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1 Einleitung

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Der im Titel genannte Zeitraum ist nicht ohne Grund mit Bezug zu Daniela Caspari gewählt. Wie für den Autor dieser Zeilen steht er für den Beginn ihrer Begegnung mit Fremdsprachen als Schülerin und für das Jahrzehnt, in dem ihre (haupt-)berufliche Beschäftigung mit Fragen des Lehrens und Lernens von Sprachen ausklingen wird. Zugleich definieren diese Jahreszahlen die Eckpunkte eines Zeitraums, für den auf der Basis historischer schriftlicher Quellen, Lehrwerken eines den Französischunterricht in Deutschland maßgeblich prägenden Verlagshauses, Entwicklungstendenzen abgeleitet werden sollen.

Grammatik ist in der französischdidaktischen Diskussion nicht im Zentrum des Interesses, auch wenn die Beschäftigung mit dem, was man mittlerweile als sprachliche Mittel bezeichnet, wieder zunimmt (z. B. Bürgel & Reimann, 2017). Die Mehrzahl der Arbeiten, die sich mit Grammatik und ihrer Vermittlung im Unterricht beschäftigen, ist weitgehend methodischer Natur, es geht vielfach um praktische Vorschläge, auf welche Art und Weise die eine oder andere Grammatikstruktur eingeführt, geübt und gelernt werden kann. Nur selten finden sich Arbeiten, die die Vermittlung von Grammatik zum Gegenstand der Forschung machen. Eine solche ist die von Schäfer (2017) zum Thema grammatische Erklärfilme, dem sie sich aus mediendidaktischer Perspektive widmet. Eher konzeptioneller Natur sind Arbeiten (v. a. Bürgel & Siepmann, 2015; Siepmann, 2016), die Möglichkeiten der Auswahl wie auch die Vermittlung von Grammatik auf der Basis korpuslinguistisch erzeugter Daten sondieren. Ausgehend von einem weiten Kollokationsbegriff wird data-driven-learning als methodischer Weg zum Sprachenlernen vorgeschlagen. Im Gegensatz zu Segermann (2005), wo lexiko-grammatische Bausteine vorgegeben werden, soll auf der Basis von Konkordanzdarstellungen (z. B. sur vs. à Paris) der Fokus auf die Anleitung zur Abstraktion von dahinterliegenden Konzepten (sur Paris à ‹vorübergehend›; à Paris ‹dauerhaft›, ‹kurz›), sogenannter Konstruktionen («idiomatische[n] Form-Bedeutungspaarungen»; Siepmann, 2016, S. 21) gelegt und somit der Bezug von Form und Inhalt bewusst gemacht werden.

An den Grammatikunterricht als zentrales Element des Sprachenlernens war bereits in den Anfängen des Faches die Erwartung geknüpft, durch kognitivierende Verfahren den Erwerbsprozess positiv zu beeinflussen. Schon ausgangs des 18. Jahrhunderts war Meidinger (1797, S. 3 verso; zit. nach Christ, 2000, S. 8) fest von der fördernden Wirkung eines regelbasierten Erlernens der französischen Sprache überzeugt, indem er schrieb: «Die französische Sprache durch Regeln zu erlernen ist, wie jedem Kenner bekannt, der kürzeste und sicherste Weg, den man nur einschlagen kann» (ebd.). Nun war die Zielsetzung des Sprachunterrichts zu jener Zeit eine andere als heute, wo den Bildungs- oder Rahmenlehrplänen breiter gefächerte Zielsetzungen zugrunde liegen und Sprachanalyse zur Entschlüsselung von Texten nur einen Teil des Kompetenzbündels darstellt.

Wenn wir uns im Folgenden der Grammatik und ihrer Darstellung in Lehrwerken widmen, soll vorausgeschickt werden, dass hierunter mit Gnutzmann (32019, S. 112; nach Mindt, 1992, S. 14) Folgendes verstanden werden soll: «[Eine pädagogische Grammatik ist] eine für die direkte Verwendung im Unterricht erstellte Planung spezifischer Grammatikerscheinungen, die von einer didaktischen Grammatik abgeleitet sind». Da der vorliegende Beitrag den Blick auf ein begrenztes Korpus richtet, sei die o. g. Definition eingeengt auf eine auf bildungspolitischen Vorgaben beruhende Auswahl morpho-syntaktischer Strukturen, die für Lehr-/Lernzwecke didaktisch-methodisch aufbereitet sind.

Fremdsprachendidaktik als Wissenschaft und Ausbildungsdisziplin

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