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1.1.2 Zeitlose und situationsgebundene Aussagen

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Dass die Aussagen der Schrift, vor allem ihre ethischen Anweisungen, den ewigen Willlen Gottes zum Ausdruck bringen und dabei zunächst an Menschen in spezifischen kulturellen und geschichtlichen Situationen gerichtet waren, schafft für den heutigen Leser ein Spannungsfeld, das bei der Suche nach einem an der Bibel ausgerichteten Frauenbild besonders stark empfunden wird. Dies ist umso mehr der Fall, je weiter die kulturelle Situation des heutigen Lesers oder Hörers von derjenigen der ursprünglichen Hörerschaft abweicht. Da das Mann- oder Frausein einerseits dem Schöpferwillen Gottes entstammende unveränderliche Wesensmerkmale sind, die aber andererseits in den Sozialstrukturen menschlicher Kulturen definiert und ausgelebt werden, ist es in der Frage nach der Stellung der Frau besonders schwer, in den biblischen Texten den ewigen Willen Gottes von praktischen Anweisungen in eine bestimmte Kultur hinein zu unterscheiden. Die „Spannung zwischen der ewigen Relevanz der Heiligen Schrift als Wort Gottes und ihrer historischen Eigenart“ (Fee 1996, 16) hat also in dieser Frage eine besondere Brisanz und ist eine große Herausforderung für heutige Ausleger. Das macht die Vielfalt der Auslegungen von Bibeltexten zur Frauenthematik verständlich.16

Frausein zur Ehre Gottes

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