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Ravenna, 13 Uhr

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Ravenna, das ist schlichtweg Provinz – so empfindet es auch der Botschafter Ostroms, obwohl er das als Diplomat so offen nicht sagen würde. Sicher, Ravenna war und ist ein großer Hafen und seit dreihundert Jahren Sitz der Reichsflotte und der Admiralität. Aber nicht deshalb wurde es zur Hauptstadt des Westens, sondern weil der Kaiser und sein Hofstaat vor den Westgoten fliehen mussten und die von Sümpfen umgebene Stadt praktisch nicht einzunehmen war. Allerdings stinkt es deshalb in der flirrenden Sommerhitze hier nach Fisch und fauligem Sumpf! Und trotzdem ist Ravenna vom Provisorium zur ständigen Hauptstadt geworden. Aber die Thermen, die wenigen Kirchen und auch der Palast – immerhin hat Galla Placido, natürlich eine Prinzessin aus Ostrom, einen einigermaßen ansehnlichen errichten lassen –, all das lässt sich weder mit Konstantinopel noch erst recht mit Rom vergleichen. Zunächst einmal hatte man alles Geld in den Bau und die Restaurierung starker Mauern gesteckt an den Stellen, wo die Stadt nicht durch Wasser und Sümpfe geschützt war. Nein, denkt der Botschafter, dieses Ravenna ist keine Hauptstadt, nicht für einen römischen Kaiser. In seinen Straßen dominieren die Barbaren, jetzt, wo sie einen der ihren zum rex Italiae ausgerufen haben, erst recht. Soll er doch diesen Titel behalten – der Titel des Imperators, des einzigen und ewigen Herrschers soll dorthin zurückkehren, wo er hingehört, nach Nova Roma, nach Konstantinopel, wo künftig das ungeteilte Herz des Imperiums schlagen soll …

Das Ende des Römischen Reiches!

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