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3. Kompetenzzentren des digitalen Lehrens und Lernens

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Klar ist, dass es bei der Diskussion um den verstärkten Einsatz digitaler Technologien nicht allein um Ausstattungsfragen geht. Vielmehr ist ein Kulturwandel nötig, der neben der Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen insbesondere eine Strategie erfordert, wie technologiegestütztes Lehren und Lernen gelingen kann. Denkanstösse dazu liefert ein vom Bund initiierter Bericht; beispielhaft seien hier einige Möglichkeiten genannt (Seufert, 2018, S. 32–46):

Smart Classrooms und Kreativräume

Smart Classrooms verbinden das traditionelle Klassenzimmer mit technologischen Lernumgebungen. Genutzt werden zum Beispiel interaktive Whiteboards, digitale Wände oder sogar Roboter als Unterrichtsassistenz. Zukunftslabore[8] oder Makerspaces[9] schaffen Räume, in denen kreative Prozesse und neue Ideen entstehen. Lernen wird als entdeckendes, selbstgesteuertes Forschen und Ausprobieren verstanden.

Flexible Bildungsformate

Blended Learning beispielsweise kombiniert Präsenzunterricht und E-Learning und setzt dabei auf verschiedene Lehr- und Lernmodalitäten beziehungsweise -medien. Flipped classroom bezeichnet eine Methodik, in der die Lernenden Inhalte zunächst selbst oder in Gruppen erarbeiten und anschliessend Feedback dazu erhalten.[10] Adaptive Lernsysteme stellen individuelle Inhalte und Übungen zur Verfügung, um gezielt Wissenslücken zu schliessen[11] oder die Ausschöpfung zusätzlicher Potentiale zu ermöglichen.

Unterstützende Systeme bei Prüfungen und Qualifikationsverfahren

Cognitive Computing basiert auf künstlicher Intelligenz und könnte genutzt werden, um kompetenzorientierte Prüfungen zu unterstützen. Denkbar sind zudem Assistenzprogramme, die zu (teil-)automatisierten Auswertungen von Prüfungen führen.

Lernortkoordination und -kooperation

Digitale Technologien sollen die Lernorte näher zusammenbringen und die Koordination und Kooperation vereinfachen. Virtuelle Strukturen bieten die Möglichkeit für gemeinsame Innovations- und Entwicklungsprozesse. Für Vernetzung sorgen zudem Tools und Modelle, wie sie zum Beispiel vom Berufsbildungsforschungs-Leading House Dual-T entwickelt wurden.[12]

Virtuelle Trainings

Übungsfirmen in Schulen können die Brücke zur Praxis schlagen. In simulierten Lernumgebungen werden reale Handlungssituationen trainiert. Dabei stehen zunehmend Möglichkeiten mit Augmented/Virtual/Mixed Reality-Programmen zur Verfügung. Chatbots oder Roboter fungieren dabei als Trainingspartner.

Die 2020 durch das Covid-19-Virus entstandene Ausnahmesituation hat das Thema Digitalisierung in allen Schulen auf die Tagesordnung gebracht. Umsetzungsmöglichkeiten wurden gesucht und gefunden. Die gewonnenen Erfahrungen – im Positiven wie im Negativen – bilden eine wertvolle Grundlage, um den digitalen oder hybriden Schulbetrieb weiter auszubauen. Dabei sollen Schulleitungen und Lehrpersonen selbstverständlich nicht auf sich alleine gestellt sein. Geeignete Angebotsportfolios der Aus- und Weiterbildungsinstitutionen müssen sie dazu befähigen, ihre Rollen in und mithilfe der neuen digitalen Lehr- und Lernumgebungen zu erfüllen.

Perspektiven auf den Lernort Berufsfachschule (E-Book)

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