Читать книгу Das ABCDE-Schema der Patientensicherheit in der Notfallmedizin - Группа авторов - Страница 48
A3.3 Ausbildung + Training
ОглавлениеSituationen, die eine Notfallkoniotomie erfordern, treten äußerst selten auf. Eine Ausbildung an realen Patienten, wie sie für die Intubation oder Platzierung supraglottischer Alternativen in der operativen Anästhesie möglich ist, bleibt daher ausgeschlossen. Allerdings konnte gezeigt werden, dass wiederholte Übungen an Modellen oder anatomischen Präparaten die Vertrautheit mit der Anatomie und die Anwendung der geschulten Technik erhöhen.
Vereinzelt werden hochpreisige Kurse in Zusammenarbeit mit universitären anatomischen Instituten angeboten, in denen invasive Notfalltechniken (u. a. auch die Koniotomie) an Körperspendern erlernt werden können. Diese Angebote sind durch die Zahl an Körperspendern limitiert. Entsprechend gilt es, sich für die Ausbildung und ein regelmäßiges Training auf synthetische Modelle abzustützen. Bei derzeit auf dem Markt verfügbaren Kunststoffmodelle ist die Halsanatomie jedoch deutlich vereinfacht dargestellt. Somit ermöglichen diese Modelle zwar ein Erlernen der einzelnen notwendigen Handgriffe in der richtigen Reihenfolge, können aber bei weitem nicht auf die Schwierigkeiten vorbereiten, die den Anwender unter Umständen im realen Einsatz erwarten.
Bewährt hat sich die Ausbildung an Schlachtabfällen. Ein Modell basierend auf Larynx und Schwarte vom Schwein vermittelt die Haptik von biologischem Gewebe, wenn gleich ohne Blutung, und lässt das Üben aller notwendigen Schritte zur chirurgischen Atemwegssicherung zu.
Um die Situation für die Auszubildenden realitätsnäher zu gestalten, wurde im Rahmen einer Studie eine Schaufensterpuppe entsprechend als Modellträger umgebaut ( Abb. A3.4) und durch die Verwendung von Schweineschwarte mit entsprechend mehr Unterhautfettgewebe lässt sich eine schwierige Halsanatomie simulieren. Mit diesem Modell konnte bestätigt werden, dass bei einer adipösen Halsanatomie Zeitbedarf und Komplikationsrate erhöht sind und zukünftige Trainingsmodelle solche Schwierigkeiten abbilden sollten.
Abb. A3.4: Hybridmodell mit variabler Halsanatomie