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Einleitung

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Dem Universum, unserer Milchstraße, unserer eigenen und allen weiteren Milliarden Sonnen, unserer „Mutter Erde“ und auch sämtlichen Göttern und Gottheiten ist es völlig egal, was auf und mit diesem Planeten je passiert ist und zukünftig passieren wird. Uns schaut keiner zu, und uns wird keiner helfen, diesen Planeten von Generation zu Generation in unbeschadetem und lebenswertem Zustand über die nächsten Tausende von Jahren weiterzureichen. Nur wir, eines der brillantesten Ergebnisse eines langen und mühsamen Evolutionsprozesses in Gestalt der höchstentwickelten Spezies, selbsternannte „Krone der Schöpfung“, haben es, mit Ausnahme weniger Unwägbarkeiten, selbst in der Hand, ob die Menschheitsgeschichte ein unnötig frühes und somit schlechtes Ende nehmen wird, wohl wissend, dass eine jede Spezies im Laufe der Evolution am langen Ende nur ein „durchlaufender Posten“ ist und vom Planeten verschwindet. Es wird unabhängig von der Entwicklung unserer Zivilisation sehr wahrscheinlich - Atom-Overkill einmal ausgeschlossen - auch bis zum nächsten Meteoriteneinschlag, der in ferner Zukunft ziemlich sicher einem Großteil der dann noch verbreiteten Flora und Fauna nebst Menschen den Garaus machen wird, irgendwo auf dieser Erde „Populationen Mensch“ geben, wie auch immer sich diese halten und wie sie aussehen werden.

Ein Rückblick: Je nach Betrachtungsweise haben wir Menschen schon 300.000 Jahre als Homo sapiens (lat. Homo = Mensch; lat. sapiens = wissend/vernünftig) oder aber 40.000 Jahre als Homo sapiens sapiens (lat. sapiens sapiens = sehr wissend/sehr vernünftig) erfolgreich hinter uns. Immerhin gut 400 Jahre (nehmen wir als Startpunkt den Beginn des Dreißigjährigen Krieges 1618-1648) haben wir ab diesem Zeitraum als Homo insapiens geschafft (lat. insapiens = unvernünftig/unwissend/dumm).

Ein Vergleich: Der Daseinszeitraum der zu der Klasse der Kiemenfußkrebse gehörenden Gattung Triops liegt bei unvorstellbaren 220 Millionen Jahren! Sie war also - bis zum Aussterben der Saurier vor 66 Millionen Jahren - gute 150 Millionen Jahre Zeitgenossin derselben und hat diese gemeinsam mit Urvögeln, Ursäugern und Urfischen überlebt. Die Dinosaurier haben es auf ca. 170 Millionen Jahre auf der Erde gebracht und konnten für ihr Verschwinden schlichtweg nichts. Sie waren einfach zu groß und gefräßig, abhängig von immensen Futtermengen, die - wahrscheinlich nach einem Meteoriteneinschlag und anschließenden massiven Klimaveränderungen durch jahrelang anhaltende Sonnenfinsternisse - einfach nicht mehr in ausreichender Menge nachwuchsen.

Ob wir als heutige Menschen den damaligen Meteoriteneinschlag, der vermutlich die Saurier dahingerafft hat, aber auch diverse Supervulkanausbrüche, extreme Erdbeben und lang andauernden Schwefelregen überlebt hätten, bleibt fraglich. Wir stammen sehr wahrscheinlich von einem kleinen Säugetier ab, das all diese Katastrophen überlebt hat. Wenn dem nicht so wäre, dann würde dieses Buch nicht gelesen werden und wäre auch nicht geschrieben worden.

Das eine oder andere der oben genannten Ereignisse wird in den nächsten paar Millionen Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder eintreten. Daher ist die spannende Frage, ob wir uns mit so einem Mega-GaU (Größtmöglicher anzunehmender Unfall) überhaupt noch vorbereitend beschäftigen müssen, oder ob wir es nicht schon deutlich eher „geschafft“ haben, uns nachhaltig der nötigen Lebensgrundlagen zu entledigen. Und das mit dem Wissen, dass die Erde noch eine Daseinszeit von ca. 4 Milliarden Jahren vor sich hat, von denen es mindestens noch einige Millionen Jahre wirklich wirtlich sein könnte - unter den Voraussetzungen eines sorgsamen Umgangs mit ihr und eines insgesamt langsamen, evolutionsfreundlichen Wandels.

Ob der Mensch einen Dinosaurier durch Hightech-Replikationstechnologie noch einmal zum Leben erwecken kann, ist derzeit wie oben schon gesagt fantasieanregende Science-Fiction (zur filmischen Verarbeitung des Themas siehe „Jurassic-Park 1“, 1993).

Die Reproduktionswissenschaft kann sich ganz aktuell an der Rettung der so gut wie ausgestorbenen Art des nördlichen Breitmaulnashorns beweisen. In Kenia leben derzeit die weltweit letzten zwei Weibchen (Fatu und Najin), und es gibt noch tiefgefrorene Spermien der letzten, wegen ihres Horns getöteten Nashornbullen. Sie starben, weil ihr Horn - für den Kauf von Waffen verscherbelt - auf dem asiatischen Markt als „Potenzmittel“ wertvoller ist als Gold.

Die Gattung Triops erfreut sich immer noch ihres Daseins.

Fünf nach Zwölf - Eine Momentaufnahme

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