Читать книгу Next Energy - Группа авторов - Страница 14

Schöne neue Datenwelt?

Оглавление

Jan schlüpft in ein helles Hemd und eine graue Anzughose. Schlagartig fällt ihm noch etwas ein, das sich seit seiner Jugend enorm verändert hat: die Mobilität. Seit 2030 setzten sich nahezu geräuschlose und abgasfreie Antriebe auf den Straßen durch. Diese Entwicklung ging von den Städten aus, weil die Belastung durch Lärm und Abgase hier am höchsten war. Die Verkehrsströme wurden neu organisiert, keineswegs nur in den Städten. Das Energieversorgungssystem und die zunehmend elektrisch angetriebene Mobilität begannen zusammenzuwachsen – eine Entwicklung, die sich auch in einer Veränderung der Unternehmenslandschaft widerspiegelte. 2050 sind aus ersten branchenübergreifenden Kooperationen zahlreiche neue Dienstleistungsunternehmen geworden, die Energie, IT, Kommunikation und Mobilität aus einer Hand anbieten.

Automatisierte Dienstleistungen verändern den Alltag. Wer sie nutzen will, muss seine persönlichen Daten preisgeben. Gelten diese Daten 2050 überhaupt noch als schützenswerte Privatsphäre?

„Für meinen Enkel Keno ist es selbstverständlich, dass fast alles heute irgendwie mitdenkt oder wenigstens Energie erzeugt – vom Multifunktionsfenster bis zur Solarschicht-Jacke“, geht Jan durch den Kopf. „Keno kann jederzeit seinen Persönlichen Assistenten fragen. Oder er setzt eine ‚Schlaue Brille‘ auf und lässt sich erklären, was er gerade sieht oder wissen möchte. Informationen sind immer und überall verfügbar. Wie käme man in dieser Flut nur ohne persönliche Filterprogramme zurecht? Die lernen schnell, nur das zu liefern, was man wirklich braucht.“ Als IT-Fachmann ist Jan weit davon entfernt, sich eine Rückkehr in eine datenärmere Welt zu wünschen. Andererseits beschäftigt er sich in seinem Arbeitsalltag oft mit Fragen der Datensicherheit. „Wenn man ehrlich ist, sind auch die Programme aus unserem Sortiment kriminellen Hackern immer nur ein kleines Stück voraus. Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Datendieben und Datenschützern wird wohl niemals enden.“ Nachdenklich schaut Jan in den Spiegel. Dabei streift sein Blick die eingeblendete Uhrzeit – höchste Zeit für ein schnelles Frühstück. Er geht hinunter in die Küche und setzt sich zu Hanna an den Küchentresen.

Next Energy

Подняться наверх