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Belinde

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Es sank hinab das flatternde Gewand,

O, welch ein Blick! – die göttliche Belinde,

Die nun, wie Venus einst am Ida stand,

Ward um und um ein Spiel der sanften Winde! –

Ach, als ich allen Reiz enthüllet fand,

Floss in mein Herz das süße Gift der Sünde.

Erstaunt, entzückt, mir selber unbewusst,

Bemächtigte sich die Gewalt der Sinnen

Ach! allzubald der Tugend meiner Brust.

Du, der du sagst: ich will den Sieg gewinnen;

Ach lass doch nie das süße Gift der Lust,

Lass es doch nie nach deinem Herzen rinnen.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Erotisches Rokoko. Literatur der Sinnlichkeit

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