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3. „Warum“ und „Wann“ wird gestohlen?

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Aber warum klauen so viele Menschen überhaupt? Welche Motive sind vorrangig?

Eine gute Frage, die ich hier zu beantworten versuche.

Zu den Hauptmotiven zählen:

 Geiz und Habgier

 Geltungssucht- es werden Artikel gestohlen, die im „Trend liegen“ oder die man sich nicht leisten kann

 „Bestätigungsdrang“, meist durch eine Gruppe von Menschen (häufig ein vorrangiges Motiv bei Jugendlichen)

 Spaß und Lust am Klauen (leider immer häufiger bei prominenten Personen zu beobachten-was sicher nicht gerade vorbildlich ist und auch den einen oder anderen mehr zum Klauen verleitet)

 Finanzielle Nöte durch z.B. Drogenkonsum oder besonders teuren Hobbys

 Soziale Nöte – es fehlt das Geld, bestimmte Artikel und Waren zu kaufen

 Übrigens: Die in der Öffentlichkeit so genannte „Sucht zum Stehlen“ (Kleptomanie) spielt bei den Ladendiebstählen immer noch eine untergeordnete Rolle. Diese Krankheit ist häufig auch eine Ausrede von Ladendieben, die sich die gestohlenen Waren hätten auch leisten können.

(Vielleicht liegt dies auch mit an dem Filmklassiker „Marnie“ von Alfred Hitchcock in dem in sehr liebenswürdiger Art und Weise die Geschichte einer Kleptomanin gezeigt wird).

Hinweis: Es gibt immer noch viele Menschen, die meinen, dass „Mundraub“, also zum Beispiel das „Anbeißen von Lebensmitteln“ nicht strafbar sei.

Das stimmt nicht. „Mundraub“ wurde am 1.Juli 1975 als eigenständiges Strafdelikt abgeschafft und fällt seitdem unter das Diebstahlsdelikt von geringwertigen Gütern.

Also Vorsicht- wenn Sie einmal wieder im Supermarkt eine Weintraube ohne Nachfrage beim Verkaufspersonal, „probieren“ wollen.

Gefördert wird Ladendiebstahl auch durch den Selbstbedienungscharakter der mittlerweile meisten Geschäfte im Einzel- und Fachhandel. Immer weniger Verkaufspersonal, wie auch durch die Unwissenheit von Mitarbeitern, die nicht geschult sind und meist nicht wissen, wie Ladendiebe zu erkennen sind oder wie sich in kritischen Situationen mit Verdächtigen zu verhalten ist.

Auch ist eine Verschiebung der moralischen und ethischen Werte erkennbar.

Viele Täter sind der Auffassung, sich nur „zu holen“, was ihnen zusteht. Frust herrscht dann meistens bei diesen Personengruppen über unbefriedigte Konsumwünsche und zu hoher Preise.

Unterstützt wird dieses moralische Selbstbild durch Unwissenheit des wirklich entstandenen Schadens in Anbetracht der Warenfülle in einem Geschäft und der Geringfügigkeit des eigenen Diebstahls.

Hinzu kommt die geringe Wahrscheinlichkeit von möglichen Sanktionen.

Der deutsche Justizapparat wird durch die fast 400.000 jährlichen Ladendiebstähle dermaßen beansprucht, dass viele Anzeigen und Verfahren bei den „Ersttätern“ meist auch wegen Geringfügigkeit der Warenwerte eingestellt werden.

Auch ein Grund ist die seit 2015 politische Situation, weil die Polizei immer mehr andere Aufgaben hat (Bewachung von Flüchtlingsheimen, Begleitung von Demonstrationen oder auch Sicherung von Fußballspielen).

Seid schlau- Stoppt den Klau- Inventursicherung im Einzel- und Fachhandel

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