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Vorwort

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Utopien einer durch Technik befreiten oder zumindest freier gewordenen Gesellschaft? Oder Vorstellungen von einer Gesellschaft, die durch Technik lebenswerter wird?

Der Zukunftsoptimismus der 50-er Jahre ist auch in der utopischen Literatur verschwunden. Moderne Science-Fiction bietet vor allem Dystopien, schildert durch Technik überwältigte Menschen und Gesellschaften, die unter Überwachungs- und Sozialen-Kontroll-Systemen geknebelt werden. Oder die Science-Fiction verlegt sich auf ausufernde Space Operas (manche sagen: flüchtet sich dahin …): Die Geschichten streben in so ferne Universen, dass sie nur noch marginal mit einer halbwegs realen Zukunftsvision zu tun haben.

Aber kann Science-Fiction überhaupt in die Zukunft schauen? Ja und nein.

Die Trefferliste bisheriger Science-Fiction ist eher mau, dabei gibt es immer wieder herausragende Beispiele, die Visionen einer Zukunft formulieren, welche uns heute sehr real erscheinen. Etwa die Neoromancer-Trilogie von William Gibson, die das, was wir heute als Cyberspace erleben und teilweise immer noch imaginieren, recht exakt beschrieb. Ein anderer Science-Fiction-Autor (und Netzaktivist), Cory Doctorow, meint gar, dass Science-Fiction keine Prognose für die Zukunft liefere.

Aber sie kann im besten Fall die Zukunft verändern. Dadurch, dass sie den Lesern begreiflich macht, worin die Bedeutung aktueller Entwicklungen liegt und welche Effekte auf den Einzelnen und die Gesellschaft sie haben.

Wir bei heise online verfolgen einen ähnlichen Anspruch: Nicht nur die aktuellen Entwicklungen in Technik und Forschung zu beschreiben, sondern sie auch kritisch zu hinterfragen und den Lesern begreiflich zu machen. Dabei verfallen wir weder in apokalyptische Technik-Kritik noch blinde Technik-Euphorie; wir wollen keinesfalls, dass die Chancen, die Neuerungen in Technik und Wissenschaft bieten, für die Gesellschaft und den einzelnen Anwender ungenutzt bleiben.

Mit diesem Anspruch gehen wir auch an unsere Buchreihe heise online: Welten heran. Die Romane sind Unterhaltung, die fesselt, die Leserinnen und Leser auch mal Netflix links liegen lässt. Sie sollen aber auch aktuelle Entwicklungen begreifbar machen, sei es als Zukunftsvorstellung in den utopischen Geschichten von Science-Fiction, sei es in anderen literarischen Formen wie Krimis oder aktuellen Romanen.

Mit einem Roman von Hans-Arthur Marsiske starten wir mit einem Autor, der den heise online-Lesern wohl bekannt ist: Vor allem seine Texte und Berichte zur Robotik führen nicht nur in die gegenwärtige Technik der Automaten ein, sondern diskutieren beispielsweise immer wieder die Ethik des Technikeinsatzes und die spezielle Maschinen-Ethik. Und ohne schon zu viel zu verraten: Mit seinem Roman Die letzte Crew des Wandersterns greift er noch einmal weit über den schon sehr weiten Rahmen der Robotik hinaus, begibt sich in den Weltraum und kehrt doch zurück zu unerwarteten Begegnungen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!

Jürgen Kuri

Herausgeber

Die letzte Crew des Wandersterns

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