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Kambrium

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Die kambrischen Schichten verändern sich von West nach Ost über Avalonia hinweg beträchtlich. In Anglesey kennzeichnen sie mit turbiditischen Sandsteinen, basischen Kissenlaven, Vulkaniklastiten und einem submarinen Rutschkörper ihre Lage an einer Subduktionszone, die an den Hauptteil des Ost-Avalon-Terrans grenzt. Auf dem walisischen Festland sind die kambrischen Gesteine am besten in Nordwales aufgeschlossen, wo sie aus einer mächtigen Folge hauptsächlich turbiditischer Gesteine bestehen, die auf einem submarinen Fächer abgelagert wurden. Die walisischen Aufschlüsse gehören zu einem traditionell als Waliser Becken bezeichneten Bereich (Grafik 3.6A), der sich nach Südosten zum tieferen Wasser und schließlich zum damaligen Ozean öffnete.

In den Welsh Borderlands, am Rand des Midlands-Kratons, wird das Kambrium durch eine Folge von Schelfsedimenten repräsentiert, die aus Kalk- und Tonsteinen mit einer flachmarinen Fauna bestehen. Ein basales Konglomerat liegt dabei auf jung-proterozoischen Vulkaniten. Diese geringmächtige Schelfabfolge reicht quer über den Midlands-Kraton. Östlich davon wird die kambrische Folge wieder mächtiger und besteht im Brabanter Massiv in Belgien (siehe Grafik 4.6) aus mindestens 9 Kilometern hauptsächlich turbiditischer klastischer Ablagerungen.

Nordwestlich einer Linie, die Anglesey mit Rosslare verbindet, tauchen kambrische Schichten in Südostirland wieder auf, wo das Leinster-Massiv (Grafik 3.6A) ebenfalls turbiditische Sandsteine ähnlich denen in Nordwales enthält. Bei beiden Vorkommen scheint das Material aus dem Norden oder Nordwesten gekommen zu sein, woraus sich ergibt, dass in jener Richtung eine Landmasse erodiert worden sein muss, die nunmehr vom ordovizischen magmatischen Bogengebiet des Leinster-Lake-Districts eingenommen wird (Grafik 3.6A).

Der Anglesey-Rosslare-Gürtel zwischen den Leinster-Lake-District-Aufschlüssen und den Waliser Aufschlüssen wird von Scherzonen begrenzt, an denen während der Kaledonischen Orogenese zweifellos bedeutende linkssinnige Seitenverschiebungen stattgefunden haben, sodass das Waliser Becken relativ zu Südirland ursprünglich viel weiter südwestlich als heute gelegen haben dürfte. Nichtsdestoweniger lässt das Vorhandensein des Anglesey-Subduktions-Akkretions-Komplexes zwischen den beiden Bereichen von Avalonia vermuten, dass ein ozeanisches Becken während des Kambriums dazwischen bestanden haben muss und geschlossen wurde, bevor die diskordanten ordovizischen Abfolgen in Anglesey abgelagert wurden.

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