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Der Traum

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Ich habe meine Flügel, die Macht zu fliegen verloren. Bin abgestürzt. Und ich sterbe, weil ich nur noch denke … Aber auch wieder saufe. Und wie! Ich verrecke stinkbesoffen im heißen Sand einer lieblichen Insel vor der Küste des sündigen Thailand. Weit von daheim entfernt. Weil ich aber denke – und auch wieder saufe –, werde ich in Höllenfeuern verglühen. Wenigstens bis zu einem nächsten Stelldichein hier auf Erden.

Ich denke schon wieder: Stelldichein ist in diesem ernsten Zusammenhang ein gut gewähltes Wort. Stell dich darauf ein, nicht mehr zu fliegen, dafür zu denken, zu verglühen und dich erneut im Kreis zu drehen. Im Uhrzeigersinn besoffen torkelnd

Ich habe mich stets, viele Leben lang, vor dem Feuertod gefürchtet, hasse Hitze, war Koch. Grauenhaft, so einfach zu verbrennen. Nun aber erkenne ich, dass es schlimmeres gibt, als in höllischen Flammen zu braten.

Denken ist schlimmer, ewiges Grübeln bringt mich wieder einmal um. Kann nichts dagegen machen, sinniere den ganzen Tag und selbst noch in meinen Träumen. Allerdings ohne Lösungen zu finden, wie aus eigener göttlicher Kraft noch etwas zu ändern wäre.

Es tut verdammt weh, zu begreifen, dass Alles, wahrhaft Alles meine Schuld war, ist und immer sein wird. Weh ist viel zu wenig, diese Schuld killt! Mein Saufen hilft beim Killen allein ein klitzekleines Bisschen dazu.

Vielleicht, wenn ich versuche, meinem Sterben eine Ordnung zu geben?

Ich zweifle, verzweifle schon lange, aber meinetwegen, ein letzter Versuch. Und uralte Küchenweisheit lautet: Probieren geht über Studieren. Doch, das ist so.

Gott schenkte mir Vollkommenheit. Sie gab mir aber auch den Zweifel.

Macht das Sinn?

Nein. Das trügerische Sein durchschaute ich erst, als ich tief in den Spiegel der Droge A blickte, den Alkoholspiegel. Aus diesem besonderen Spiegel sah mich mein anderes Ich an: verbraucht, ausgemergelt, torkelnd, wieder einmal. Da wusste ich: Es gibt keine Wahrheit, es gibt nur eine Meinung.

Und selbst das ist eine Meinung.

Meine.

Das allein macht Sinn.


Ich bin dein Gott.

Dein Löwe, dein Gebieter.

Der einzige Inhalt deines einzigen Lebens.

Sinn und Sinnlichkeit schlechthin.

Und du, Frau, sollst meine zauberhafte Göttin sein.


Ja, wahrhaft zauberhafte Göttin … Nur welche von den vielen verschiedenen verdammten Weibern in meinen vielen verschiedenen verdammten Leben?

Macht das wenigstens Sinn? Vielleicht später, und außerdem wäre noch zu bedenken, ein Koch erzählt viele Märchen. Jetzt und immerfort.














Das unglaublich unglaubwürdige Leben des Hannemann

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