Читать книгу Rosen für Theophanu. Braut Ottos II. - Kaiserin des Abendlandes - Gunter Krieger - Страница 8

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Adelheid war von burgundischem Adel. Ihre Kindheit hatte sie auf der Burg Saint-Maurice im Rhonetal verbracht. Nach dem Tod ihres Vaters, des Burgunderkönigs Rudolf, heiratete ihre Mutter Berta notgedrungen den streitbaren Hugo von Vienne, König der Lombardei, der sich auf diese Weise zugleich die Herrschaft in Burgund sichern wollte. Die sechsjährige Adelheid gelangte somit nach Pavia und wurde mit Hugos achtjährigem Sohn Lothar verlobt; zehn Jahre später wurde die Ehe vollzogen.

Die Zahl der Gegner Hugos war nicht gering. Der Mächtigste darunter hieß Berengar von Ivrea. Berengar machte ihm die Königskrone bald streitig; resigniert zog der ohnmächtige Hugo sich in ein Kloster zurück. Sein Sohn Lothar, Adelheids Gemahl, gelangte auf den Thron, doch Berengar blieb der eigentliche Machthaber. Wobei dieser wiederum, wie man munkelte, unter dem unheilvollen Einfluss seiner nicht minder machthungrigen Gemahlin Willa stand. Als Lothar zwanzigjährig starb, blieb es nicht aus, dass Berengar und Willa des Giftmordes verdächtigt wurden. Mit nur achtzehn Jahren war Adelheid zur Witwe geworden.

Berengar, der seine Stunde gekommen sah, trug ihr die Hand seines Sohnes Adalbert an. Aber Adelheid lehnte ab. Die Verweigerung der jungen Frau war mutig. Vor allem aber war sie gefährlich, denn Adelheid blieb zunächst auf sich allein gestellt. Berengar handelte rasch, ließ sich wider alles Recht von den Großen zum König wählen. Adelheid wurde nicht nur enteignet und ihrer Kleinodien beraubt, sondern alsbald auch verhaftet, von Berengar und Willa eigenhändig misshandelt und auf der Burg in Garda eingekerkert. Nur ein Pater und eine Dienerin durften bei ihr bleiben.

Trotz strenger Bewachung gelang es Adelheid, Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen. Bischof Adalhard von Reggio, ein erklärter Gegner Berengars und Willas, versprach ihr Hilfe. Als Adelheid eines Tages aus dem Fensterloch ihres Verlieses schaute, erblickte sie im Burghof einen Knecht, der mit Holzscheiten das Wort »Grabet« auslegte. War dies das Zeichen ihrer Retter, auf das sie so lange gewartet hatte?

Die Gefangenen begannen, den hartgestampften Lehmboden ihres Verlieses aufzugraben. Wochen vergingen, fast wollten sie schon entmutigt aufgeben. Dann aber stießen sie auf eine kleine Grotte, die in einen Gang mündete. Ein längst vergessener Geheimgang, von dessen Existenz zumindest einer ihrer Gönner gewusst haben musste. Ein Weg, der in die Freiheit führte.

Bei Nacht und Nebel entkamen sie ihrem Gefängnis. Als ihre Flucht anderentags bemerkt wurde, befanden sie sich im Schutz der Wälder. Verfolger machten sich auf den Weg, um ihrer habhaft zu werden. Mehrmals entkamen Adelheid und ihre Begleiter den Häschern nur knapp. Sie lebten von Feldfrüchten und den milden Gaben barmherziger Menschen. In den Sümpfen des Mincio waren sie für eine Weile vor Nachstellung sicher, nicht aber vor den krankheitsbringenden Mücken. Als endlich Rettung nahte – der Pater war vorausgeeilt, um den Helfern die geglückte Flucht zu melden –, da war der Körper der Königinwitwe zerschunden und ohne Kraft. Der Bischof von Reggio gewährte ihr und ihren Begleitern Schutz auf der Veste Canossa, wo sie vor Berengars Zugriff vorläufig sicher waren. Adelheid erholte sich allmählich. Ihre Odyssee war bald in aller Munde. Mitleid über ihr bedauernswertes Schicksal, vor allem aber Bewunderung ob ihrer Tapferkeit wurden ihr zuteil; Berengar und Willa aber weckten für ihre Niedertracht nicht nur die Abscheu ihrer Feinde.

Alles sollte sich für Adelheid zum Guten wenden. Bald zog der deutsche König Otto mit einem starken Heer über den Brennerpass. Berengar floh aus Pavia. Ohne einen Schwertstreich zog Otto in die Stadt ein, um von den Großen als König der Langobarden gehuldigt zu werden. Otto aber wusste nur zu gut, dass Adelheid nach wie vor die rechtmäßige Königin war. Ihr in der Not beizustehen, war einer seiner Gründe gewesen, nach Italien zu ziehen – standen sich ihre Häuser doch seit jeher recht nahe. Er sandte seinen Bruder nach Canossa, um Adelheid nach Pavia zu holen.

Der König – seit fünf Jahren Witwer – entbrannte bei Adelheids Anblick in Liebe. Ohnehin hatte er beabsichtigt, um ihre Hand anzuhalten, denn nur auf diese Weise konnte er sich die Langobardenkrone legitim aufs Haupt setzen. Nachdem er Adelheid gesehen hatte, so erzählte man später, hätte er auch um sie gefreit, wäre sie die Tochter eines Schafhirten gewesen.

Zu Pavia fand kurz darauf die Hochzeit statt.

Adelheids abenteuerliches Leben – was davon war Legende, was Wahrheit? Seit langem brannte Theophanu darauf, es zu erfahren. War die Geschichte der Kaiserin nur eine maßlose Übertreibung, ein Ammenmärchen? Waren die Fügungen nicht zu schön und zu fantastisch, um wirklich wahr sein zu können? Wie hatten die Gefangenen es anstellen können, unbemerkt von ihren Wächtern einen Gang in die Freiheit zu graben? Auf welche Weise hatten sie die ausgehobene Erde beseitigt? Wie war es ihnen immer wieder gelungen, ihren Verfolgern zu entkommen? Und was mochte Adelheid empfunden haben, als ihr königlicher Beschützer, der große Sieger vom Lechfeld, um ihre Hand anhielt?

Theophanu hoffte, ihre künftige Schwiegermutter bald selbst befragen zu können. Vielleicht würde dies das Eis zwischen ihnen brechen, denn nach wie vor begegnete die Kaiserin ihr mit kühler Distanz.

Das Osterfest wurde mit großer Festlichkeit begangen. In der Peterskirche zelebrierte der Papst eine prunkvolle Messe, die Theophanu nicht unbeeindruckt ließ, wenngleich die Liturgie der Römer ihr mitunter fremd und merkwürdig anmutete.

Ihren Bräutigam bekam Theophanu nur in der Kirche zu Gesicht. Offenbar wurde Wert darauf gelegt, dass sie einander bis zur Hochzeit, die für den Sonntag darauf anberaumt war, nicht begegneten. Es blieb Theophanu aber nicht verborgen, dass der junge Otto ihr manch heimlichen Blick zuwarf. Dann schenkte sie ihm ein Lächeln, hoffend, dass niemand sonst es bemerkte.

Am Vorabend der Hochzeit ergab sich für Theophanu die Gelegenheit, ungestört mit Adelheid zu sprechen. Bislang waren stets Hofdamen in ihrer Nähe gewesen, doch nun hatte die Kaiserin sie alle weggeschickt. Allein mit Adelheid im Gemach, fasste Theophanu sich ein Herz. Die Kaiserin betrachtete gedankenvoll den auf einer Kommode ausgebreiteten Brautschmuck. Leise trat Theophanu an sie heran.

»Wisst Ihr eigentlich, dass die Ammen in Konstantinopel den Kindern von Euren Heldentaten erzählen?«

Theophanu ahnte, dass ihre Frage in Adelheids Ohren albern klingen mochte und sie wünschte sich, sie hätte die ihr immer noch fremde Sprache besser beherrscht, damit ihre Worte nicht wie törichtes Geplapper klangen. Nichts im Verhalten der Kaiserin deutete zunächst darauf hin, dass sie Theophanus Frage wahrgenommen hatte. Prüfend glitten ihre Finger über den seidenen Stoff eines Schleiers.

»Die Ammen in Konstantinopel wissen nichts von mir«, erklärte sie schließlich leidenschaftslos.

Theophanu gab nicht auf. »Es ist furchtbar, seinen Feinden hilflos ausgeliefert zu sein.«

Adelheid schwieg.

»Eure Tapferkeit verdient mehr als nur Bewunderung«, fuhr Theophanu fort.

Die Kaiserin atmete einmal tief; dann sah sie Theophanu offen an. »Tapferkeit? Ich erinnere mich nur an abgrundtiefe Verzweiflung, Prinzessin. Ihr müsst mir nicht schmeicheln, daran liegt mir nichts.«

»Verzeiht mir, ich wollte nur …«

»Ihr seid nicht die Braut, die ich mir für meinen Sohn gewünscht habe, das sollt Ihr wissen. Aber nun seid Ihr hier und die Vermählung ist beschlossen. Auch Ihr werdet morgen Kaiserin sein. Wir werden zum Wohl des Reiches miteinander auskommen müssen, doch dazu bedarf es keiner gegenseitigen Zuneigung. Unsere Pflichten sind zahlreich und aufreibend; verschwenden wir unsere Kräfte also nicht an Nutzlosigkeiten. – Welchen Schleier würdet Ihr bevorzugen? Diesen hier oder jenen dort?«

Erst am späten Abend, als Theophanu schlaflos im Bett lag, kamen ihr Tränen. Zuerst einige wenige, dann mehr und schließlich schluchzte sie so hemmungslos, dass Eunice besorgt herbeieilte. Aber Theophanu schickte sie fort.

»Schon gut, mach dir keine Gedanken, Eunice.«

»War es die Kaiserin, die Euch so mit Traurigkeit erfüllt hat?«, fragte die Dienerin grimmig.

»Leg dich wieder hin!«

»Nein. Ich möchte Euch trösten und Eure Hand halten.«

»Kein Trost. Lass mich noch ein Weilchen weinen, ich will es so. Denn es wird das letzte Mal sein, dass ich weine. Von morgen an wird niemals mehr ein Mensch mich weinen sehen.«

Eunice starrte ihre Herrin stirnrunzelnd an. Trotz der Tränen stand der Prinzessin feste Entschlossenheit ins Gesicht geschrieben.

»Eines Tages werdet Ihr eine viel größere Heldin sein als sie, Herrin«, sagte Eunice, bevor sie folgsam zu ihrem Lager zurückkehrte.

Der folgende Tag erschien Theophanu in ihren späteren Erinnerungen stets wie ein unwirklicher Traum. Die Petersbasilika war zum Bersten gefüllt mit Menschen. Licht flutete aus den oberen Fenstern der Schiffe ins Innere des blumengeschmückten Kirchenhauses, das einst von Kaiser Konstantin über dem Grab des Apostels Petrus errichtet worden war. Für die Römer stellte es den Mittelpunkt der Christenheit dar.

Otto, ihr Schwiegervater, hatte sie vor dem Kirchenportal in Empfang genommen und hinein geführt. Papst Johannes, ein niemals lächelnder, alter Mann, salbte sie zunächst in einer feierlichen Zeremonie zur Kaiserin. Als Theophanu die kalte Krone auf ihrem Kopf spürte, dachte sie an ihre Eltern im fernen Konstantinopel, die sie niemals wiedersehen würde. Ein Knabenchor begann zu singen. Nun konnte die Trauung mit dem jungen Otto zelebriert werden. Bis dahin hatte der Bräutigam, ebenso wie das elterliche Kaiserpaar, das Geschehen von der Apsis aus verfolgt. Als er neben ihr kniete und der Papst seinen Segen über die Brautleute sprach, bat Theophanu Gott im Stillen um Kraft, denn Schwindel drohte sie heimzusuchen: Nun war sie Kaiserin und Ehefrau. Man würde von ihr erwarten, viele Kinder auf die Welt zu bringen, um den Fortbestand der Dynastie zu sichern. Der Gedanke daran war ihr alles andere als behaglich.

Nach der Trauung reichte Otto seiner jungen Frau eine Urkunde. Wie in Trance nahm Theophanu sie entgegen. Der Hochgesang der Versammelten ließ die Kirche fast erbeben.

»Ich werde dir immer zur Seite stehen«, raunte Otto ihr zu, als wisse er um ihre Ängste. Er nahm ihre Hand und drückte sie zärtlich. Seine Worte und seine Geste machten sie glücklich, aber das wurde ihr erst viel später bewusst.

»Immer?«, hörte sie sich fragen.

»Immer!«, beteuerte er.

»Auch wenn es gegen deine Mutter gehen sollte?«

»Selbst dann!«

Hinterher, beim Festbankett, verlas ein Geistlicher, der kaum mehr als dreißig Jahre zählte, die Heiratsurkunde, die im Namen des Bräutigams für seine Braut ausgestellt worden war. Aufmerksam lauschten und staunten die Versammelten. Zunächst war von Gottes Schöpfungsordnung die Rede, dass Eheleute fortwährend ein Leib seien und die Schließung des Ehebundes durch Gottes Urheberschaft geschehen müsse. Es folgte die Beteuerung des Bräutigams, die byzantinische Prinzessin als seine Ehefrau anzunehmen und ihr die Teilhaberschaft am Reich zu gewähren. Dann die schier endlose Aufzählung der Besitztümer, die sie erhalten und über die sie im immerwährenden Recht verfügen sollte.

Theophanu dämmerte es allmählich, wie vermögend sie war. Die vorausgegangenen Verhandlungen über solcherlei Dinge hatten sie nicht sonderlich interessiert. Das Wort Christi fiel ihr ein: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt! Ein Gefühl der Beschämung überkam sie. Wie viele Augenpaare sie wohl anstarrten? Lieber Gott, betete sie leise, ich will viel Gutes tun.

Der Verleser der Urkunde kam zum Ende: »Ich, der Kanzler Willigis, habe anstelle des Erzkaplans die Richtigkeit festgestellt!«, verkündete er feierlich. Beifall brandete auf.

»Willigis ist ein guter Freund«, sagte Otto zu seiner Braut. »Auf ihn können wir uns jederzeit verlassen. Er wird uns immer eine Stütze sein.«

Theophanu dachte an die Intrigen am byzantinischen Hof, wo keiner dem anderen traute, und sie betrachtete den gelobten Kanzler aufmerksam. Er hatte mit angenehmer Stimme gesprochen und überhaupt schien der junge Geistliche von ruhigem Wesen zu sein. Allein seine Augen verrieten, dass er keinesfalls ein willenloses Werkzeug war und dass es unklug wäre, ihn als ein solches zu betrachten. Ja, dieser Mann beeindruckte sie. Er würde in ihrem Leben gewiss noch eine große Rolle spielen. Ihre Blicke trafen sich, und Willigis neigte ergeben sein Haupt vor der frischgekürten Kaiserin.

Schwül legte der Abend sich über die Ewige Stadt. Bis tief in die Nacht währte das Fest. Endlich wurde Theophanu in ihr Gemach geführt. Es war beschlossen worden, dass das junge Paar um des Segens für die Ehe willen für drei Tage getrennt sein sollte. Theophanu war froh über diese westliche Sitte zu Ehren des frommen Tobias. Der Gedanke an die Hochzeitsnacht machte ihr Angst. Auch Eunice gelang es nicht, ihr diese zu nehmen.

Am Abend des dritten Tages erschien Kaiserin Adelheid in ihrem Gemach. »Seid Ihr bereit?«, fragte sie die Schwiegertochter ernst.

Theophanu nickte und unterdrückte den Impuls, Eunice einen hilfesuchenden Blick zuzuwerfen.

»So folgt mir!«, sagte Adelheid.

»Denkt an meinen Rat«, flüsterte Eunice, was Theophanu nun doch ein Lächeln entlockte. Eunice hatte ihr empfohlen, sich beim Beischlaf einen milden Frühlingsabend in Konstantinopel vorzustellen. In den Gärten des Palastes hatten sie in der Vergangenheit manche Stunde in einer behaglichen Rotunde verbracht, wo Theophanu ihre ungezählten Puppen einkleidete. »Eines Tages werde ich richtige Kinder kleiden«, hatte die junge Prinzessin stets verkündet.

Das Paradies ihrer Jugend, es war verloren.

Eunice folgte den beiden Kaiserinnen. Sie betraten einen Saal, wo vor einem festlich bereiteten Bett ein halbes Dutzend Leute warteten. Theophanu erkannte darunter ihren Schwiegervater, den Kanzler Willigis und ihren Gemahl, der sich gleichfalls sichtlich unwohl fühlte.

»Du kannst deine Herrin jetzt entkleiden!«, sagte Adelheid zu Eunice. Theophanu musste ihr die Worte übersetzen, denn Eunice lernte die neue Sprache nur mühsam. Die Männer wandten den Frauen diskret den Rücken zu, während Eunice sich an die Arbeit machte. Adelheid reichte ihnen ein Nachtgewand aus blütenweißem Stoff. Als Theophanu schließlich umgekleidet war, führte die Schwiegermutter sie höchstselbst zum Brautbett, wo der junge Otto auf sie wartete. Adelheid hob die fein bestickte Decke und ließ Theophanu zu ihm ins Bett steigen.

Die Männer hatten sich inzwischen wieder umgewandt. Einer von ihnen – ein Notar, wie Theophanu vermutete – verkündete laut: »Ich stelle fest, dass die Ehe hiermit symbolisch vollzogen ist!« Jedoch machte niemand Anstalten, den Saal zu verlassen. Theophanu wusste, dass der öffentliche Beischlaf bei den Franken durchaus üblich war. Was für eine barbarische, entwürdigende Sitte!

Zu ihrer Überraschung sagte der junge Otto zu den Anwesenden: »Habt Dank für Euer Kommen. Von nun an kommen meine kaiserliche Gemahlin und ich auch ohne Zuschauer zurecht.«

Alle verließen kommentarlos den Saal. Eunice schenkte ihrer Herrin ein letztes, aufmunterndes Lächeln. Dann war es plötzlich still. Theophanu lag auf dem Rücken und harrte reglos der Dinge, die nun kommen mochten. Plötzlich begann Otto leise zu kichern, gleich einem Kind, das einen albernen Streich ausgeheckt hat.

»Was hast du?«, fragte Theophanu und blickte scheu zu ihm hinüber.

»Zum ersten Mal in meinem Leben haben meine Eltern mir gerade gehorcht«, erklärte er amüsiert.

Theophanu spürte, wie ihre Anspannung sich, wenn auch nur langsam, zu lösen begann. »Das ist nun mal deine kaiserliche Autorität!« Sie brachte sogar ein Augenzwinkern zustande.

Otto schüttelte den Kopf. »Wohl kaum. Es ist die Prüderie meiner Eltern. Sie würden wahrscheinlich im Erdboden versinken, wenn sie dabei zusehen müssten, wie … na, du weißt schon.«

Sie drehte sich zu ihm, legte zögerlich ihre Hand auf seine Brust. »Und was geschieht jetzt?«, fragte sie hilflos und neugierig zugleich.

»Tja, auch für mich ist dies etwas Neues.«

»Im Ernst?«

»Würde ich denn eine Kaiserin belügen?«

»Oh, das würde dir schlecht bekommen.«

»Siehst du? Deshalb sage ich dir immer die Wahrheit.«

Er nahm ihre Hand, führte sie zu seinen Lippen, küsste jeden ihrer Finger.

»Der Anfang gefällt mir jedenfalls nicht schlecht«, sagte sie flüsternd.

Rosen für Theophanu. Braut Ottos II. - Kaiserin des Abendlandes

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