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Hermann Friedrich

Weihnachtsspende

Der Heilsarmist leiert am Leierkasten und hält den Hut auf.

Spenden für Arme und Bedürftige! So spricht er die Vorbeikommenden in der spendenfreudigen Weihnachtszeit an. Sie sollen doch etwas Geld in den Hut werfen.

Ich frage ihn, warum ausgerechnet die Armen und Bedürftigen davon leben sollen.

Na, um zu überleben, sagt er.

Die meisten würden doch auch gern arbeiten gehen, meine ich. Und warum er den Armen keine Jobs vermittle.

Dafür sei doch die Arbeitsagentur zuständig, so seine Antwort. Außerdem müssen sich die Arbeitslosen doch selbst kümmern, in Lohn und Brot zu kommen.

Und wenn es keine Arbeit gibt?

Irgendwo gäbe es immer welche.

Doch bei Millionen Arbeitslosen sei diese Gesellschaft nicht mehr tragbar. Die Armen werden immer mehr. Und Spenden sind so ähnlich wie Kurzarbeitsgeld. Es wäre gerade so, als würde man ein Loch in einem Sieb stopfen, meine ich. Wir machen uns was vor. Ich bin gegen das Spenden. Das verkleistert die wahren Zustände.

Winter – Weihnacht – Wunderbares

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