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Tom Kapitel 1

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„Ich werde dich finden!“ Tom wusste, dass sein Anführer recht hatte. Vermutlich hatte er Tom erspäht, als er in die alte Lagerhalle gelaufen war. Dabei war er so vorsichtig gewesen. Mehrmals hatte er sich umgesehen, ehe er blitzschnell hinter den durchsichtigen Lamellen des großen Tors verschwunden war. Danach war Tom in den ersten Stock gerannt und hatte sich zwischen zwei Regalen, die mit Putzmitteln und anderen Plastikflaschen vollgestopft waren, versteckt.

Licht drang durch ein zerbrochenes Fenster herein, ein Sonnenstrahl fiel auf die rote, moderne Ledertasche, die er in den Händen hielt. Er hatte sie herrenlos bei einer Bushaltestelle entdeckt und sie mitgehen lassen.

Sie war heute erst seine zweite Ausbeute gewesen – kein guter Tag für einen Taschendieb wie Tom es war.

Er schüttelte sein Diebesgut. Etwas Schweres befand sich darin – vielleicht ein Laptop? Vom Gewicht her könnte es hinkommen. Ein solches Gerät würde viel Geld bringen und Peter und seine Straßenbande doch noch versöhnlich stimmen. Normalerweise klaute er für seinen launischen Anführer Geldbörsen und Handys. Aber eine Polizeistreife ließ ihn heute vorsichtig sein. Immerhin wirkte er verdächtig: Er trug zerrissene Jeans, war schmutzig von oben bis unten und komplett abgemagert, seine braunen Haare hatte er selbst geschnitten. Leider sah er genau danach aus, was er wirklich war: ein aus dem Heim entlaufener Junge, der bettelte und für die Straßenbande von Peter stahl.

Tom hörte Schritte, sein Anführer war bereits im selben Stockwerk.

„Es ist wie in der Wirtschaft“, hörte er Peters laute Stimme. „Zeit ist Geld. Je länger du dich versteckst, desto mehr kostest du mich, weil du nicht für mich arbeitest. Und je mehr du mich kostest, desto weniger bekommst du zu essen! Also, komm jetzt raus, du machst es nur schlimmer!“

Peters Stimme kam näher und verriet, dass er ihn bald finden würde. Aber bevor er ihm gegenübertreten wollte, musste er wissen, was sich in der Tasche befand. Er wollte im Klaren sein, was er seinem Anführer gegenüber vorbringen konnte. Und bis jetzt würde er ihm nur eine fast leere Geldbörse anbieten können.

Der schwarze Drache

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