Читать книгу Kategorie: Glück - Hans Müller-Jüngst - Страница 3

Vorbemerkung

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Ich werde im Folgenden den Versuch unternehmen, Erlebenssphären aufzuzeigen und zu schildern, wie sich der Protagonist in ihnen verhält, sich bewährt oder scheitert, sie interpretiert, gegen sie ankämpft, sie sich zunutze macht oder sie verwirft. Da die Erlebenssphären letztlich sein Leben sind, muss er sich mit ihnen auseinandersetzen, je nachdem, wie er mit seiner Person in sie involviert ist, und sie sich intensiv oder oberflächlich zeigen. Erlebenssphären sind Wahrnehmungsräume, ich projiziere meine Sinne auf ihre spezifische Ausprägung und internalisiere das Erlebte, das heißt: ich mache es zu einem Teil meiner Lebenserfahrung. Dieser Prozess ist sehr wichtig für jeden von uns, und er vollzieht sich zumeist unbewusst.

Die Filter, die darüber befinden, was ich internalisierte und was nicht, sind in mir angelegt und werden kulturell tradiert, ich habe auf sie kaum einen Einfluss. Ich kann natürlich eine bestimmte Erlebenssphäre besonders intensiv betonen und mich ihr verstärkt zuwenden, dann wird das Internalisierungspotenzial sicher groß sein. Oder ich bewege mich in ihnen mit Ablehnung oder sogar Abscheu, vielleicht zwangsweise, dann werde ich nicht so viel internalisieren und das, was ich verinnerliche, werden negative Erinnerungen sein, die ich nicht so gern ans Tageslicht hole.

Erlebenssphären sind relativ konstante Räume der Lebenserfahrung, die das Leben begleiten, oder es letztlich sogar ausmachen. Es gehören aber auch sich zufällig ergebende Situationen der Lebenserfahrung dazu wie ein plötzliches Zusammentreffen mit Konflikten, in denen aber die Art, wie ich mich bewähre, von der bis dahin gemachten Lebenserfahrung abhängt. Indem ich mich damit festlege und zeige, wie ich mich in der betreffenden Erlebenssphäre verhalte oder verhalten würde, mache ich mich taxierbar. Man wird den Protagonisten, hinter dem ich mich verberge, identifizieren und einschätzen können. Lebenserfahrung macht man, indem man lebt und das Erlebte verinnerlicht, es nach Maßstäben, die gerade gelten, einen Teil seiner selbst werden lässt.

In der Regel spielen in den Erlebenssphären immer andere Individuen einen Rolle, entweder direkt, als Teilnehmer oder indirekt, indem sie die Erlebenssspähre mit geschaffen haben. Man kann sich der Lebenserfahrung verschließen, indem man sich abkapselt, wie ein Eremit das tut und in sich geht. Alles, was man dann verinnerlichen kann, entspringt der Kontemplation oder vielleicht irgendwelchen Schriften. Im übelsten Fall entzieht man sich ganz und verzichtet auf jedweden Kontakt mit äußeren Einflüssen, sodass man verkümmert und gar keine Lebenserfahrung sammelt. Ich werde in den sich anschließenden Überlegungen Erlebenssphären des Protagonisten locker aneinanderreihen ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Es soll deutlich werden, wie man Lebenserfahrung sammeln und dabei Glück erfahren kann.

Kategorie: Glück

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