Читать книгу Das Schlafrad - Gyrdir Eliasson - Страница 11

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Am Abend schlafe ich in der Badewanne ein. Ehe ich wegdämmere, höre ich das leise Summen des Petroleumofens durch die dünne Bretterwand. Der Boiler steht am Ende der Badewanne, groß und weiß wie ein Öltank, und ich habe immer ein wenig Angst, daß er in die Luft fliegen könnte. Das Badewasser ist angenehm warm, und ich tauche hinein, bis nur noch der Kopf aus dem Wasser schaut. Ich denke an das Seeungeheuer, das ans Fenster gekommen war, jetzt schwimmt es wieder im tiefen, dunklen Meer, steigt dann an die Oberfläche, steuert langsam und schwerfällig aufs Land zu, läßt die sorgenvollen Augen durch den Wasserspiegel gleiten. Sieht, wie sich die Berge in die Meerestiefe hinein fortsetzen. Dann steigt es an Land, schüttelt sich, daß die Muscheln auf seinem Rücken rasseln. Schleppt sich zur blauen Hütte.

Ich schließe wieder halb die Augen und singe leise im Schlaf eine lustig verdrehte Strophe, ein schweres Wohlbehagen erfüllt mich:

Katze aus dem Moor

küßt den toten Hund

stellt den Schwanz empor

und geht zum Lionsbund.

Darüber schlafe ich ein und träume von diesem großen Öltank beim Konsumladen, er schaut zum Himmel empor von seinem grünen Hügel, eine Frau im grünen Kleid öffnet die Tanktür, als wäre es ein Leuchtturm und geht hinein, und ich weiß im Traum, daß sie es schafft, in dem dunklen, zähen Öl ganz nach oben zur Luke zu schwimmen; wie immer es ihr auch gelungen sein mag, diese Tür zu öffnen, ohne daß sich alles aufs Gras hinaus ergoß.

Kurz darauf schreitet ein Leichenzug den Hügel hinauf. Die Träger gehen mit dem in Segeltuch gehüllten Sarg, Wasser tropft aus dem undichten Sargboden. Dahinter eine kleine Gruppe von Leuten, und ganz hinten geht der Pfarrer in seinem schwarzen Anzug, er ist barfuß und spielt mit heiterer Miene eine fremdartige Melodie auf der Mundharmonika.

Das Schlafrad

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