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SUDEP (sudden unexpected death in epilepsy)

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Bei allen chronischen Erkrankungen ist das Risiko zu sterben ganz leicht gegenüber der Normalbevölkerung erhöht. Auch bei einer Epilepsie können lebensbedrohliche Situationen entstehen. Hier sind zwei Situationen zu nennen, bei denen das Mortalitätsrisiko erhöht ist: der Status epilepticus und die Situation nach einem Anfall mit bilateral-tonisch-klonischer Phase (SUDEP: sudden unexpected death in epilepsy). Bei einem Status epilepticus kann es durch die andauernde Anfallsaktivität zu weiteren Komplikationen im kardio-respiratorischen Bereich kommen, die lebensbedrohlich sein können und in jedem Fall einer intensiven Überwachung und Therapie bedürfen. Nach einem Anfall mit bilateral-tonisch-klonischer Phase kann es bereits während des Anfalls zu kardialen Beeinträchtigungen kommen, die wiederum durch Hypoxie oder weitere Faktoren, wie z. B. Herzrhythmusstörungen, verstärkt werden. Dies führt zu einer Zunahme von respiratorischen Defiziten, sodass ein Herz-Kreislauf-Stillstand entstehen kann (SUDEP). Dieses Phänomen ist sehr selten und wird bei May und Israel (2019) mit einer Häufigkeit von 1,2/1000 Personenjahre beziffert. Da auch jüngere Menschen betroffen sein können, ist es relevant, in Abstimmung mit dem interprofessionellen Team über präventive Maßnahmen bezüglich SUDEP aufzuklären:

1. Anfallskontrolle: Verbesserung der Anfallssituation durch optimierte medikamentöse Therapie und Verbesserung der Adhärenz der Medikamenteneinnahme vermindert das Risiko, einen SUDEP zu erleiden.

2. Anfallsüberwachung: Sensor-Überwachung der schlafgebundenen Anfälle oder das gemeinsame Übernachten mit einer weiteren Person in einem gemeinsamen Zimmer führen zu einer verbesserten Kontrolle der postiktalen Situation ( Kap. 2.2.7).

3. Ermittlung von weiteren Risikofaktoren, wie z. B. kardiale Probleme, medikamentöse Polytherapie oder therapieschwierige Epilepsie, um individuell angepasste Maßnahmen zu planen (May & Israel 2019).

Auch die Schulung von Reanimationsmaßnahmen von Professionellen und Angehörigen trägt zur Vorbeugung bei.

Pflege in der Epileptologie

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