Читать книгу Der Thriller um Michael Jackson - Hanspeter Künzler - Страница 6

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Die Fans:

„Wie bist Du zum Michael-Jackson-Fan geworden?

Da sich meine Eltern nicht so verstanden haben und ich mich zu Hause leider nicht so wohl fühlte, bin ich in einem Heim groß geworden. Mit elf Jahren lernte ich Michael Jackson durch meine Freundin kennen. Ich habe sogleich ein tolles Gefühl für ihn empfunden. Schon damals habe ich mich extrem an ihn geklammert. Er hat mir irgendwie aus der Seele gesprochen. Bis heute nenne ich das „Magic“. Auf den Geburtstag bekam ich dann von der Freundin eine Kassette geschenkt, „Music and Me“. Ich hatte das Lied durch den Film „Moonwalker“ kennengelernt, und als ich die Kassette in Händen hielt, bekam ich einen Heulanfall vor Freude. Seit diesem Tag ist mir dieses Gefühl für Michael geblieben. Er ist für mich immer noch wie der „perfekte Mensch“. Leben nach Gottes Regeln mit positivem Empfinden und mit guten Gedanken. Ich möchte ebenfalls so sein. Fair, hilfsbereit, mit Gott verbunden. Was ich auch bin.

Alexander Stolz, 30, Gesundheits- und Krankenpfleger, Saarbrücken.

Ich wurde in der Grundschule zum ersten Mal auf Michael Jackson aufmerksam. In den 90er Jahren, als er sein HIStory Album herausbrachte und die dazugehörige Tour anstand, war er DAS Thema schlechthin auf den Pausenhöfen. Zeitschriften wie die „BRAVO“ wurden herumgereicht, und er war einfach in aller Munde, so dass man um das Thema Michael Jackson gar nicht herumkam. Damals fand ich Michael Jackson bereits interessant. Irgendetwas Besonderes umgab ihn, das mich neugierig auf ihn werden ließ, auch wenn ich das noch nicht genauer definieren konnte. Er war irgendwie anders als die anderen Stars – im positiven Sinne.

Zum Fan wurde ich am 4. November 1995, als MJ mit „Earth Song“ und „Dangerous“ bei „Wetten, Dass …?“ auftrat. Ich war zehn Jahre alt. Die Show plätscherte so vor sich hin, doch als dann dieser mir bis dato nur flüchtig bekannte Michael Jackson angesagt wurde und die ersten Akkorde von „Earth Song“ erklangen, war ich wie verzaubert.

Gabriele Hüben, 25, Studentin der Anglistik, Germanistik, Duisburg

Das war im Sommer 1992. Ich war damals knapp zehn Jahre alt, Michael war gerade mit der „Dangerous“-Tour in Deutschland. Das ganze Land schien seinetwegen auf dem Kopf zu stehen, und genau das faszinierte mich. Ich war neugierig und wollte wissen, wer das ist und was ihn so besonders macht. Also kaufte ich mir Zeitschriften und wurde so zum Fan, bevor ich überhaupt ein Album komplett durchgehört hatte. Ich weiß noch, dass ich ganz nervös vor meinem Kassettenrekorder saß, als ich endlich „Dangerous“ mein Eigen nannte. Viele Fans wurden ja im Kindesalter zum Fan, was meiner Meinung nach daran liegt, dass Kinder einfach spüren, wenn es jemand gut mit ihnen meint, und nicht gleich alles hinterfragen. Ich war sofort gefangen von Michaels Persönlichkeit und seinem liebevollen Wesen.

Sigrid, 27, kaufmännische Assistentin, Bamberg

Meine Eltern hatten die CD „Dangerous“. Da ich mit drei Jahren zum Fan geworden bin, muss das 1996 gewesen sein. Ich sang schon als Kind gern, mit einer zum Mikrofonständer umfunktionierten Stehlampe. Damals war mein Lieblingslied „Heal The World“. Natürlich gab es dann eine Zeit, wo ich mehr Kinderlieder hörte, wie jedes normale Kind eben. Aber Michael war trotzdem immer aktuell, und seitdem liebe ich seine Musik.

Niklas B., 16, Nürnberg

Etwa im Jahr 1995 wurde eine gute Freundin von mir MJ-Fan. Wir waren damals elf Jahre alt. Eines Abends in der Schul-Disco stritt sie sich mit einem anderen Mädchen. Auf einmal lief „Heal the World“ – und nur ein paar Momente später hielten wir uns alle an den Händen und tanzten im Kreis. Die Streitereien waren vergessen. In diesem Moment erkannte ich, dass diese Musik anders war.

1997 besuchte ich mit derselben Freundin das Konzert in München. Sie durfte noch nicht allein hingehen (es gab noch keine Handys), und so ging ich mit. Es war das erste wirklich große Abenteuer unseres Lebens. Wir verbrachten das ganze Wochenende vor dem Hotel „Bayerischer Hof“ und winkten, sangen, riefen, weinten, lachten für, mit und wegen Michael. Noch heute bin ich gerne an dem Ort und spüre den Zauber, der mich damals gefangen nahm.

Dann war es lange ruhig um mich und MJ. Erst Anfang 2001 geschah das Merkwürdige. Im Internet stolperte ich über ein Bild von ihm. Er lächelte, und während ich noch auf dieses Foto starrte, spürte ich, wie mir die Tränen über die Wangen liefen, und ich erkannte, dass ich ihn liebte. So kamen Michael und ich zusammen.

Franziska N., 26, Studentin, Erfurt

Ich habe einige Video-Clips im Fernsehen gesehen und war überwältigt von den Künsten des King. Ich interessierte mich immer mehr für ihn und kam so auch nicht an seiner unglaublichen Lebensgeschichte vorbei. Sie beeindruckte mich genauso wie seine musikalischen und tänzerischen Fähigkeiten. Im Großen und Ganzen ist Michael Jackson einfach vollkommen und perfekt für die Fans.

Leonardo Buratto, 13, Schüler, Opfikon

Das erste Mal wurde ich auf Michael während der „Bad“-Ära durch Medienberichte aufmerksam. Dieser Mann faszinierte mich schon als Kind, jedoch war ich damals zu jung, um zu begreifen. Dann bekam ich von meinen Eltern die „Dangerous“-Kassette und eine CD von Roxette zum Geburtstag geschenkt. Roxette landete direkt in der Ecke, und mein Fan-Dasein für MJ begann.

Angelika, 28, Bankkauffrau, München

1990 lernte ich während eines Urlaubes in Berlin eine Frau kennen, und es entstand eine Brieffreundschaft. Zwei Jahre später schrieb sie mir, sie wolle am 7. Oktober ans „Dangerous“-Konzert in Bukarest. Ich war Feuer und Flamme. Vorher war ich eher auf John Travolta und „Saturday Night Fever“ gestanden. Wie abgemacht reiste ich eine Woche vor dem Konzert nach Bukarest, um noch ein bisschen die Stadt kennenzulernen. Je näher der Tag rückte, desto stärker wurde das Kribbeln in mir. Wir gingen früh ins Stadion, schon um zwei Uhr. Als sich dieses langsam füllte, wurde es mir eng in der Brust: Ich bin einer von diesen 77.000 privilegierten Menschen, die dieses Konzert erleben dürfen! Es war schon dunkel, als die Beleuchtung ausging. Dann quoll von der Bühne der Trockeneisnebel. Plötzlich eine Explosion. Michael Jackson steht auf der Bühne. Vollkommen reglos. Steht einfach da. Zwei Minuten lang. Von dem Moment an hat mich der Typ in seinen Bann gezogen.

Christian Leu, 43, Frührentner, Schaffhausen

Natürlich hat in den 80er Jahren jeder von Michael Jackson gehört. Er war für mich aber nicht wichtig. Auch musikalisch nicht. Ich habe ganz bewusst das erste Mal hingehört, als ich nachts im Auto „Earth Song“ gehört habe. Das wird so Anfang 1997 gewesen sein. Das Lied hat mich ziemlich „umgehauen“. Danach musste ich bei negativen Äußerungen über Michael widersprechen, weil für mich jemand, der so ein Lied geschrieben und vor allem gesungen hat, Anerkennung verdiente. Das führte aber nicht dazu, dass ich nach anderer Musik von ihm gesucht oder mich verstärkt für seine Person interessiert hätte. Da war zunächst nur dieses Lied.

Auch nach seinem Tod verstrichen noch ein paar Tage ohne tiefere „Berührung“. Ich lebe in einem fernsehlosen Haushalt und erfuhr vom Tod erst aus der Zeitung. Dann allerdings hat es mich wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel getroffen. Ich habe mich in kürzester Zeit an die Musik und an den Menschen „herangearbeitet“. Die Faszination ist ungebrochen. Ich betrauere ihn mehr, als ich jemals einen Menschen betrauert habe.

Ruth Förstermann, 47, Verwaltungsjuristin, Badbergen

Ich weiß nur von meiner Mutter, dass ich seine Musik seit meinem vierten Lebensjahr höre. Ich muss sie wohl mal bei meinem Vater gehört haben. Jedenfalls wollte ich dann seine Kassetten haben. Mein Dad hat mir einen Kassettenrecorder für Kinder gegeben, und damit bin ich dann ganz stolz herumgelaufen. Ganz dunkel kann ich mich an einen Mann erinnern (meine Mutter meint, es sei ein Ehepaar gewesen), der mir sagte, dass ich meinen Recorder auf den Schultern tragen sollte, das sei cool.

Melanie Türk, 25, Oberteilherrichterin, Kärnten

Ich erinnere mich genau, wie ich mit etwa acht Jahren bei meiner besten Freundin zu Hause saß, als ihr Bruder gerade „Heal the World“ hörte. Das Lied gefiel mir sehr, weil da halt auch Kinder mitsangen. Ich war noch ein kleines Mädchen, und Musik interessierte mich noch nicht. Aber immer wenn ich diese spezielle Stimme hörte, wusste ich: das ist Michael Jackson. Immer wenn ich ihn im Fernsehen sah, freute ich mich und zeigte ihn auch meiner lieben geschätzten Mutter. Eines Tages sagte sie mir, ich solle ihn nicht mehr hören, denn er hatte sich am Fernsehen in den „Schritt“ gefasst. Damals war das noch eine Schande. Ich gehorchte meiner Mutter und hörte ihn nur noch bei meiner Freundin.

Die Jahre vergingen, ich wurde erwachsen, und dann kamen die neuen Vorwürfe wegen Kindermissbrauchs. Ich konnte es nicht glauben und verfolgte jede Minute im Fernsehen, wenn wieder News kamen. Als der Freispruch erfolgte, riss ich all die Fenster in meiner Wohnung auf und spielte meine Michael Jackson-CDs in voller Lautstärke rauf und runter. Alle Leute in meinem Dorf sollten hören, dass Michael Jackson freigesprochen wurde und unschuldig war. Das war mein Comeback als ewig treuer Fan.

Andrea, 27, Coiffeuse, Meiringen

Ich habe Michael zum ersten Mal 1982 im „Billie Jean“-Video gesehen. Es wurde damals fast wöchentlich in der Sendung „Formel Eins“ mit Peter Illmann gezeigt. Ich weiß noch genau, ich hab ihn gesehen, gehört, und da sagte irgendetwas in mir: „Dieser Mann hat was.“ Ich kann gar nicht sagen, was es war, aber er hat mich in seinen Bann gezogen. Ich lebte damals in der DDR und hatte vorher noch nichts von MJ oder den Jackson 5 gehört. Von diesem Moment an war es um mich geschehen.

Hanka, 45, Bankkauffrau, Hannover

Es war die Zeit kurz nach der Wende, als ich das erste Mal als ehemaliges DDR-Dorfkind den Namen Michael Jackson hörte. Als es losging damals mit den Reisen nach Polen, hatte sich mein ehemaliger Schulfreund „Dangerous“ gekauft. An einem Tag spielte er mir immer wieder „Black Or White“ ab, aber nur den Anfang, den Part mit Macaulay Caulkin. Einmal sah im Fernsehen den Pepsi-Spot. Als der Freund mir sagte, das sei auch Michael Jackson, war meine Reaktion: „Niemals, das ist doch eine Frau!“ Eine Freundin sang plötzlich überall nur noch den Song „You and for Me“. Mein Freund musste mir erklären, dass er „Heal the World“ hieß. So richtig Fan wurde ich erst, als man mir erzählte, er würde Kinder missbrauchen. Von da an war es passiert. Meine Reaktion darauf war nur: „Niemals!“, obwohl ich ihn erst zwei Mal im Fernsehen gesehen hatte. Mein Urteil war klar. Mein Freund war seitdem nicht mehr Fan, aber ich bin es dadurch geworden.

Steffi Z., 28, Studentin der Medizinischen Biotechnologie, Rostock

Ich war damals, 1995, süße elf Jahre alt – und es begab sich, dass mein absoluter Grundschulschwarm zufällig dieselbe Frisur hatte wie Michael im „You Are Not Alone“-Video. Da ich einfach ziemlich auf diese Frisur abfuhr, hatte dieser Meikel Tschäkson schon einen guten Stand. Dazu kam noch, dass zu diesem Zeitpunkt jeder von irgendjemandem Fan war und ich aber jemand Besonderen wollte – jemanden, den keiner mochte – also: Michael :o)

Als dann noch mein Vater kurz darauf die HIStory-CD mitbrachte und ich ihn fragte: „Ist das in Ordnung? Ist die Musik gut?“ und dieser das bejahte, war die Sache klar. Und „Earth Song“ – ein Lied für den Umweltschutz –, das war natürlich auch ein ganz klares Argument, jetzt sofort auf der Stelle Michael Jackson-Fan zu werden …

Birgit, 25, Studentin, Hög

Als ich mich in einer Lebenskrise befand und weder ein noch aus wusste, weil niemand in meinem Umfeld verstanden hat, was mich so quälte, da habe ich eine Doku auf Viva über ihn gesehen, und ich weiß nicht wieso – ich habe einfach plötzlich gedacht, das wäre der einzige Mensch, der mich doch verstehen könnte. Das war vor zweieinhalb Jahren.

Anonym, 21, Drogistin, Basel

Ich war elf Jahre alt, als ich vom Onkel zum Geburtstag „Dangerous“ geschenkt bekam. Er meinte, ich solle mal etwas anderes hören als Bibi Blocksberg. Ich legte die Kassette ein und hörte seine Stimme … den Beat … und ich war hin und weg. Abends kam dann etwas über ihn im TV, meine Eltern riefen mich, ich sah ihn und *peng*, seitdem bin ich MJ-Fan.

Jennifer Fuhrmann, 28, Rechtsanwaltsfachangestellte, Hagen

Ich war gerade mal sechs Jahre, als ich das Interview zusammen mit Lisa-Marie Presley im Fernsehen gesehen habe. Ich war so fasziniert von diesem Menschen, dass ich alles über ihn wissen wollte. Ich stellte meiner Mutter tausend Fragen, deshalb kaufte sie mir meine erste CD von Michael.

Mariélena, 21, Studentin, Genf

Als ich ihn zum ersten Mal sah, war ich sechs Jahre alt und lebte in Rumänien. Wir selbst besaßen keinen Fernseher. Ich war zu Besuch bei einer Cousine. Ich war so fasziniert von diesem Tänzer, dass er mich nie mehr losgelassen hat.

Beatrice Heusser, 31, Bürokauffrau, Berglen

Es war im Sommer 2005, ich war allein zu Hause, weil meine Familie im Urlaub war, und ich hatte mir von einem Freund das „HIStory“-Album ausgeliehen. Es ist noch heute bei mir, wir haben damals nie darüber geredet, wann er es zurückhaben wollte. Von dem Prozess bekam ich komischerweise überhaupt nichts mit. Ich denke, ich habe zu der Zeit kaum Fernsehen geschaut oder die Zeitung gelesen. Im Sommer fing es richtig an. Ich war alleine, ich hatte Zeit für mich, und was habe ich getan? Ich habe den ganzen Tag „Man in the Mirror“ gesungen. Dann fing ich an, mich mit dem Internet auseinanderzusetzen. Ich habe mich in einen Chat eingeloggt und wie wild herumgefragt, ob es denn da auch Michael Jackson-Fans gebe. Wenn ich heute darüber nachdenke, finde ich es sehr lustig, was ich da so alles getan habe.

Ich bin Michael für so vieles dankbar. Er hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin. Bevor ich auf ihn stieß, war ich wie fast jede andere 13- bis 14-Jährige fixiert auf das äußere Erscheinungsbild, Jungs und Klamotten. Michael zeigte mir, dass es keineswegs auf das Aussehen einer Person ankommt, sondern auf das, was in ihr steckt.

Lisa Heinrich, 19, Ausbildung zur Fotografin, Sunne, Schweden.

Ich bin mit dem Motown-Sound aufgewachsen – mein Vater war ein Fan. Michael nahm ich das erste Mal Anfang 1983 wahr. Ich war drei Wochen in Paris zu einem Frankreich-Austausch. Meine Austauschschülerin hatte „Thriller“. Die Platte hatte hinterher bestimmt tiefere Rillen. Ich war schrecklich einsam und hatte Heimweh. In meiner Verzweiflung habe ich Briefe an Michael in mein Tagebuch geschrieben. Ich bin dann mit dem Bruder der Austauschschülerin drei Tage mit dem Motorrad durch Paris gefahren, bis ich die Platte selbst hatte.

Fan war ich danach aber nicht. Ich besaß alle Alben und habe die Musik von Zeit zu Zeit intensiv gehört, aber ich war kein Fan. Der Mensch hinter der Musik hat mich nicht wirklich interessiert. Die Pressekonferenz zur Ankündigung der O2-Konzerte, beziehungsweise die nachfolgende Nacht, haben das verändert. Ich suchte die ganze Nacht lang Infos über Michael im Netz. Ich las alles, was ich finden konnte. Die Oxford-Rede (Anmerkung: Am 21. März 2001 hielt Michael an der Universität Oxford eine Rede, um auf seine Hilfsorganisation Heal the Kids aufmerksam zu machen) hat es dann geschafft. Es ist einfach die Rechtfertigung seines Lebens und seiner Kunst.

Stefanie Reichert, 41, Betriebswirtin Druck, Leonberg

Eigentlich bin ich ein waschechter Metal-Fan. Mir gefallen Bands wie Metallica, Children of Bodom, Bullet For My Valentine und Iron Maiden. Obwohl Michael Jackson nichts mit dieser Musik zu tun hat, ist er jedoch meine größte Leidenschaft und der wichtigste Künstler für mich. Er hat mich schon sehr lange interessiert, aber ich sagte es niemandem, weil alle etwas gegen ihn hatten. Vor zwei Jahren begann ich, CDs und DVDs zu kaufen, da wurde ich zum echten Fan.

Marina Santucci, 15, Schülerin, St. Gallen,

In meinem Alter kennt man Michael Jackson zwangsläufig. Man muss ja nicht mal ihn oder seine Musik mögen, da es ja eine permanente Flut von Schlagzeilen über ihn gab. Seine Musik war nicht mein Geschmack, und wie genial er wirklich war, konnte ich erst später erkennen. Also, meine Aufmerksamkeit galt mehr den Negativschlagzeilen, wobei ich diese auch nur am Rande registrierte – er war mir eigentlich ziemlich gleichgültig.

Als ich die Todesnachricht hörte, war es mir auch gleichgültig. Ich kann nicht genau beschreiben, was dann passierte – jedenfalls fing ich in der Mittagspause zu googeln an. Und plötzlich landete ich auf diversen Fan-Seiten und beschäftigte mich das erste Mal mit MJ. Zu diesem Zeitpunkt interessierte es mich mehr, warum diese Fans so auf MJ fixiert waren. Man kennt ja immer nur die schreienden Teenies, und ich konnte das alles gar nicht nachvollziehen.

Nach und nach stieß ich auf immer mehr Hintergrundinfos über ihn, und die Sache wurde für mich interessant. Ein paar Tage später habe ich mir diverse Videos von seinen Auftritten angeschaut. Es ist unglaublich, dass mir da erstmalig auffiel, wie genial er getanzt hat und wie viel Herzblut in dieser Musik steckte. So kam ich Schritt für Schritt näher an MJ. Dann stieß ich auf die Seite „Fanship turns to Friendship“, und ich wurde vom Michael-Fieber angesteckt.

So nach und nach wurde mir klar, was man diesem Menschen alles angetan hat. Natürlich spielt hier auch eine Portion Mitleid eine Rolle. Aber in meinen Augen ist er inzwischen einer der größten Künstler, den die Welt bisher erleben durfte. Zudem hatte er tatsächlich ein Herz für Kinder – aber im positiven Sinne.

Rosi, 50, Sachbearbeiterin für Sozialhilfe und Grundsicherung, Offenbach

1991, da war ich acht Jahre alt geworden, da bekam ich von meiner Tante meine allererste CD geschenkt. Es war zufälligerweise „Dangerous“. Als Kind hat mich MJ immer in eine Zauberwelt gebracht. Das fand ich toll. 2001 fing mein richtiges „FanSein“ an. Seitdem sammle ich alles und verfolge alles, was mit und um MJ passierte.

Brian, 25, Aushilfe, Königstein im Taunus

Als ich sieben Jahre alt war, fand ich unter den CDs von meiner Mama das Album „Thriller“. Ich hörte es mir an, und sofort machten sich meine Beine selbständig. Ich wollte gar nicht mehr aufhören, der Musik zu lauschen.

Kirstin S., 13, Schülerin, Bamberg

Zu einem echten Fan, der sich mit den Tiefen der MJ-Geschichte befasst, wurde ich erst nach dessen Tod. Die Musik mochte ich immer. Aber ich habe die Bandbreite seines Könnens erst jetzt erfasst.

Patrizia, 40, Hagen

Ich war schon als Kind Michael Jackson-Fan. Mein Vater war allerdings absolut dagegen. Wann immer etwas von Michael am Radio kam, hat er weggeschaltet. Ich durfte keine CDs, keine Poster, gar nichts haben. Allerdings habe ich zum Beispiel den „Wetten, Dass …“-Auftritt heimlich auf dem kleinen Fernseher im Schlafzimmer meiner Eltern angesehen, als alle unten waren. Eine Weile habe ich Michael dann aus den Augen verloren. Erst als ich seine Verhaftung am TV gesehen habe, habe ich mich wieder so richtig erinnert. Ich habe die Bilder gesehen und dachte sofort: „Das stimmt nicht!“ Von dem Moment an war ich wieder voll dabei.

Carina, 22, angehende Medizinstudentin, Bremen

Dass ich auf Michael Jackson aufmerksam geworden bin, habe ich meiner Mutter zu verdanken. Daran erinnere ich mich noch, als wäre es gestern. Ich war sieben Jahre alt und ging einkaufen mit ihr. Wie so oft führte der Weg auch durch die Musikabteilung, mein Ziel waren ganz klar die Kinderhörspiele. Meine Mutter schaute auch ein paar CDs durch und hielt irgendwann „Blood on the the Dance Floor“ in Händen. Ich war von dem Cover fasziniert. Ich liebte die Farben, besonders den dunkelroten Anzug, die Stadt im Hintergrund. „Weißt du was, ich kaufe sie dir“, sagte meine Mutter. Kaum zu Hause angekommen, rannte ich ins Wohnzimmer und legte die CD in den Player. Die ersten Töne erklangen, und ich war hin und weg. Seitdem haben Michael und seine Musik mich ständig begleitet. Ich saß stundenlang auf dem Bett und hörte mit Kopfhörern dieses Album, versuchte im Booklet die Texte mitzulesen. Meine Mutter machte sich sogar Sorgen, weil es in meinem Zimmer so still wurde. Was vorher nicht häufig vorgekommen war.

Julia Strauss, 20, angehende Bürokauffrau, Witten

Alles hat angefangen, als ich zehn Jahre alt war. Im Fernsehen sah man viele Berichte über Michael Jackson, die nicht gerade positiv waren. Es fingen damals die Gerüchte an, dass er den 13-jährigen Jordan Chandler missbraucht haben sollte. Ich sah die vielen Berichte und ich sah Michaels Augen, die einfach magisch waren! Ich wusste schon als Zehnjährige, dass Michael etwas Besonderes war, und ich habe mich gefragt, warum sie ihm das antaten. Ich war mir sicher, dass er sowas nie tun würde, das sagten mir vor allem seine Augen. Ich war sehr traurig, denn ich dachte, er würde nun all seine Fans verlieren. Da beschloss ich, selbst ein Fan zu werden.

Diana Baltruschat, 30, Hotelfachfrau, Puchheim

Ich bin Fan seit dem 28.6.2009. Also genau drei Tage nach seinem Tod. Im Fernseher kam ziemlich viel von Michael, und dann hab ich mir einfach mal MTV angeschaut, um die Videos zu sehen. Ich war total fasziniert, vor allem von „Remember the Time“. Danach kam „Say Say Say“ mit Paul McCartney, und da ist es geschehen. Ich habe vor Michaels Tod geglaubt, er wäre schuldig mit dem Kindesmissbrauch, und ich lag völlig falsch!

Jennifer Scheinder, 14, Schülerin, Wiesbaden

Ich bin Fan seit 1984. Damals war ich bei meiner Tante in einer Wohnsiedlung zu Besuch. Als ich den Müll runterbrachte, entdeckte ich im Müllcontainer einen großen blauen Müllsack mit lauter Kassetten darin. Ich nahm den Sack mit. Alle Kassetten waren selbst aufgenommen aus dem Radio, bis auf eine: Michael Jacksons „Thriller“. Ich konnte damals mit dem Namen nichts anfangen, es war mich auch ziemlich wurscht ;-). Jedenfalls war das der Tag, an dem mein großartiges Fanleben begann. „Thriller“ lief von da an täglich in meinem kleinen Kassettenrekorder.

Vanessa Wieser, 33, Bürokauffrau, München

Ich war sieben oder acht Jahre alt, und die anderen Kinder haben alle Heintje gehört. Damit konnte ich aber noch nie etwas anfangen. Eines Tages habe ich dann „Klein Michael“ mit den Jackson 5 gesehen. Ich weiß nicht mehr, wo das gewesen sein könnte, denn damals kam so etwas ja noch nicht so oft am TV wie heute. Ich wusste sofort: Das ist es.

Inge Dove, 49, Bürokommunikationskauffrau, Pforzheim

Der Thriller um Michael Jackson

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