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[7]Erstes Kapitel

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(Vorwort)

1 Mose empfing das Tora(-Amt) vom Sinai und gab es weiter an Josua; Josua gab es weiter an die Ältesten, die Ältesten an die Propheten, die Propheten an die Männer der großen Synagoge. Diese gaben dreifachen Rat:

Zögert beim Urteilsspruch!

Bildet aus der Schüler viele!

Pflanzt eine Hecke um die Tora!

2 Schimon der Gerechte, einer der Letzten der großen Synagoge, lehrte:

Die Welt steht auf der Dinge drei:

auf Tora und Tempeldienst und frommer Tat.

3 Antigonos aus Socho empfing (das Tora-Amt) von Schimon dem Gerechten.

(Wie die Schüler den Weisen dienen sollen)

Er gab den Rat:

Seid nicht wie Sklaven, die ihrem Herrn dienen, nur um pars zu erhalten.

[Seid vielmehr wie Sklaven, die ihrem Herrn dienen, ohne pars zu erhalten.

Ehrfurcht vor dem Himmel sei bei euch!]

[8]4 Josse ben Joëser aus Zereda und Josse ben Jochanan aus Jerusalem empfingen (das Tora-Amt) von ihm.

(Wie man die Weisen unterstützen soll)

Josse ben Joëser aus Zereda sprach (die Bitte aus):

Dein Haus sei ein Haus der Begegnung für Weise!

Beschmutze dich mit dem Staub ihrer Füße,

dann trinke mit Durst ihre Worte!

5.1 Josse ben Jochanan aus Jerusalem sprach (die weitere Bitte aus):

Weit steh dein Haus offen,

dort seien die Armen angetroffen!

Mit einer Frau flüstere nicht viel!

5.2 [»Mit der eigenen Frau«, sagt man; um wie viel mehr gilt dies von der Frau eines andern. Daher sprachen die Weisen: Jedes Mal, wenn ein Mann mit der Frau viel flüstert, bringt er Unheil auf sich; er vernachlässigt die Worte der Tora und erbt am Ende die Gehenna.]

6 Jehoschua ben Perachja und Mattai aus Arbel empfingen (das Tora-Amt) von ihnen.

(Wie man das Studium beginnt)

Jehoschua ben Perachja gab den Rat:

Einen Lehrer dir nimm,

einen Kameraden gewinn!

Beurteil jeden nach seiner besseren Seite!

[9]7 Mattai aus Arbel gab den (weiteren) Rat:

»Vom bösen Nachbarn halte Abstand«,

den Bösen nimm dir nicht zum Freund!

An der Vergeltung (Gottes) zweifle nie!

8 Jehuda ben Tabai und Schimon ben Schetach empfingen (das Tora-Amt) von ihnen.

(Rat für die Rechtsprechung)

Jehuda ben Tabai gab den Rat:

Mach dich (als Richter parteiischen) Rechtshelfern nicht gleich!

Wenn vor dir die Streitenden stehn,

betrachte sie beide als schuldig.

Gehn sie hinweg von dir, betrachte sie beide als schuldlos,

denn sie nahmen das Urteil auf sich.

9 Schimon ben Schetach gab einen (weiteren) Rat:

Sei gründlich im Zeugenverhör,

doch vorsichtig mit deinen Fragen;

sonst lernen sie lügen daraus!

[10]10 Schemaja und Avtaljon empfingen (das Tora-Amt) von ihnen.

(Rat und Warnung für die Weisen)

Schemaja gab den Rat:

Liebe die Arbeit!

Hasse den Rabbi-Titel!

Meide die Obrigkeit!

11 Avtaljon warnte:

Ihr Weisen, achtet wohl auf eure Worte:

Sonst trifft euch die Strafe der Verbannung

an einen Ort schlechten Wassers!

Die Schüler, die euch folgen,

trinken davon und finden den Tod –

und des Himmels Name wird entweiht.

12 Hillel und Schammai empfingen (das Tora-Amt) von ihnen.

Hillel gab die Weisung:

Sei von Aarons Schülern einer:

ein Freund des Schalom, dem Schalom auf der Spur (Ps 34,15),

ein Freund der Menschen,

ihr Führer zur Tora!

[11]13 Derselbe (Hillel) sprach (die aramäischen Sprüche):

»Der Ruhm ist da, der Ruf ist weg.«

»Wer nicht vermehrt, vermindert.«

Wer nicht lernt (geduldig), ist des Todes schuldig.

[Wer sich der Krone bedient, schwindet dahin.]

(Hillels drei Fragen)

14 Derselbe (Hillel) fragte:

Wenn nicht ich, wer für mich?

Wenn ich (nur) für mich, was bin ich?

Wenn nicht jetzt, wann dann?

(Ratschläge für die Freunde der Weisen)

15 Schammai gab den Rat:

Für das Studieren finde stets eine Zeit!

Rede wenig, tu aber viel!

Mit freundlicher Miene empfang jedermann!

16 Rabban Gamliël gab den (weiteren) Rat:

»Einen Lehrer dir nimm!«

Über den Zweifel erheb dich!

Verzehnte nicht oft nach bloßer Schätzung!

[12](Was ist das Ergebnis des Studiums?)

17 Sein Sohn Schimon berichtete:

Mein Lebtag war ich unter Weisen, unter ihnen wuchs ich auf:

Ich fand nichts Besseres als Schweigen (und Gelassenheit).

Aufs Tun, nicht aufs Studieren kommt’s an.

Wer viel Worte macht, schafft Sünde.

18 Rabban Schimon ben Gamliël lehrte:

Durch der Dinge drei ist der Welt Bestand beschieden:

durch Recht, durch Treue und durch Frieden.

Sprüche der Väter. Das Weisheitsbuch im Talmud

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