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4.2. E-Portfolios
ОглавлениеEin Beispiel für eine formative Assessmentmethode stellen E-Portfolios dar. Darunter versteht man die Sammlung unterschiedlicher Produkte in einer digitalen Anwendung. Lernende füllen ein E-Portfolio über einen längeren Zeitraum (z. B. während eines Semesters oder des gesamten Studiums) mit von ihnen erstellten Werken. Zu den Produkten können z. B. Essays, Bescheinigungen, Erklärvideos usw. sein.
Wichtig ist dabei, dass die Produkte zu den jeweiligen Inhalten passen. Lehrende müssen bei der Aufgabenstellung entscheiden, ob ein Thema mit einem bestimmten Werk besonders gut umzusetzen ist oder ob den Lernenden die Auswahl des Mediums überlassen werden kann. Grundbegriffe aus einer Disziplin können etwa als Erklärvideo oder als Lernkarten mit einem Begriff auf der Vorder- und der Definition auf der Rückseite umgesetzt werden. Natürlich sollte auch darauf geachtet werden, dass es den Studierenden grundsätzlich möglich ist, bestimmte Medien für die Umsetzung zu nutzen.
Abbildung 4: Beispiel für ein E-Portfolio
Ein häufig verwendetes System für E-Portfolios ist Mahara. Aber auch andere Content Managementsysteme wie WordPress oder ein Wiki können für die Portfolioarbeit genutzt werden. Mahara hat im Zusammenspiel mit Moodle den Vorteil, dass über die Aktivität „Übung“ sogenannte Ansichten eingereicht werden können und dann ähnlich wie Dokumente zur Bewertung zur Verfügung stehen. In ILIAS ist eine Portfolio-Funktion bereits integriert.
Bei der Verwendung einer Anwendung für die Portfolio-Arbeit sollte entschieden werden, wie kreativ die Lernenden werden sollen. Während die Layout- und Designvorgaben im ILIAS-Portfolio nur rudimentär geändert werden können, bieten andere Content Managementsysteme eine Vielzahl von Vorlagen an.
Grundsätzlich sind E-Portfolios persönliche Werke der Lernenden. Sowohl über die einzelnen Produkte wie auch über die Gestaltung der gesamten Website reflektieren sie ihren individuellen Lernprozess. Gleichzeitig bieten sie aber auch die Möglichkeit, die Beschäftigung der Studierenden mit einem Thema über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten. Erreicht werden kann dies eben durch die individuelle Ausgestaltung, aber natürlich auch über die Bewertung sowohl der einzelnen Produkte als auch des Gesamtportfolios.
Die Portfolioarbeit hat das Potential, dass sich Lernende über einen längeren Zeitraum mit einem Themengebiet beschäftigen. Die individuelle Ausgestaltung steigert häufig die Motivation. Außerdem wird der Workload durch viele kleinere Aufgaben verteilt und sammelt sich nicht erst zum Schluss, wenn es etwa darum geht, sich auf die Klausur vorzubereiten.
E-Portfolios können auch als summative Prüfungsleistung betrachtet werden, wenn sie erst als Gesamtprodukt am Ende einer Phase eingereicht und bewertet werden.