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Die Notenschrift und Notenwerte

Stellen wir uns als erstes etwas ganz Einfaches vor. Wir haben heute beim Konditor eine leckere Torte gekauft. Diese Torte können wir entweder

ganz allein essen oder wir teilen sie auf, für zwei, drei, vier oder mehrere Personen.


Verzehre ich allein die ganze Torte in einem gleichbleibenden Tempo, dann dauert es eine gewisse Zeit, bis ich sie aufgegessen habe, zum Beispiel 60 Minuten (1 mal 60 min = 60 min)

Da ich mir aber bewusst bin, dass mir danach ganz übel ist, lade ich mir einen

Gast ein und halbiere jetzt die Torte. So können wir zwei nun jeder eine halbe Torte verspeisen. Dies dauert dann in unserem Beispiel nur 30 Minuten, bis jeder seinen Teil gegessen hat (2 mal 30 min = 60 min).


Natürlich ist auch das Verspeisen einer halben Torte nicht gerade dienlich für

unsere Figur.

Glücklicherweise kennen mein Gast und ich noch zwei weitere Personen, die ebenfalls gern Torte essen. Das heißt, wir sind dann zu viert und ich teile

die Torte in vier gleich große Stücke auf. Jeder von uns bekommt somit


ein Viertel der Torte. In unserem Beispiel würde das bedeuten, dass wir die Torte innerhalb von 15 Minuten verzehrt haben (4 mal 15 min = 60 min).

Als wir uns gerade gemütlich an den Tisch mit unseren vier Viertel Stückchen

Torte setzen, meldet sich einer der Gäste zu Wort. Er ist Ernährungsberater und es „sträuben sich ihm die Haare“, wenn wir alle unser Viertel Stück Torte

essen. Schließlich sei damit der gesamte Tagesbedarf an Kalorien für jeden

einzelnen von uns gedeckt, vom Fett her ganz zu schweigen.


Damit wir am Abend ohne schlechtes Gewissen ins Bett gehen können, schlägt er vor, noch 4 weitere Personen einzuladen. Wir folgen seinem Rat und sind nun zu acht.


Jetzt müssen wir die Torte durch acht teilen. Jeder von uns erhält ein Achtel der Torte. Das haben wir dann laut Beispiel in 7,5 Minuten verzehrt

(8 mal 7,5min = 60 min). Unser Ernährungsberater sieht jetzt etwas zufriedener aus.

Wir können die Geschichte noch weiter „spinnen“. Zu den 8 Personen gesellen sich weitere 8 hinzu. Nun sind wir 16 und jeder erhält ein Sechzehntel der Torte. In 3,75 Minuten würden wir die Torte verspeisen.

(16 mal 3,75 min = 60 min) Unser Ernährungsberater ist glücklich.

Treffen jetzt noch weitere 16 Menschen ein, sind wir nun 32 Personen.

Aus Höflichkeit laden wir keinen aus und teilen die Torte durch 32.

Jeder bekommt eine Zweiunddreißigstel der Torte. In nur 1,875 Minuten ist die gesamte Torte „verputzt“ (32 mal 1,875 min = 60 min).

Dieser kleine Ausflug ins „reale Leben“ sollte die Beziehungen der Notenwerte untereinander verständlich machen.

Notenwert bildhafte Beschreibung

Ganze Note ganze Torte

Halbe Note halbe Torte

Viertel Note viertel Torte

Achtel Note achtel Torte

usw. usw.

Die verschiedenen Notenwerte geben die Länge (Klangdauer) eines

Tones an. Dazu gibt es verschiedene Notenformen:

Mit Hilfe der Mathematik können wir uns die Beziehungen der Notenwerte

untereinander verdeutlichen, ohne dass es großer Rechenkünste bedarf.

Beispiele:

Eine Ganze Note ist gleichlang wie 2 Halbe, 4 Viertel oder 8 Achtel Noten usw.

Eine Halbe Note ist gleichlang wie 2 Viertel oder 4 Achtel Noten usw.

Eine Viertel Note ist gleichlang wie 2 Achtel oder 4 Sechzehntel Noten usw.

Eine Achtel Note ist gleichlang wie 2 Sechzehntel oder 4 Zweiunddreißigstel

Noten usw.

siehe Hörbeispiele 1 bis 1.10


Für alle, die mit der Mathematik auf Kriegsfuß stehen, sei angemerkt:

Keine Angst vor der Notenlehre. Im Allgemeinen reicht es aus, wenn man bis 128 zählen kann. In den meisten Fällen benötigt man nur Zahlenkenntnisse bis 32, da vierundsechzigstel oder schnellere Noten (werte ) äußerst selten vorkommen. Sie sind kaum sing- oder spielbar.

Sehen wir uns jetzt ein praktisches Beispiel an, um das Verhältnis

von Viertel Noten zu anderen Notenwerten verständlich zu machen.


In der oberen Notenzeile sehen wir 4 Takte mit jeweils 4 Viertelnoten.

Den Takt 1 des unteren Notensystems füllt eine Ganze Note aus.

Grund: Eine ganze Note entspricht dem Notenwert von 4 Viertel Noten.

Im 2. Takt sehen wir: 4 Achtel Noten sowie 2 Viertel Noten

(4 Achtel Noten = 2 Viertel Noten + 2 Viertel Noten = Vier Viertel Noten).

Der 3.Takt ist mit einer Halben Note sowie einer Viertel-, zwei Sechzehntel- und einer Achtel Note gefüllt. (1 Halbe Note = 2 Viertel Noten + 1 Viertel Note = 3 Viertel Noten. Danach sehen wir 2 Sechzehntel Noten, welche dem Notenwert einer Achtel Note entsprechen sowie 1 Achtelnote. Das heißt:

zu unseren 3 Viertel Noten zählen wir jetzt noch 2 Achtel Noten, die dem Notenwert einer Viertel Note entsprechen, hinzu und erhalten somit das Ergebnis von 4 Viertel Noten).

Den 4. Takt errechnen wir folgendermaßen:

1 Halbe Note = 2 Viertel Noten + 2 Achtel Noten ( = 1 Viertelnote ) + 1 Viertel Note = 4 Viertel Noten.

Die vorgenannten Notenwerte sind die, die am häufigsten vorkommen.

Nun wollen wir uns den Punktierten Noten zuwenden.

Bei einer punktierten Note wird der Notenwert (Klangdauer) um den

nächstkleineren Notenwert, also um die Hälfte ihres Wertes, verlängert.

Der Punkt neben der Note bedeutet, dass die Note um die Hälfte ihres eigentlichen Wertes länger erklingt.


Beispiel:

Punktierte Viertel Note


Wir sehen im oberen Notenbild eine punktierte Viertel Note mit einer

nachfolgenden Achtel Note sowie zwei weitere Viertel Noten pro Takt.

Im darunterliegenden Notensystem 8 Achtel Noten.

Wenn wir uns vorstellen, dass es sich hier um ein zweistimmiges Musikstück handelt, dann erkennen wir, dass die punktierte Viertel Note einmal angespielt (und der Klang gehalten) wird, während die Zweitstimme 3 Achtel Noten spielt.

Sehen wir uns jetzt die punktierte Achtel Note an.

Punktierte Achtel Note


Im oberen Notenbild sehen wir u.a. punktierte Achtel Noten (erkennbar an einem Balken am Hals) mit einer nachfolgenden Sechzehntel Note (erkennbar am zweiten Balken zur Achtel Note hin gezogen).

Wie wir bereits wissen, hat die punktierte Achtel Note einen Zeitwert von drei Sechzehntel Noten (eine Achtel Note = zwei Sechzehntel Noten + Punkt - halber Notenwert = Sechzehntel Note).

Der Klang der punktierten Achtel Note wird um eine Sechzehntel Note verlängert. Während dann zwischenzeitlich in der unteren Stimme die zweite Achtel Note erklingt, wird die obere Sechzehntel Note um ein Sechzehntel des unteren zweiten Tones verzögert wiedergegeben, während der Klang der unteren Note noch ausschwingt, also weiterhin besteht.

In der Regel folgt auf eine punktierte Note eine Note, die dem Notenwert des Punktes entspricht.

Beispiele:

Auf eine punktierte Viertel Note folgt eine Achtel Note

(man nennt dies auch punktierte Viertel mit nachfolgender Achtel).

Auf eine punktierte Achtel Note folgt eine Sechzehntel Note,

auch punktierte Achtel mit nachfolgender Sechzehntel genannt.

Auf eine punktierte Halbe Note folgt eine Viertel Note,

auch punktierte Halbe mit nachfolgender Viertel genannt.

Aber, wo es Regeln gibt, gibt es auch Ausnahmen.

Eine punktierte Halbe Note wird zum Beispiel in einem 3/4 Takt auch Dreiviertel Note genannt (zu den Taktarten später mehr).

Dort füllt sie einen ganzen Takt aus und hat dementsprechend im gleichen Takt keine nachfolgende Note. Das heißt, der nächste Takt kann z.B. auch mit einer Achtel oder Sechzehntel Note beginnen.

Die Triole

Eine Triole ist eine Gruppe von drei Tönen, welche aber nur den Zeitwert

von zwei ihrer Gattung hat:


Man erkennt eine Triole daran, dass über 3 Noten des gleichen Notenwertes

die Zahl 3 steht – siehe Abb. oben -

Bei Halben oder Viertel Noten wird die Zahl 3 mit einer Klammer umschlossen.

Eine Triole kann nicht aus unterschiedlichen Notenwerten gebildet werden.

Betrachten wir uns jetzt einmal Triolen in einem Notensystem:

Im zweiten Takt sehen wir eine Triole aus Achtel Noten, im vierten Takt eine

Triole aus Viertel Noten.

Natürlich können auch Sechzehntel, Zweiunddreißigstel Triolen und mehr

in einem Notensystem vorkommen.

Zur Info: Neben den Triolen gibt es auch noch Duolen, Quintolen und Septolen. Sie alle werden als N-Tolen bezeichnet.

Grundlagen der Noten-und Akkordehre

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