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EINLEITUNG

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Europa besteht nicht nur aus den Königen und Feldherrn, den Reichsgründungen und Eroberungszügen, den Siegen und Niederlagen, von denen die alte Geschichtsschreibung erzählt; nicht nur aus den Strukturen und Systemen, welche die neuere Geschichtswissenschaft modelliert; nicht nur aus den Dichtern und Denkern oder den abendländischen, westlichen Werten, die Redner bei feierlichem Anlass beschwören; nicht nur aus Brüsseler Finanzausgleich, Normenvereinheitlichung und Vorschriftenflut, auf die sich an Stammtischen und in Leitartikeln trefflich schimpfen lässt. Europa ist zunächst und zuerst ein geographischer Raum, in dem über Jahrtausende Menschen gelebt haben und vielfältig, in Austausch wie in Kampf, miteinander umgegangen sind; in dem die verschiedensten politischen, religiösen, kulturellen und ökonomischen Mächte nebeneinander existiert, einander überlagert, bekriegt und abgelöst, in jedem Fall aber: aufeinander gewirkt haben. So wurde daraus der geistige, imaginative und emotionale Raum einer viel strängigen und doch gemeinsamen Geschichte. Diese Geschichte lässt sich nicht nur beschreiben als Folge von Ereignissen oder als Wandel von Strukturen, sondern auch als ein seit vielen Jahrhunderten anwachsendes und sich umgestaltendes Reservoir von Erfahrungen. Menschliche Erfahrung wird auf zahllosen Wegen tradiert: von Essgewohnheiten und Höflichkeitsformen über Handwerkstraditionen und technisches Wissen bis zu Lebensformen, Rechtsordnungen und philosophischen Systemen, Werken der Kunst sowie Verheißungen und Normen der Religion. Tradition umfasst den ganzen großen Bereich der Kultur.

Menschen, die Geschichte machten

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