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Expertenempfehlungen

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Für die Experten war die wichtigste Schlussfolgerung, dass eindimensionale Patienteneinordnungen angesichts der wachsenden Vielfalt an Lebensumständen, Kompetenzen, Einstellungen sowie gesundheitlichen Problemen und damit einhergehenden interindividuell sehr unterschiedlichen Bedarfen und Bedürfnissen zukünftig nicht mehr tragfähig sein werden. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, einen bio-psycho-sozialen Ansatz in der Gesundheitsversorgung zu verfolgen und diese drei Dimensionen zwingend in der Behandlung und Betreuung von Patienten zu berücksichtigen. Dazu wird je nach Gesundheitsproblem der Einbezug mehrerer fachlicher Perspektiven und Expertisen erforderlich, was multiprofessionelle Zusammenarbeit als Anforderung an die künftige Versorgung nach sich zieht. Die sowohl gesundheitsbezogenen als auch digitalen Kompetenzen der Patienten sollten jeweils als Ausgangspunkt für eine zielgerichtete Weiterentwicklung dienen, damit Patienten eine selbstbestimmte Rolle leben und bei Entscheidungen in ihrer Gesundheitsversorgung mitwirken können. Ergänzend wurden folgende Vorschläge formuliert:

Identifizierung von Bedarfen vor dem Hintergrund des sozialen Umfelds und Analyse des Patienten im sozialen Raum als Teil der Anamnese

Eine lebenslauforientierte Gesundheitsversorgung mit multiprofessionellem und kultursensiblem Ansatz

Prävention sozioökonomischer Vulnerabilität durch Umsetzung des Ansatzes „Gesundheit in allen Politikbereichen“

Stärken von „Betreuungsgemeinschaften“ und sozialen Unterstützungsnetzwerken und Einrichtungen für Personen mit schwachen sozialen Bindungen und fehlender Unterstützung im privaten Umfeld

Stärkere Integration von e-Health und m-Health bei der Bereitstellung von Leistungen

Erhöhen der Akzeptanz von digitalen Gesundheitsdiensten, zum Beispiel durch „Digital-Coaching“

Weitere Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und Stärkung des allgemeinen Verständnisses von psychischen Störungen

Sensibilisieren und Aufklären der Fachkräfte im Gesundheitswesen, die nicht auf die Behandlung von Patienten mit psychischen Erkrankungen spezialisiert sind

Erhöhen von Geschlechts- und Kultursensibilität in Pflege und Unterstützung

Konzentrieren auf die Pathologien der „jungen Alten“, wie zum Beispiel funktionelle Einschränkungen (Hören, Sehen) und auf neue Formen von Erkrankungen, die durch die übermäßige Nutzung von Technologien (Smartphones, Computer) begünstigt werden können

Stärken eines selbsthilfefreundlichen Systems durch strukturierte Patientenorganisationen, die informelle Unterstützung anbieten

Leichte Zugänglichkeit des Gesundheitssystems und der Leistungsanbieter, auch in entlegenen Gebieten durch Steigerung der Möglichkeiten digitaler Gesundheitsversorgung

Abbau übermäßiger Bürokratie

Neustart!

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