Lady Jessica Deston, seiner Partnerin. Ich ging davon aus, dass sein zweiter Mann ganz in der Nähe sein musste. Und von welchem Problem war da die Rede?

“Danke,” entgegnete er. “Wie hast du davon erfahren? Alera ist weit weg von Prillon Prime.”

Ich musste lachen. “Jeder in der Galaxie hat davon gehört, du Schuft. Hättest du es geheim halten wollen, dann hättest du die hübsche Dame nicht zusammen mit Ander in der Kampfarena erobern sollen, vor einer interplanetaren Live-Übertragung.” Ich hatte zugesehen, wie die beiden Prillonen gemeinsam ihre Frau für sich beansprucht hatten. Es war heilig und erotisch gewesen und Jessica gehörte ohne jeden Zweifel zu Nial und Ander. Ich hatte mich für meinen Kumpel gefreut, aber ich hatte nichts gespürt, als ich der Zeremonie zugesehen hatte. Die Frau war ihnen übers Programm für interstellare Bräute zugeteilt worden, eine bemerkenswerte Frau von der Erde, die sehr eindrucksvoll auf ihre Partner angesprochen hatte, als diese sie genommen hatten. Ich war froh, dass Nial sein privates Glück gefunden hatte, aber mein Körper war genauso wie immer geblieben, schlapp und schlafend.

Während ein Prillone über ein Halsband mit seiner Partnerin und seinem zweiten Mann verbunden war und mit ihnen jede Regung, Emotion und jeden Sinneseindruck teilte, verfügten die Aleraner nicht über eine solche Verbindung. Eine Partnerin zu finden war nicht leicht, besonders, da nur die einzig Richtige uns erwecken konnte. Und nur sie. Mein Schwanz würde sich erst erheben, wenn sie vor mir stand. Sicher, manchmal spürte ich einen Anflug von Verlangen, dann würde ich voller Vorfreude auf ihre enge Muschi meinen Schwanz streicheln, aber es würde keine Vollendung, keine Erfüllung für mich geben, bis ich zwischen ihren Schenkeln vergraben wäre. Erst dann würde ich zum ersten Mal kommen.

Ich wusste, wie man eine Frau fickte—theoretisch—ich hatte es aber noch nicht getan. Abgesehen von Verpartnerungszeremonien wie die von Prime Nial besuchten alle Männer auf Alera speziellen Unterricht dafür. Denn obwohl es Jahrzehnte dauern konnte, bis unsere Schwänze für die Richtige erwachten, so war es doch unerlässlich, dass wir unsere Frau befriedigen konnten, wenn es endlich so weit war. Sobald ein Schwanz erwacht war, beherrschte er den Mann und er würde ihn dazu drängen, seine Partnerin hart und oft zu ficken. Nicht in der Lage zu sein, die eigene Partnerin zu beglücken war eine große Schande und eines jeden Mannes größte Furcht.

Bis mein Körper erwachen würde, lebte ich einzig für die Pflicht. Nicht fürs Vergnügen.

“Ja,” antwortete Nial. “Wie hätte ich auch widerstehen können?” Sein Lachen entlockte mir ein Grinsen und er war offensichtlich überglücklich mit seiner Partnerin. Als Prillone hatte er zwar keinen schlafenden Schwanz wie die alleinstehenden Aleraner, aber ich wollte nicht bezweifeln, dass sich beim Anblick seiner ausgewählten Partnerin sein Schwanz aufgerichtet hatte und bis heute nicht mehr abgeschwollen war.

“Entschuldige, Nial, aber wer ist Trinity? Und was ist das Problem?”

“Oh, ja.” Er räusperte sich. “Wie gesagt, ich sende drei Frauen nach Alera. Sie müssen unter allen Umständen beschützt werden. Hast du verstanden? Alle verfügbaren Mittel, jeder Freund, jede Waffe muss für diese Frauen von der Erde aufgewendet werden. Sie müssen beschützt werden, egal, was es kostet.”

Mein Verstand raste. Frauen von der Erde? Auf Alera? Unter der persönlichen Aufsicht von Prime Nial?

“Es ist mir eine Ehre,” sprach ich. “Du hast mein Wort. Aber ich verstehe das nicht. Wer sind sie? Und warum kommen Erdenfrauen hierher?”

Die Erde war ein rückständiger Planet und noch kein vollwertiges Mitglied der interstellaren Koalition. Sie waren Mitglied auf Probezeit und man hätte sie für mindestens ein weiteres Jahrhundert in Ruhe gelassen, wären die Hive nicht so nahe an die Erde herangerückt. Meines Wissens nach gab es noch nicht einmal Erdenfrauen, die übers Programm für interstellare Bräute nach Alera entsendet worden waren.

Nials Partnerin musste mitgehört haben, denn sie beantwortete meine Frage. “Sie sind von der Erde, Leo, was bedeutet, dass sie zu mir gehören. Mein Volk. Sie müssen beschützt werden. Okay?”

Ich antwortete im selben Erden-Jargon. “Okay. Sie haben ebenfalls mein Wort. Ich werde sie beschützen, und zwar mit meinem Leben.”

“Gott sei Dank.” Da, schon wieder. Sie dankte einem männlichen Gott, obwohl jeder Gelehrte wusste, dass der Schöpfer weiblich war. Seltsame Kreaturen, diese Erdlinge. “Und jetzt zu Trinitys Problem. Sie hat eine Art Paarungsfieber, wie ein Atlane, aber nicht ganz. Auf der Erde hätte sie beinahe einen armen Typen erledigt, ihn ausgesaugt, verstehst du?”

Wovon zum Teufel redete die Frau? Wie konnte eine zierliche, sanfte, liebliche Frau einen Mann zu Tode saugen? Wollte Jessica damit etwa sagen, diese Trinity hatte auf der Erde zu feste an einem Schwanz gelutscht? Waren die Erdenmänner derartige Schwächlinge, dass sie an etwas extrem Angenehmen verrecken würden? War diese Erdenfrau einfach zu gut darin? Ich befühlte meinen Schwanz in meiner Hose und fragte mich, wie es sich wohl anfühlte, von einem heißen, feuchten Mund genommen zu werden.

“Nein. Verstehe ich nicht,” entgegnete ich, denn ich war total perplex. Mein Schwanz rührte sich bei der Vorstellung zwar nicht, aber ich war neugierig.

Nial redete dazwischen. “Trinity hat die Aleranische Gluthitze. Frag mich nicht, wie eine Erdenfrau in diese Verfassung kommt, denn ich kann es dir nicht erklären. Erdenmänner haben nicht genug Kraft, um ihre Lust zu befriedigen ohne dabei draufzugehen, also habe ich Lord Jax bauftragt, ein paar Garden vorbeizuschicken, und einen—wie nannte er das nochmal?“

“Einen Mann für alle Gelegenheiten,” antwortete seine Partnerin. “Jemanden, mit dem sie Sex haben kann, damit sie ein bisschen runterkommt. Der soll sich besser gut anstellen, Nial. Dieser Mann hat hoffentlich das Geschick eines Profistrippers und ein Gehänge wie ein Hengst, denn ich kann sie nicht einfach wie eine Trophäe irgendeinem Alien-Freak überreichen, der sie gar nicht verdient hat.”

Meine Augenbrauen flogen schockiert nach oben. Ich hatte keine Ahnung, was ein Profistripper sein sollte oder ob Hengste große Schwänze hatten. Ich musste davon ausgehen, dass sie groß waren. Meiner war groß, er kuschelte sich an meinen Innenschenkel, in meiner Uniformhose. Und er war noch nicht einmal steif. Brauchte eine Erdenfrau mehr als das, um befriedigt zu werden? Ihre Soldaten in den ReCon-Teams waren nicht besonders groß. Vielleicht hatten ihre Frauen eine eigenartige Anatomie, die dazu gemacht war, extrem gut bestückte Männer in Empfang zu nehmen.

Nein. Ich hatte Erdenkrieger von der ReCon in der Dusche gesehen und war von ihren Schwänzen alles andere als beeindruckt gewesen—meistens jedenfalls. Aleraner waren sehr, sehr viel besser ausgestattet.

Es war nichts Ungewöhnliches, den Dienst eines Mannes für alle Gelegenheiten in Anspruch zu nehmen. Ältere Männer, die ihre Partnerin verloren hatten, konnten ihn trotzdem hochkriegen und mit Frauen unserer Spezies schlafen. Unter den wohlhabenden Familien war es durchaus üblich, dass wenn bei einer Tochter die Gluthitze einsetzte und diese noch nicht bereit war einen Partner zu suchen, sie die Dienste eines solchen Mannes nutzte.

Sie waren kein Schnäppchen, aber wie ich hörte, waren die Frauen mit den Männern immer sehr zufrieden. Tatsächlich waren Männer für alle Gelegenheiten bei den royalen Familien so hoch angesehen, dass verwitwete Männer sich gerne den noblen Häusern zur Verfügung stellten und im Gegenzug für ihre Leistungen allen erdenklichen Komfort und Schutz genossen.

Qualifizierte Männer waren selten. Und teuer. Und normalerweise standen sie nicht einfach so zur Verfügung, um auf Kommando eine Alien-Frau zu ficken.

Wer waren diese drei Frauen?

“Leo? Hörst du mich?”

“Ja.”

“Kannst du zum Transportzentrum fahren? Lord Jax schickt den Mann und fünf seiner persönlichen Garden, um sie in Empfang zu nehmen. Ihre Ankunft muss geheim bleiben. Niemand darf erfahren, wer sie sind oder woher sie kommen.”

Ich wusste, dass sie von der Erde kamen, aber ich hatte keine Ahnung, wer diese Frauen waren. Das würde also kein Problem werden. “Verstanden. Weiß Lord Jax, dass du mich kontaktiert hast?”

Nial lachte wieder und am liebsten hätte ich ihm auf die Schulter geklopft, genau wie früher. “Natürlich nicht. Ich kenne ihn, aber seine Familie kenne ich nicht. Seine Garden kenne ich nicht. Ich traue ihnen nicht, nicht so, wie ich dir vertraue. Ich vertraue niemandem in dieser Angelegenheit, niemandem außer dir. Du musst die Frauen beschützen. Stell sicher, dass Trinity ihre Gluthitze in den Griff bekommt und dann hilf den Frauen mit was auch immer sie auf Alera suchen. Hilf ihnen. Und stell keine Fragen.”

“Du hast mein Wort.”

“Du musst ihr Leben beschützen.”

“Jemand will sie töten?”

“Ja. Und ich will nicht, dass man sie findet. Das ist alles, was du wissen musst.”

Seltsam. Aber ich war Soldat und ich war es gewohnt Befehle auszuführen. Ich würde nicht rumdiskutieren oder Fragen stellen, schon gar nicht, wenn der Anführer der Galaxie mich um einen persönlichen Gefallen bat. “In einer Stunde werde ich an der Transportstation sein.”

“Hey, Leo?” Jessicas Stimme klang jetzt anders, sie war tiefer geworden, schwül. “Wenn du sie siehst, werden sie dir nicht glauben, deshalb verwenden wir Trinitys Lieblingsspeise als Codewort. Erdbeereis. Alles klar? Du sagst das Codewort und sie werden wissen, dass ich dich geschickt habe.”

“Ja, werte Dame.”

“Gut,” sprach Nial. “Leo, noch eine Sache. Sollte Lord Jax mich hintergehen, dann töte ihn.”

Verflixt. Die Jax-Dynastie war extrem wohlhabend und mächtig, und der Prime auf Prillon hatte mir soeben gestattet, ihren geliebten Sohn zu ermorden. Wer waren diese Erdlinge? Und wer hatte es auf sie abgesehen? Auf Alera?

Was irrelevant war. Ich sollte sie beschützen und das würde ich. “Verstanden.”

“Danke. Eine Stunde.” Das merkwürdige Surren in meinem Kopf verstummte, was blieb, war das behagliche Zirpen der Nachtinsekten und das Hämmern meines eigenen Pulsschlags in meinen Ohren. Drei Frauen von der Erde, von denen eine schleunigst gefickt werden musste. Nicht meine übliche Nachtwache, aber ich war bereit. Ich rückte meinen Schwanz in der Hose zurecht. Stopp, ich würde das nicht bewerkstelligen, der Mann für alle Gelegenheiten würde es tun.

Trinity

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