Читать книгу Alstermorde: 9 Hamburg Krimis - Hans-Jürgen Raben - Страница 49

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„Fehlanzeige“, sagte Malte, als ich im Büro aufkreuzte. „Bis jetzt ist der Mercedes nicht gefunden worden.“

Ich setzte mich und förderte die Durchblutung, indem ich die Füße auf die Schreibtischplatte legte. „Ich möchte alles erfahren, was wir über Grunert und Fulmer wissen.“

„Grunert ist nicht vorbestraft“, sagte Malte. Er setzte sich auf den Schreibtisch. „Man munkelt allerdings, dass er mit Esposito zusammenarbeitet.“

„Wer behauptet das?“

„Niemand. Es handelt sich nicht um Behauptungen, sondern um Gerüchte. Sie stammen aus dem für Grunert zuständigen Polizeirevier.“

„Grunert bestreitet, für Esposito zu arbeiten.“

„Er kann schließlich nicht zugeben, an der Leine eines Verbrecherrings zu liegen.“

„Wie steht’s mit seinen Finanzen?“

„Es wird vermutet, dass er eine Menge Geld macht.“

„Ich werde mir mal seinen Partner vorknöpfen, diesen Fulmer“, sagte ich.

„Glaubst du, dass die beiden etwas mit Rodings Verschwinden zu tun haben?“

„Ich weiß nur, dass Grunert sich fürchtet. Aber wovor und weshalb? Das muss ich herausfinden!“

„Kann es nicht sein, dass du ihn falsch beurteilst?“, fragte Malte nach kurzem Nachdenken.

„Du weißt, wie es in Wettbüros zugeht. Etwas ist da immer faul. Grunert hat vielleicht wegen einiger krummer Geschäfte Angst. Er fürchtet um seine Konzession. Das macht ihn nervös – ganz abgesehen davon, dass gewisse Leute immer nervös sind, sobald ein LKA-Beamter auftaucht. Mit Roding muss das nichts zu tun haben.“

„Hat das Labor schon angerufen?“

„Noch nicht. Soll ich mich mal erkundigen, ob das Untersuchungsergebnis schon vorliegt?“

Ich nickte. Malte nahm den Telefonhörer ab und wählte. Das Gespräch dauerte nur eine halbe Minute. „Blutgruppe B“, sagte er dann und legte auf. „Die gleiche Blutgruppe also, die Roding hat.“

„Was hast du auf dem Flugplatz herausgefunden?“, erkundigte ich mich.

„Drei unserer Leute haben alle Büros und Schalter durchgekämmt. Ein Herr Roding hat an jenem Morgen keinen Flug gebucht“, sagte Malte.

„Er kann unter einem falschen Namen gereist sein.“

„Sicher“, nickte Malte. „Er ist ein Mann, der alle handwerklichen Voraussetzungen zur Herstellung gefälschter Papiere mitbringt.“

„Es gibt keine konkreten Hinweise dafür, dass er Grund hatte, auch nur einen Meter vom legalen Weg abzuweichen.“

„Ausgenommen die Fahrt zum Flugplatz – mit allen Konsequenzen, die man logischerweise daraus folgert“, gab Malte zu bedenken. „Roding ist getürmt – oder? Das Einzige, was dagegenspricht, ist das Blut, das aus dem Mercedes tropfte ...“

„Du meinst, es müsste sich um Rodings Blut handeln?“

„Es ist die gleiche Blutgruppe...“

„Die Gruppe B ist nicht gerade selten anzutreffen...“

„Das kompliziert die Sache.“

„Vielleicht hat man Roding unter einem Vorwand zum Flugplatz gelockt“, sagte ich.

„Zu dieser Zeit? Roding war, wie wir wissen, stets ein pünktlicher und pflichtbewusster Angestellter. Ihm hätte klar sein müssen, dass er an diesem Morgen nicht zu gewohnten Zeit an seinem Arbeitsplatz sein konnte. Weshalb hat er es vermieden, in seinem Büro anzurufen? Roding hatte entweder nicht vor, zurückzukehren – oder er wurde daran gehindert anzurufen!“

„Der Taxifahrer will gesehen haben, wie er das Hauptgebäude betrat. Willst du mir bitte verraten, wie man Roding im Inneren des belebten Gebäudes umgebracht und später zu dem bereitstehenden Mercedes gebracht haben will?“

Malte seufzte. „Es ist sehr kompliziert“, sagte er.