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Katholisch …? Katholisch!

Welch Friede, welch warmes Gefühl … kommt es von den Kerzen oder von der überraschend warmen Kirche?

Möchtest du mich einmal zum Gottesdienst begleiten? Diese Frage stellte mein Mann mir vor fast zehn Jahren. Oh … ich zum Gottesdienst mitkommen? »Ist der evangelisch oder katholisch?«, war meine Nachfrage daraufhin, und eigentlich war mir die Antwort vorher schon klar, jedoch wollte ich es noch einmal ganz genau wissen. Bis zu meinem wirklich ersten Mitkommen musste mein Mann seine Einladung jedoch noch mehrfach wiederholen … Dann war es so weit. Wir gingen zusammen zum Familiengottesdienst. Zum damaligen Zeitpunkt wohnten wir beide in Halle. Die »Premiere« fand in der Heilig-Kreuz-Gemeinde statt. Erst später sollte ich erfahren, dass der dortige Pfarrer ein guter Freund der Familie war und noch viel später sogar unser erstes Kind taufen würde. Jedoch weiter der Reihe nach … Wir gingen gemeinsam hin. Hatte ich Bedenken? Und wie! Ich kann doch die Lieder gar nicht singen, woher soll ich wissen, wann ich aufstehen muss? »Die« sehen mir das bestimmt an, dass ich hier nicht hingehöre. Mir klopfte das Herz. Oh, sollte ich mir auch das Kreuz am Eingang so von oben nach unten, von links nach … oder? Ich entschied mich für das respektvolle Beobachten mit fast nichts machen. Nur aufstehen, hinsetzen, beobachten, nett gucken … Vermeldungen – und Schlusslied.

»Na, wie hat es dir gefallen?« Ich musste darüber nachdenken. Wie war das denn jetzt für mich? In meinem Kopf waren unglaublich viele Fragezeichen. Jedoch hatte ich dieses warme Gefühl immer noch und trug es noch einige Zeit mit mir. So nach und nach konnte ich auch Fragen formulieren und verstehen. Wieder begleitete ich meinen Mann zu Gottesdiensten. Wir begannen uns über die gehörte Predigt oder Lesung auszutauschen, ich las das Evangelium nach, erkannte langsam den roten Faden bei dem Ablauf des Gottesdienstes, und wenn es mal nicht so war, bekam ich die Erklärung über die »x-te« Ausnahme vom Gewohnten. So ging es einige Jahre. Mein Vertrauen bzw. Zutrauen in diesen (meinen?) Gott wuchs. Mit meinem Mann an meiner Seite, der mit der größten Selbstverständlichkeit mit mir über seinen Glauben und die Institution Kirche sprach, gingen meine Unsicherheiten, jedoch merkte ich, dass ich nicht mehr nur die äußerlich Unbeteiligte bleiben wollte. Ich hatte das Gefühl der Unstimmigkeit in mir. Ich gehe zum Gottesdienst, bete, bitte, jedoch bekenne ich mich nicht oder nur so halb. Zu diesem Zeitpunkt waren wir bereits katholisch verheiratet und unsere Tochter war durch den befreundeten Hallenser Pfarrer getauft worden.

Unser Lebensweg führte uns nach dem Abschluss des Studiums nach Berlin. Hier wurde unsere Heimatgemeinde »Maria Frieden« in Mariendorf. Die gemeinsamen Gottesdienste, unsere Dank- und Tischgebete, mein Lesen im »Te Deum«, christliche Fasten- und Adventsbegleiter waren mir zu einer vertrauten, inspirierenden christlichen Quelle und Begleitung geworden. Jedoch war es nach wie vor so, dass ich bei der immer wieder aufkommenden Frage der Konfessionszugehörigkeit das Kreuz bei »ohne« machte. Ich merkte, dass mein Weg in eine klare Richtung ging: weg von der fehlenden Konfession. Ich glaube, ich war zu diesem Zeitpunkt schon näher am Katholisch-Sein dran als an meinem »alten« Leben ohne Glauben. Es war klar, in meinem Herzen, in meinem Verstand, in meiner Seele. Mein Leben ohne meinen Glauben …? Geht nicht mehr. Ich bin den Weg, welcher vorher kein Ziel hatte, gegangen. Meinen ganz persönlichen Glaubensweg.

Caroline Gunkel, Sozialjuristin, verheiratet und Mama von drei glücklichen Kindern, getauft mit 36 Jahren

Eintreten

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