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3.Die Hitze der Stadt

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Als Rainhard Fendrich 1982 „die Hitze der Stadt ist im Sommer brutal“ in seinem damaligen Sommerhit „Oben ohne“ sang, nahm er die markante Zunahme der Hitzewellen in den Großstädten (Grafik 2) in den folgenden Jahrzehnten vorweg.

Die abgebildete Auswertung des Deutschen Wetterdienstes (DWD, Grafik 2) zeigt es unmissverständlich: Hitzewellen sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den letzten Jahrzehnten häufiger und länger geworden. Hitzewellen lassen sich unterschiedlich definieren. Eine Möglichkeit, um sehr extreme und lange Hitzewellen zu analysieren, ist folgende Definition: eine Serie von mindestens 14 Tagen, an denen der Durchschnitt der täglichen Höchsttemperatur mindestens 30 Grad Celsius beträgt. Nach dieser Definition waren markante, lange Hitzewellen in Deutschland, der Schweiz und Österreich vor dem Jahr 1990 relativ selten. In den letzten Jahren – speziell seit der Jahrtausendwende – wurden sie immer häufiger und kommen in vielen großen Städten mittlerweile ungefähr alle zwei bis vier Jahre vor, zum Beispiel in Wien, Klagenfurt, Innsbruck, Genf, Lugano, Basel, München und Frankfurt/Main. Selbst das relativ weit im Norden liegende Berlin erlebte seit der Jahrtausendwende bereits die vierte dieser markanten Hitzewellen.

Aus klimatischer Sicht ist das eine rasante Entwicklung. Aus menschlicher Sicht ist die Erwärmung so schleichend, dass wir sie fast nicht bemerken und uns daran gewöhnt haben. Vor allem der jüngsten Generation kommt daher ein Sommer wie 2021 kühl vor, dabei gehört er zu den zehn wärmsten Sommern der über 250-jährigen Messgeschichte. Warme Sommer mit Hitzewellen sind das „neue Normal“ geworden – wenn es dabeibliebe, könnten wir damit leben. Die laufende Erwärmung ist allerdings nur der Anfang, aber das ist eine andere Geschichte. Spannend ist, wie dieser Sommer 2021 beinahe zum Synonym für den laufenden Klimawandel geworden ist. Angefangen hat es mit dem Tornado in Tschechien.

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