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I. Von der allerheiligsten Dreifaltigkeit.

1.

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Eine ist die Natur und Wesenheit der allerheiligsten Dreifaltigkeit, und von ihr selbst ist ihre Persönlichkeit, nicht von einem anderen Wesen. Der Vater hat den Ursprung des anfangslosen Sohnes und Geistes. Er ist ungezeugte Substanz und anfangsloses Sein, unbegrenzte Ewigkeit und unveränderliche Wahrheit, Leben und belebend alles Lebende. Vater ist er des Sohnes und der Ausfluß des Geistes; Gott ist er und Schöpfer der sichtbaren und unsichtbaren Geschöpfe. Ursprung wird er genannt durch die Zeugung des Sohnes, und der Ausfluß des heiligen Geistes. Er selbst aber ungezeugt hat gezeugt das anfangslose Wesen; er hat gezeugt die unveränderliche Wahrheit für den Ewigen, Unendlichen; der Lebengeber hat gezeugt das Leben für das Leben der Belebenden; er hat gezeugt das lebendige Licht für das Licht der Lebendigen; für das Gute hat er den Gutthäter gezeugt; der Schöpfer hat gezeugt den Schöpfer aller Geschöpfe, der sichtbaren und unsichtbaren. Er ist der Schöpfer der himmlischen und irdischen Kräfte, der Erde und der Geschöpfe auf ihr. Er ist voll und vollendet und erfüllt Alles in Allem; er selbst ist nicht mangelhaft; er wird nicht erneuert und altert nicht, er wird nicht erfüllt und nimmt nicht ab, er bleibt immer derselbe in seiner Fülle und Unermeßlichkeit. Von keiner Seite ist ein Zusatz oder Zuwachs zu der unendlichen, unerreichbaren, unbegrenzten und ganz vollkommenen Natur. Dieses erfaßt der Verstand nicht; es ist selbst den Engeln nicht verständlich, obwohl sie schneller sind als der Verstand der Menschen; aber wo der Wille des Schöpfers winkt, dort thun sie Dienste im Himmel und auf Erden. Denn gleichwie gefestigt stehen der Himmel und all seine Zier durch das Wort Gottes und alle Kräfte durch den Geist, ebenso auch die Erde mit den Bergen und Ebenen, mit den Meeren und Flüssen und Quellen und mit den dicht belaubten Bäumen.


2.

Und kein Anderer ist der Schöpfer, sondern allein die heilige Dreifaltigkeit, die allmächtige Herrlichkeit, die reine und einfache, allmächtige Kraft, welche sprach und es ward, welche befahl und es war ausgeführt, welche sitzt im obersten Himmel und sorgt für alle Geschöpfe, welche mit Vorauswissen und mit unbegrenzter Weisheit die Himmlischen und die Irdischen regiert und Allen Leben ist und lebengebend, in Allem ohne Ende, ohne Grenzen und ohne Grund. Sie ist Liebe, erfüllt mit lebendiger Seligkeit, unnahbares Licht, furchtbar und wundersam. Wissenschaft und Weisheit sind von ihr bewahrheitet; lebendig und belebend ist sie, barmherzig und wohlthätig in den Gaben, langmüthig und ernährend. Sie ist selbst die Heiligung für die in Heiligkeit und Gerechtigkeit sich ihr Nahenden, immer erleuchtend die vernünftigen Naturen, und in Allem ist sie Wahrheit, indem sie uns zurechtweist und die Sünder ermahnt, damit sie dem Zorne entrinnen, der da kommen wird über die Gottlosen. Aber auch durch Versprechen von Wohlthaten ermuntert sie, damit wir würdig werden der Kronen und des Ruhmes der ewigen Glückseligkeit. Sie ist der Hafen, welcher Ruhe verschafft den Ermüdeten durch die Fürsorge ihrer heiligen Liebe,1 welche mit unaussprechlichen Seligkeiten ausstattet die Tugendhaften im Geiste. Unerforschbar ist ihre Größe, ohne Anfang ihr Sein, noch über den Geistern in der Unendlichkeit und Unbegrenztheit, und sie erfüllt mit ihrer Fürsorge alle Geschöpfe. Sie kennt die Gedanken der Herzen und erforscht die Nieren und geleitet durch die Gesetze des belebenden Geistes die Unsterblichen zu den unvergeßlichen Freuden, zu den unaufhörlichen Vergnügungen, zu den unaussprechlichen und unbeschreiblichen Wohlthaten, indem sie dieselben zu Erben des Reiches Gottes macht.


3.

Alle diese selbsteigenen Kräfte des unendlich Ewigen sind also heilsam für die Geschöpfe gemäß der Güte seiner Schöpfung; denn er ist belebend durch seine Fürsorge, er, der unermeßlich und unerforschbar ist. Ihn vermag das Verständniß der Geister nicht zu erfassen, weder den Vater, noch den Sohn, noch den heiligen Geist, sondern aus ihren Werken und Wohlthaten wird von den Unkörperlichen und den Körperlichen2 verstanden und erkannt die Eine Gottheit, die allmächtige Herrlichkeit. Denn gleichwie der Strahl und das Licht und die Wärme der Sonne allein zugesprochen werden und nicht anderen, und wie die Quelle und das Wasser und der Bach nur von Einem in der Natur gelten, ebenso wird auch der Sinn und die Vernunft und der Geist im Menschen verstanden, ebenso ist es auch hier von der Einen Natur und Gottheit des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes zu verstehen. Denn die Sonne ist nicht ohne Licht und Wärme, und die Quelle ist nicht ohne Wasser und Ausfluß, und der Verstand ist nicht ohne Vernunft und Geist. Ebenso war auch der Vater nicht ohne den Sohn und den heiligen Geist.

Heilsame Reden und Lehren

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