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Das AE von Paulo und seine Reisen

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Der Flug geht zunächst über Havanna nach Lima, geplant ist mit den Ländern Peru, Equador (Galapagosinseln), Kolumbien, Venezuela und Barbados. Tina und Paulo treffen sich mit Andrea und Michael in Frankfurt und fliegen in 19 Stunden, mit Zwischenlandung in Lissabon und in Kuba, nach Lima.

„Sind Eure neuen Freunde wirklich so vertrauensvoll gewesen, dass Ihr eine so weite Reise mit ihnen unternommen habt?“

„Absolut, sie sind zwei Kölner Originale gewesen, und wir haben eine Menge Spaß zusammen gehabt!“ Die fahren die üblichen Reisewege durch Peru, Equador und zu den Galapagos-Inseln, als die Beziehung zu den beiden Kölnern plötzlich zerbricht und Tina und Hans und Andrea und Michael fortan getrennte Wege gehen. Als Tina und Paulo in Venezuela auf ihren Flug nach Barbados warten, fällt Paulo mit einem Mal in einen tiefen Traum, er denkt an Peru zurück und träumt von einem Jungen, der oben in den Anden bei Huancayo ein Lama fängt und es großzieht. Im Laufe der Zeit beschließt er, nachdem sich einen regelrechten Lamabestand zugelegt hat, zu Hause mit seinen Schwestern eine Lamatherapie für behinderte Kinder aufzubauen.

„Wie bist Du nur auf so einen absonderlichen Traum gekommen?“

„Das weiß ich auch nicht, aber immerhin sind wir ja dort oben in den Anden gewesen, die Geschichte ist reine Fantasie.“ Pedro wird Tierarzt und eröffnet in seiner Heimat eine Praxis, seine Schwestern führen die Lamatherapie erfolgreich weiter.

„Hast Du Dich mit Deiner Traumfigur identifiziert?“

„Ja, ich glaube schon, ich bin Pedro gewesen!“

Paulo und Tina fliegen endlich los, als Paulo durch das Flugzeugfenster eine Gestalt in den Wolken sieht. Dieses Wesen führt Paulo im Bermuda-Dreieck zu den ganzen auf dem Meeresgrund liegenden Wracks. Paulo erfährt etwas über den Methanblowout, der letztlich für die vielen Unfälle verantwortlich ist, die nie aufgeklärt worden sind.

„Was war das für ein Wesen, das Dir den Meeresgrund gezeigt hat?“

„Ich kann dazu nichts sagen, ich habe es nur aus großer Entfernung gesehen, es sah aus wie ein weiser alter Mann.“ Nach der großen Südamerika-Reise fängt Paulo auf dem Gymnasium in Duisburg-Ruhrort an und tut sich anfangs recht schwer, bis sich aber die Alltagsroutinen einschleifen. Eines Tages sieht er im Container-Hafen, durch den er immer fahren muss, einen Container mit chinesischem Methangas stehen. Er geht der Sache auf den Grund und kommt auf obskure Geschäftspraktiken der Firma Thyssen. Letztlich kann er den Großkonzern dazu bringen, seine Geschäftsbeziehungen zu China abzubrechen.

„Wie hast Du es geschafft, einen Großkonzern wie Thyssen in die Knie zu zwingen?“

„Ich bin während eines China-Urlaubes zu der Gas-Firma gegangen und habe in Duisburg Demonstrationen durchgeführt und Aufklärungsstände gehabt.“ Paulo hat schon immer eine Liebe zu Frankreich empfunden, und so fährt er auch in diesem Jahr in das schöne Land. Am Anfang steht eine Fahrradtour mit Stefan rund um die Bretagne, die ziemlich geschlaucht hat. Aber es ist eine wunderschöne Fahrt gewesen, völlig stressfrei und ohne Konflikte. Danach geht es mit Tina viel komfortabler ins Zentralmassiv, Tina und Paulo wandern und fahren Kanu auf dem Allier und ansonsten sehen sie sich die schöne Gegend an, essen und trinken vom Feinsten.

„Das ist nach der anstrengenden Fahrradtour um die Bretagne aber schon etwas anderes gewesen, als Du mit Tina ins Zentralmassiv gefahren bist!“

„Das kannst Du wohl sagen, ich bin von der Bretagne-Tour noch richtig geschafft gewesen!“

Aber der absolute Höhepunkt war dann die Fahrradtour mit Joach nach Aix-en-Provence gewesen. Er hat eines Tages davon gesprochen, dass er die Tour machen will, und Paulo hat sich reingehängt. Sie sind zunächst bis nach Aachen gefahren und haben schnell gemerkt, dass die Tour doch ganz schön an die Substanz gehen wird. Als dann die belgischen Ardennen anstehen, nehmen Joach und Paulo den Zug bis nach Arlon, um das Mittelgebirge hinter sich zu lassen. Und endlich kommen sie dann nach Frankreich und haben in Verdun ihre erste französische Übernachtung. Von da ab geht es recht relaxt weiter, Paulo merkt, dass er nach 3 Tagen Fahrradfahren die nötigen Muskeln aufgebaut hat, und die Tour fällt ihm deutlich leichter. Langres stellt aber doch eine große Herausforderung dar, es gibt einen sehr langen Anstieg in die Stadt hinauf und Joach und Paulo müssen die Räder schieben. Das ist zwar sehr anstrengend, die beiden packen es aber sehr gut und essen oben in der Stadt jeder zwei Capri zur Belohnung. In den folgenden Tagen stellt sich eine Erfahrung ein, die Paulo noch nie in seinem Leben gemacht hat, vom einen auf den anderen Moment sind Joach und er plötzlich im Midi mit seiner Hitze und dem besonderen Licht. Paulo ist überwältigt, bei seinen früheren Autofahrten nach Frankreich hat er das noch nie erlebt, ein solch abrupter Wechsel von Temperatur und Licht, wobei das Licht zu beschreiben kaum möglich ist.

„Dieses Licht haben schon die französischen Impressionisten für sich zu nutzen gewusst!“

„Ich weiß, ich liebe französische Impressionisten über alles!“

Die beiden fahren die Rhone entlang, bis sie nach Fontaine-de-Vaucluse abbiegen, um danach über den Luberon nach Aix-en-Provence zu gelangen. Danach verbringen Joach und Paulo in der Auberge de Jeunesse, in der Joach als Französischlehrer schon oft mit Schülern gewesen ist, ein paar wunderschöne Tage ohne Fahrradstress. Es wird mächtig dem Alkohol zugesprochen, schon am Mittag, und Paulo muss sich regelmäßig zu einer ausgiebigen Pause hinlegen. Dabei fällt er an einem Tag in einen tiefen Traum von Charles-August und Christine, er ist der Sohn eines Weinhändlers in Paris und sie ist die Tochter eine Grundstücksmaklers in London. Charles-Augusts Vater hat eine sehr große Weinhandlung in der Nähe der Oper und beliefert außer Großabnehmer in Paris sogar Weinliebhaber in England wie das „Lansdowne Place Hotel“ in Brighton. Charles-August lernt während eines Geschäftes, das sein Vater mit Mr. Dickinson, dem Betreiber des Edelhotels abwickelt, Christine am Strand kennen, die mit ihrer Familie auf Urlaub in Brighton ist. Die beiden sind sich auf Anhieb sehr sympathisch und Christine lobt Charles-Augusts Englischkenntnisse.

„Also Deine Fantasiegabe ist schon sehr beeindruckend!“

„Ich spinne im Traum einfach herum.“

Sie tauschen ihre Emailadressen miteinander aus und sagen, dass sie sich unbedingt wiedertreffen wollen. Im Laufe der Jahre intensivieren sie ihre Freundschaft und sind längst ein Paar, als beide ihre Studiengänge aufnehmen, Charles-August studiert Önologie und Christine Medizin. Charles-Augusts Vater hat Verwandtschaft in einem Gebiet Südfrankreichs, aus dem der Chateuaneuf du Pape stammt und fädelt über diese Beziehung ein Geschäft mit Mr. Dickinson ein, bei dem er eine Menge Geld verdient. Eines Tages übergibt Charles-Augusts Vater seinem Sohn die Leitung der Weinhandlung. Charles-August ist gerade mit seinem Studium fertig und kann so problemlos in die Fußstapfen seines Vaters treten. Christine hat sich nach ihrem Studium auf Kindermedizin spezialisiert und betreibt sehr erfolgreich eine Praxis. Joach weckt Paulo sehr unsanft aus seinem schönen Traum , und Paulo steht auf. Sie verbummeln den Tag mehr oder weniger und sind am Abend beim Essen wieder beim Alkohol gelandet. Für Paulo ist der Abend früh beendet, Joach schafft es noch bis 5.00 h morgens. „Gesoffen habt Ihr ja ausgiebig!“

„Wenn ich daran zurückdenke, wird mir noch heute ganz anders!“

Am nächsten Tag steht ein Ausflug nach Vauvenargues und zum Mont St. Victoire an. Giselle und Marie, die die beiden in der Auberge kennengelernt haben, begleiten Joach und Paulo, und sie müssen aus Aix bei der Hitze immer ein Stück bergauf fahren. Sie schaffen es bis Vauvenargues, verlaufen sich dort aber und verpassen den Aufstige auf den Gipfel. Also trinken sie etwas in der Gaststätte, die es am Ort gibt und fahren anschließend zurück. Am nächsten Tag geht es nach Marseilles und von dort mit dem Bus nach Cassis. Sie schlendern durch den Hafen von Marseilles und verbringen am Strand von Cassis ein paar schöne Stunden. Joach und Paulo wollen die Rückreise nach Deutschland mit dem Zug machen und geben ihre Räder am Bahnhof auf. Sie kaufen für alle, die in der Auberge eine Rolle spielen, ein Geschenk und werden zum Abschied zum Essen eingeladen. Von Marseilles St. Charles aus geht der Zug nach Duisburg, Joach und Paulo steigen ein und bekommen keinen Sitzplatz. Sie hocken sich im letzten Wagen ganz hinten in den Gang und schlafen nach kurzer Zeit ein. In der Gegend von Mulhouse werden sie wieder wach und setzen sich in ein endlich freies Abteil. Zum Abschluss trinken sie im Moerser Bahnhof jeder ein Alt, der Urlaub ist zu Ende.

„So eine weite Radtour bleibt für Dich doch sicher ein Erlebnis der ganz besonderen Art!“

„Ich werde mein ganzes Leben lang nicht vergessen, wie wir uns durch Frankreich geschlagen haben!“

Das Alter Ego der Protagonisten

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