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3. Erlebnispädagogik und Spiritualität
ОглавлениеWir verstehen Spiritualität als die Suche nach tragfähigen Antworten auf existenzielle Fragen des eigenen Lebens. Was gibt meinem Leben Sinn? Worauf kann ich mich verlassen? Was gibt mir Halt und Orientierung? Spiritualität bezieht sich dabei einerseits auf die nach innen gerichtete Beziehung des Menschen zu Gott und andererseits auf die nach außen gerichtete und gelebte Beziehung des Menschen zu seinen Mitmenschen und zur Mitwelt (vgl. Muff/Engelhardt, 2007:12).
Herausfordernde Erlebnisse, wie in den nachfolgenden Übungen beschrieben, können diese Suche unterstützen. Denn es handelt sich dabei um Erfahrungen und Erlebnisse aus erster Hand und darum mit hoher Authentizität: halten und gehalten werden; Begrenztheit und Freiheit; Solidarität und Individualismus; Vertrauen und Vertrautheit; unmittelbare Naturerfahrung. In Verbindung mit den „Glaubensgeschichten“ der bib-lischen Überlieferung entstehen Deutungszusammenhänge für eigene Glaubensvorstellungen.
Die Deutungshoheit muss dabei allerdings schlussendlich dem oder der Einzelnen überlassen bleiben. Die Verkündigungsimpulse können immer nur Deutungsvorschläge sein und im besten Fall zur Weiterbeschäftigung und zur eigenen Positionsbestimmung herausfordern. Kommunikation darf auch in diesem Zusammenhang kein einseitiger oder monologischer Prozess sein, sondern ergibt nur innerhalb eines lebendigen Austauschs Sinn. Wer die beschriebenen Aktionen umsetzen will, muss für diesen Austausch Zeit und auch einen Raum einplanen und Offenheit und Bereitschaft für die gemeinschaftliche Auseinandersetzung zeigen.