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Lasst Seppi froh und munter sein

(Auszug aus »Seppis Tagebuch – Lauter Deppen!«, S. 24 ff.)

Am 6. Dezember sind der Nikolaus und der Krampus bei uns im Dorf immer unterwegs, um die Kinder zu besuchen. Leider haben der echte Nikolaus und Krampus traditionell keine Zeit für unseren Ort, weswegen sie als Vertretung meinen Nachbarn, den Hausnerbauern-Lenz, und den Sportvorstand Ignaz Süßmayr verkleidet zu uns schicken.

Und deswegen hab ich meinen besten Freund Hansi zum Nikolaus-Tratzen eingeladen. Das ist eigentlich nichts anderes als Nikolaus-Ärgern, aber „tratzen“ klingt halt cooler und bairischer. Wir haben uns dann hinter einer kleinen Hecke versteckt und haben auf die beiden gewartet. Hansi war am Anfang noch ein kleines bisschen skeptisch!


Da hat der Hansi natürlich etwas übertrieben gehabt, denn so kalt war es gar nicht. Es hatte ja auch nicht mal Schnee. Dafür hat’s geregnet wie die Sau, und wir haben im Schlamm stehen müssen. Davor hatten wir aber noch alle wichtigen Vorkehrungen getroffen. Kaum haben wir eine knappe Stunde gewartet – was der Hansi zu lang, ich aber in Ordnung fand – haben wir aus einiger Entfernung schon Nikolaus und Krampus kommen sehen. Aber die uns natürlich nicht.


Das Prinzip Nikolaus-Tratzen funktioniert deshalb so gut, weil sowohl der Nikolaus als auch der Krampus in ihren fetten Gewändern ziemlich unbeweglich sind. Das heißt, selbst wenn man entdeckt wird, kann man vor den beiden problemlos davonlaufen. Aber auch das Entdecken ist gar nicht so einfach, weil es zusätzlich ja noch stockfinstere Nacht ist.

Kurz bevor der Nikolaus und der Krampus an uns vorbeigegangen sind, haben ich und Hansi unser zuvor an der anderen Straßenseite befestigtes Seil zum Einsatz gebracht.


Genau in dem Bereich vor dem Seil haben ich und Hansi vorher noch etwas mehr Wasser und vor allem Schlamm verteilt. Das ist auch nicht umsonst gewesen, denn der Nikolaus und der Krampus haben diese Drecklachen perfekt getroffen.


Schnelligkeit ist zum Schluss so ziemlich das Wichtigste beim Nikolaus-Tratzen. Denn durch unser Lachen und Fotografieren haben uns der Nikolaus und der Krampus dann doch entdeckt. Sie waren komischerweise gar nicht so begeistert. Darum sind ich und der Hansi lieber mal, so schnell wir konnten, davongestürmt.


Daheim haben wir das Bild der gestürzten Möchtegernheiligen gleich mal ins Internet hochgeladen. Und natürlich mit der Seite vom Hausnerbauern-Lenz seinem Bauernhof verlinkt! Das Nikolaus-Tratzen war echt mal wieder so eine richtig geniale Aktion. Der Hansi und ich waren definitiv danach froh und munter – mehr kann sich kein Nikolaus der Welt für uns wünschen.

Weihnachtstraum

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