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2.5.4 Versorgungsbausteine

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In einer MANV-Lage müssen die Versorgungsressourcen gebündelt und lageabhängig durch weitere Versorgungsbausteine verstärkt werden. Hierzu zählen die Patientenablage und der Behandlungsplatz.

Patientenablage

Eine Patientenablage kann bereits spontan entstehen, hierbei ist kritisch zu prüfen, ob dieser Ort im Einsatzszenario weiterhin geeignet ist.


Die Errichtung von Patientenablagen ist ein taktisches Element um mehrere Patienten, bei begrenzten personellen und materiellen Ressourcen, medizinisch zu versorgen und für den Transport vorzubereiten.

Die Einrichtung sollte lageabhängig möglichst frühzeitig erfolgen und muss Gefährdungsaspekte beachten. Bei Polizeilagen ist vor Errichtung die Abstimmung mit der Polizei erforderlich, ggf. können hier geschützte Patientenablagen notwendig werden (1). Es empfiehlt sich einen Einsatzunterabschnitt Patientenablage zu bilden und der med. Einsatzleitung zu unterstellen. Initial wird hier unter notärztlicher Leitung das Rettungsfachpersonal mit dem Material der Rettungsmittel zugeordnet. Der Behandlungsumfang und die Prioritäten werden ärztlich verantwortet und ggf. auch durch Delegation umgesetzt. Durch den Einsatz zusätzlicher Gerätewagen (oder Anhänger) kann die erste provisorische Ablage materiell und ggf. personell verstärkt werden. Die Ankunftszeit dieser Sonderfahrzeuge im Schadensgebiet hängt vom regionalen System ab.

Behandlungsplatz (BHP)

Als weiteres Modul kann ggf. ein Behandlungsplatz (BHP) zum Einsatz kommen. Entsprechend der regionalen Verfügbarkeiten und Vorlaufzeiten ist erst nach ca. 60–90 Minuten mit einem betriebsbereiten BHP am Schadensort zu rechnen, dies muss in den Planungen der Einsatzleitung berücksichtigt werden.


Ein Behandlungsplatz soll eine „Pufferfunktion“ wahrnehmen. Hierdurch wird eine überbrückende medizinische Behandlung bis zum Transport oder zur Entlassung der Patienten gewährleistet. Die Transport- und Klinikressourcen beeinflussen den Patientenabtransport. Es muss beachtet werden, dass die roten Patienten (SK I) weiterhin schnellstmöglich in die klinische Weiterbehandlung kommen. Die Pufferfunktion umfasst somit lageabhängig eher die Patientengruppen SK II und SK III.

Vor Ankunft des BHP am Schadensgebiet muss durch die Einsatzleitung bereits ein geeigneter Aufstellort festgelegt und kommuniziert werden. Es ist auch hier erforderlich einen Einsatzunterabschnitt zu bilden und der med. Einsatzleitung zu unterstellen. Neben dem notwendigen medizinischen und technischen Betriebspersonal wird empfohlen zusätzliche Trägertrupps zuzuordnen. Diese können einen fußläufigen Transport, beispielsweise von der Patientenablage zum BHP, ermöglichen.

Die Ausstattung des BHP orientiert sich häufig am sogenannten BHP 50. Diese Zahl beschreibt die zu versorgenden Patienten, meist unter Bezug auf eine Versorgungszeitstunde und einmalige Wiederholung. Die Versorgungsmöglichkeiten orientieren sich in Bezug auf die Schädigungsschwere (SK I–III) und Verteilungseinschätzung (s. Tab. 1). Als räumliches Strukturelement verfügt ein BHP über Zelte (inkl. Beleuchtung, Heizung). Viele BHP planen auch Zonen für SK IV Patienten. Eine Totenablage soll gesondert geplant werden.

DIVI Jahrbuch 2021/2022

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