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III. Die Geheimnisse des Glaubens.

1.

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Die Wahrheit des Glaubens ist ein Licht für die Augen des Verstandes, für die Bewegung der Gedanken im Gedächtnisse zur Erkenntniß des Lichtes der Wissenschaft und der Weisheit der Gnade des heiligen Geistes, welcher den leitenden Verstand erleuchtet und durch die heiligen Schriften vergegenwärtigt das Unsichtbare; wie für die Augen das Licht der Sonne und anderer Lichter sichtbar wird, also bietet sich auch ersichtlich dar die unerforschliche Größe der göttlichen Herrlichkeit. Denn Gott ist unvergleichbar und unerreichbar, unbeschreiblich und unbegrenzt, unvergleichlich und unendlich, aber durch den Glauben wird er gesehen und verstanden und gebenedeit von den Geschöpfen in ungeheucheltem Glauben in der Verfolgung und in der Ruhe, und bestärkt im Glauben an die heilige Dreifaltigkeit bleibt der Gläubige standhaft gegen den Feind des Glaubens. Denn erleuchtet von dem rechten Glauben gelangen wir zum anfangslosen Sein, zum ewigen Lichte, zur lebendigmachenden Belebung, zur unveränderlichen Wahrheit; aber laßt uns nicht abschweifen zu eitlen Reden, welche Lästerungen sind gegen den Vater und den Sohn und den heiligen Geist.

Lassen wir also ja nicht das Pfand des Evangeliums der Gnade zurück, auf daß wir gelangen zur versprochenen Seligkeit und zur Unsterblichkeit und Unverweslichkeit. Und empfangen wir die Mittel der gütigen Liebe der Herrlichkeit und halten wir immer die Hoffnung des Reiches fest in unseren Herzen und vergessen wir nicht der Geschenke der lebenbringenden Gnaden vom Herrn, um die Vormundschaft unserer Unwissenheit und Dürftigkeit als Helferin zu haben gegen die Künste des Satans, welcher allezeit feindselig ist. Bestärkt vom Führer des Lebens laßt uns durch die Ermahnungen zur Vermehrung des Glaubens, zur Vollendung der Tugend gelangen! Beachte im ganzen Leben die Ermahnungen der Heiligen im Sichtbaren und Unsichtbaren, und so wirst du die Wahrheit erkennen. Denn nicht von dir selbst kannst du den Ruhm der göttlichen Größe erreichen, ja selbst die geistigen Schaaren der Engel, der Seraphim und Cherubim, und alle himmlischen Engel können nicht erreichen den göttlichen Ruhm.


2.

Moses der vertraute Diener Gottes predigte uns das Wesen, nicht von sich selbst, sondern von demselben Wesen in Gott. „Ich bin,“ sagt er, „Gott, der da ist.“26 Und so streute er in die Geschöpfe aus das Licht der göttlichen Wesenheit, auf daß wir in irrthumsloser Wissenschaft bekennen die unbegrenzte Größe des Ruhmes, die ungezeugte Substanz und die Wahrheit der anfangslosen Wesenheit, die unveränderliche Ewigkeit und die unerreichbare und unfehlbare Weisheit, welche gepredigt haben die Gesetzgeber und die Gesetzesbeobachter, jeder nach seiner Gnade, um die widerspenstige und häßliche und schädliche Undankbarkeit auszurotten und zu erleuchtetem und nützlichem und heilsamem Danke zu ermahnen bis zum Ende der Zeiten. Und dadurch sind verherrlicht und geehrt worden die Diener des Gütigen. Denn als Gott den Moses sandte zu dem undankbaren Volke, zeigte er die Milde seiner Fürsorge; denn er sagt: „Gnädig bin ich und barmherzig, langmüthig und vielerbarmend, und ich habe Mitleid mit den Geschöpfen,“27 um also zurechtzurichten die von der Gnade Abgeirrten und wieder zu erneuern mit der allmächtigen Kraft und der überschwenglichen gnadenspendenden Liebe Diejenigen, welche gerufen worden sind zur Gnade der Kindschaft. Und mit solch’ freier Tugend vereinigt er zu unbefleckter Reinheit durch die Sehnsucht die Erleuchteten in das Reich der allerheiligsten Dreifaltigkeit und reiht sie ein in die Kindschaft mit unveränderter Wahrheit. Denn der Herr ist der Vollbringer dieser Künste, Schüler zu erwerben und tugendhafte Märtyrer und Mitarbeiter der Wahrheit an seinen Geschöpfen, auf daß Diese Wächter der Seelen und der Leiber werden in der Liebe Gottes für die Entfernten und die Nahen.28


3.

Laßt uns also in wahrem Glauben und im Glanze der Tugend, in Gerechtigkeit und Heiligkeit befestigt werden zum Ruhme der unsichtbaren Größe, welche unerforschlich ist und unbeschreiblich gemäß den Verheißungen unendlicher und unaussprechlicher Herrlichkeit und mit unveränderlichem Herzen und wahrem Bekenntnisse benedeien den unerforschlichen Schöpfer, und unbeweglich bleiben in lebendiger Hoffnung und in stiller Ruhe sein wie bei der Erscheinung dessen, was das Auge nicht gesehen und das Ohr nicht gehört hat, und wovon es in keines Menschen Herz gekommen ist, was der Herr denen bereitet hat, die ihn lieben. Denn unaussprechlich ist die Güte, welche die Heiligen besitzen durch die Fürsorge und die belebende Liebe Gottes.


4.

Für dieses Alles sind wir immer schuldig zu danken der schöpferischen Fürsorge, welche uns würdig macht solcher Güter im Sichtbaren und Unsichtbaren. Kräftig laßt uns benedeien die unsterbliche Herrlichkeit bei Tag und bei Nacht mit unbeugsamer Liebe, mit aufrichtigem Willen und makelloser Reinigkeit; laßt uns unvergeßlich im Gedächtniß im Sinne behalten die Sorge der Heiligkeit zum Lobe des Ruhmes Gottes, zum Zeugniß seines Wohlgefallens. Denn wie die Strahlen der Sonne vorwärts sich bewegen und hinterher sich ausbreiten, so ist vorher die Wahrheit der Wesenheit, unveränderliche Substanz, welche unerreichbarer ist als der Verstand und die Gedanken; welche erzählt wird vor den Geschöpfen und noch später als die Ewigkeiten der Ewigkeiten, welche höher ist als der Himmel und tiefer als die Abgründe des Meeres, welche in Unermeßlichkeit verbleibt. Die Nachforschung der Einen anfangslosen Wesenheit des gütigen Willens haben die Geschöpfe von dem Schöpfer; denn so ist er unbegrenzt und unvergleichlich, eine unermeßliche und klare Quelle, allmächtig und allvermögend. Leben ist er und Lebengeber, ewiges Licht, furchtbar, stark, allweise und vorherwissend, gütig und Spender des Guten, mitleidig und barmherzig, nachsichtig und langmüthig, rein den Reinen und Reinigkeit allen Geschöpfen. Wenn die unzähligen Heere der Unkörperlichen und die Gestirne des Himmels, welche sichtbar sind und nicht sichtbar, und die Söhne der Menschen und was auf der Erde und im unermeßlichen Meere lebendig ist und die andern unbeseelten Geschöpfe darin zur Sprache kämen, so würde das Wort des Lobes nicht genügen, gemäß der Größe seines Ruhmes seiner würdiges Lob darzubringen.


5.

Obwohl er also so unermeßlich ist an Größe und Ruhm und höher als alles Verständliche und Sichtbare, so erniedrigt er sich doch zu den Geschöpfen, und wird verstanden und erkannt gemäß unserer Kraft und seiner Fürsorge. Auch die Engel, welche viel schneller sind als der Verstand der Menschen, können nicht erreichen einen Theil, wie vermöchten wir Irdische den Ruhm zu erreichen? „Denn Niemand,“ sagt er, „kennt den Vater als der Sohn, und den Sohn und den Geist, außer der Vater.“29

Aber die Fürsorge des gütigen Willens der Liebe Gottes sorgt durch vielerlei Mittel, welche von der anfangslosen Wesenheit und unveränderlichen Ewigkeit sind, für die Geschöpfe, um sie zu nähren und für sie zu sorgen, die allerheiligste Dreifaltigkeit, welche voll ist von allvermögendem Guten. Denn sie versammelt durch ihre überschwenglichen Gnaden und durch die belebende, auserwählte Tugend zur seligen Ruhe und krönt mit ewigen und süßen Geschenken. Deßhalb hat der Schöpfer die Heere der Engel und die Menschen mit freiem Willen erschaffen, auf daß sie durch die Auswahl der geistigen Gesetze die Verwandlung erhalten, von dem Wenigen das Viele, von der Verachtung die Ehre, von dem Verderben die Unverderblichkeit, von der Sterblichkeit die Unsterblichkeit der Gottheit in Christo Jesu. Bei ihm ist nicht ein Wechsel der Zeiten und ein Entreißen des Guten, gegeben im Reiche Gottes, damit wir immer in ewiger Seligkeit uns erfreuen an dem Ruhme der allerheiligsten Dreifaltigkeit, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes in alle Ewigkeit. Amen.

Heilsame Reden und Lehren

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