Читать книгу Klimawandel - Klimakrise - Klimakollaps - Группа авторов - Страница 9
Das Wachstum der Weltbevölkerung
ОглавлениеDer vielleicht wichtigste Grund ist das Wachstum der Weltbevölkerung. Die Spezies Mensch existiert auf der Erde seit etwa 200.000 Jahren, also erst seit sehr kurzer Zeit im Vergleich zum Alter der Erde von ca. 5 Mrd. Jahren. Vor etwa 10.000 Jahren, dem Ende der letzten Eiszeit, lebten auf der Erde erst ca. 1 Mio. Menschen. Mit den lebens- und siedlungsfreundlicheren Bedingungen der beginnenden Warmzeit nahm die Weltbevölkerung langsam aber – abgesehen von Kriegen, größeren Naturkatastrophen oder Pandemien – stetig zu; um 1800 waren es bereits 1 Mrd. Menschen. Mit den zivilisatorischen Ereignissen der landwirtschaftlichen und wissenschaftlichen bzw. medizinischen Revolution sowie der beginnenden Industrialisierung setzte sich das Wachstum der Weltbevölkerung fort. Um 1960, einer Zeit also, die viele der heute Lebenden noch persönlich kennen, waren es bereits 3 Mrd. Bis heute (2020) hat sich die Bevölkerung auf 7,5 Mrd. erhöht, sich also während der Lebenszeit eines Menschen mehr als verdoppelt. Jährlich wächst die Weltbevölkerung heute um etwa 80 Mio. Menschen, die Gesamteinwohnerzahl Deutschlands. Der positive Trend hält weiter an. 2050 werden wir vermutlich bereits 9 Mrd. sein. D. h. wir erleben seit einigen Jahrzehnten einen starken und ungebrochenen Bevölkerungszuwachs, wobei sich die besonders hohen Wachstumsraten von ehemals Südostasien nunmehr auf Afrika verlagert haben. Der Bevölkerungsdruck löst auch einen enormen Nachfrageprozess aus, in dem immer mehr Menschen den Bedarf an Wasser, Nahrungsmitteln, Landoberfläche, Transport und Energie erhöhen und damit die natürlichen Ressourcen unserer Erde, seine geologischen Energiereserven, seine natürliche Produktivität, aber auch die Aufnahmefähigkeit für unsere zivilisatorischen und industriellen »Abfälle« strapazieren. Bereits in den 1960ern hat der Club of Rome erstmals mit dem Buch über »Die Grenzen des Wachstums« auf dieses Problem aufmerksam gemacht. Allerdings hatten die damaligen Autoren mehr das Ende der Ressourcenverfügbarkeit bei Wasser und den fossilen Energieträgern im Blick als z. B. den Klimawandel. Heute wissen wir, dass aufgrund der gestiegenen Emissionen von CO2 und anderen Klimagasen die Menschheit eher durch den Klimawandel bedroht wird als durch die Endlichkeit unserer fossilen Energieträger. Wir dürfen es uns längst nicht mehr leisten, alle verbliebenen Energiereserven zu explorieren, zu fördern oder jemals zu nutzen.