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»Herr Köhler – wie sind Sie das geworden – Trainer und Redner?«

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Es gab schon in der Schule manchmal Sprüche über mich wie »Der wird mal Bundeskanzler!«. Das hing weniger mit einer großen Klappe zusammen – denn die hatte ich eigentlich nie –, als vielmehr mit meiner Fähigkeit, laut zu träumen. Außerdem hatte ich schon immer den Drang, den Dingen auf den Grund zu gehen: Warum ist etwas so und nicht anders? Mich trieb die Neugier an, der Wissensdurst, die Dinge verstehen zu wollen.

Zunächst ging ich auf die Hauptschule, wie die meisten Kinder in dieser Zeit. Mein Berufswunsch war ein bisschen schwierig: Ich wollte zur See fahren. Doch das haben mir meine Eltern schlussendlich ausgeredet. Der nächste Wunsch war Schriftsetzer. Der Eignungstest bei der Berufsberatung ergab jedoch, dass ich die Voraussetzungen für diesen Beruf nicht erfüllte. Mein Vater sagte damals zu mir: »Geh doch mal zu Herrn Richter, der ist Dentist, und lass dir vom Beruf des Zahntechnikers erzählen.« Und tatsächlich hat mir das, was ich von Herrn Richter hörte, gefallen. Ich fand einen kleinen Betrieb in Hannover, in dem ich ein einwöchiges Praktikum machte und danach einen Lehrvertrag bekam. Doch kurz nach Ablauf der Probezeit eröffnete mir mein Lehrmeister, dass ich eigentlich nur durchschnittlich begabt sei.

Obwohl ich erst fünfzehn Jahre alt war, wusste ich ganz genau, dass ich mit Durchschnittlichkeit in meinem Leben nichts erreichen würde. Doch eines war mir klar: Durchschnitt ist nicht dein Schicksal, Hans-Uwe L. Köhler!

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