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Indessen drüben im Roßhafen schob sich, von vier Schleppern bugsiert, die Manhattan an den Kai. Ihre 25000 Tons wirkten wie ein Gebirge. Über dem schwarzen Rumpf des Kolosses erhob sich die Gletscherweiße der Aufbauten, überragt von den beiden glatten roten Zinnen der Schlote, deren weiß und blauer Rand eine symbolische Andeutung von Wolke und Himmel zu sein schien.

Die Wurfleinen pfiffen durch die Luft, wurden am Pier aufgefangen und eingezogen. Es war ein flinkes Unterfangen, das leicht begann und rasch schwer wurde, denn an die Leinen waren die Manilatrossen geschoren, die armdicken, gewichtigen Haltetaue des Seeriesen, deren Schlaufen um die mörserdicken Rampenpoller gelegt werden. Langsam holten die Dampfwinden sie steif. Die Bordkapelle spielt »Stars und Stripes«. Es knallte wider von den Schuppenmauern.

In kleinen bunten Inseln standen Angehörige auf dem halben Kilometer der Laderampe verteilt. Schon lange flatterten hier und auf den Decks die Taschentücher, Rufe schollen hin und her. Die Gangways rollten heran, die Geländer segeltuchverkleidet. Die Verbindung zum Lande war hergestellt, Kontinent legte sich sozusagen an Kontinent, New York und Hamburg waren eins. Die Bordkapelle war jetzt bei »Deutschland, Deutschland —«.

Die Passagiere begaben sich an den grüßenden Offizieren vorbei von Bord und zu den wartenden Autobussen der Reederei, welche die Verbindung zum Hamburger Hauptbahnhof besorgen. Weißbejackte Stewards brachten das Handgepäck.

»Stop!« sagte ein langer, elegant gekleideter Gentleman: »Meinen kleinen Koffer bitte zum Fährponton!«

»All right, Mister Ploß!« antwortete der Steward und folgte dem Fahrgast unter den gewaltigen Toren der elektrischen Kräne, die schon lastgierig zu rumoren begannen, hin zum Kopf der langen Mole.

»Danke«, sagte da Mister Ploß und gab ein Trinkgeld. »Von hier werde ich abgeholt.«

Fähre VII

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