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Silur

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Im Silur erlebte Avalonia zwei dramatische Ereignisse: eine „sanfte“ Kollision mit Baltica ungefähr an der Grenze vom Ordovizium zum Silur, und folgenreicher die endgültige Schließung des Iapetus-Ozeans gegen Ende des Silurs, als Laurentia mit dem vereinigten Baltica-Avalonia-Kontinent zusammenstieß (Grafiken 3.7C, 3.7D).

Die Kollision mit Baltica wird als „sanft“ angesehen, weil sie nur eine schwache Deformation bewirkte. Dies wahrscheinlich aus dem Grund, da die Kollision mit dem Rand von Baltica in einem sehr spitzen Winkel erfolgte und wesentlich von rechtssinnigen Seitenverschiebungen an der Transeuropäischen Suturzone abgefangen worden sein dürfte. Innerhalb von Avalonia wird diese Deformation durch die ober-ordovizische bis unter-silurische Diskordanz in den Welsh Borderlands und im Lake District dokumentiert. Im Leinster-Massiv im Westen und im Brabanter Massiv im Südosten scheint das Ordovizium jedoch ohne große Veränderungen in der Sedimentation in das Silur überzugehen. In Leinster wurde das Material jedoch von Osten und nicht von Norden geschüttet, was mit seiner Herkunft aus Baltica übereinstimmt.

Im Lake District belegt die diskordante flachmarine Abfolge aus dem Ober-Ordovizium eine marine Transgression über die erodierten Borrowdale-Vulkanite. Später, im Mittel-Silur, wurde ein sich vertiefendes Becken mit turbiditischen klastischen Sedimenten gefüllt. Dieses wird als peripheres Vorlandbecken gedeutet, infolge eines Hinabbiegens der Kruste von Avalonia unter der Auflast der heranrückenden Southern Uplands, als Laurentia auf Avalonia traf und sich darüberschob (siehe Kapitel 4). Im Waliser Becken, weiter südlich, wird die silurische Folge von turbiditischen Sandsteinen (Abbildung 3.3) mit einem nach oben zunehmenden Tonsteinanteil dominiert. Interessanterweise erscheinen zum ersten Mal baltische Faunen in Nordwales, während in Südwales noch avalonische Faunenelemente vorherrschen.

Eine markante unter-silurische Transgression in den Welsh Borderlands hat auf der Midlands-Plattform flachmarine Sande und Tone hinterlassen. Die basalen silurischen Folgen liegen diskordant auf gefaltetem und erodiertem Ordovizium, und an Orten wie beispielsweise Longmynd werden sie gegenwärtig von Hügeln mit aufgeschlossenem Präkambrium überragt. Diese Transgression ist an der Grenze vom Ordovizium zum Silur auch auf der Osteuropäischen Plattform nachzuweisen (siehe Grafiken 3.3B, 3.4A) und wird einem globalen Meeresspiegelanstieg zugeschrieben. In England brachte diese Transgression auf dem Midlands-Kraton zunehmend flachmarine Sande und Tone, gefolgt im oberen Silur von vorherrschenden karbonatischen Folgen.

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