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ОглавлениеVORWORT
„Da treffen sich zwei um über Gott und die Welt zu sprechen“. So könnte unser Vorwort beginnen, denn angefangen hat ja alles mit einem Gespräch. Und zwar mit einem geradezu klassischen Dialog, denn der eine hört dem anderen zu und reagiert auf das, was der andere gesagt hat. Kein Aneinander vorbei reden, wie es so oft zwischen Theologen und Naturwissenschaftlern geschieht, sondern ein Miteinander reden: Verstehen, was der andere meint, wenn er von Gott spricht und der Welt. Vielleicht auch ein gemeinsames Ringen um Verständnis, um Klarheit und zwar um der Sache willen. Das verlangt vom jeweiligen Gesprächspartner Neugierde und Demut. Das eine, um das Gespräch in Gang zu bringen, das andere, um nicht der Gefahr des Beharrens auf der eigenen Position zu erliegen. Denn das ist der Tod eines jeden ernsthaften Gedankenaustausches und macht es unmöglich, voneinander zu lernen.
Vereinfacht wird ein solches Gespräch, wenn die Dialogpartner Freunde sind. Freundschaft hat den wunderbaren Nebeneffekt, dass man sie dann pflegt, wenn man bereit ist, dem anderen Raum zu geben – und zwar im eigenen Denken.
Insofern war es für uns beide leicht, das Risiko des interdisziplinären Dialogs auf uns zu nehmen. Mehr noch: Es war ein Vergnügen und wir hoffen, dass man es diesem Buch ansieht, wieviel Freude uns die Konversation gemacht hat.
Dabei geht es um viel, eigentlich um fast alles – und immer um uns Menschen und unser Fragen, Suchen, Wissen und entdecken Wollen.
So eröffnet sich eine geradezu enzyklopädische Vielfalt von Themen, die aber dennoch auf Tiefgang angewiesen sind, um sie zu behandeln: Wie gehen wir mit dem scheinbar zufälligen Charakter der Welt um, ihrem so undurchsichtigen Ursprung? Wie finden wir Sinn und Hoffnung in unserem Leben? Ist Glauben auch einem naturwissenschaftlich geschärften Denker möglich? Kann ein Theologe, noch dazu ein katholischer, dem immer zweifelnden, mitunter skeptischen Denken eines Astrophysikers reinster Schule folgen?
Ja, wir konnten es. Und wir hoffen, dass unsere Leser diese Denkreisen, die auch Denk-Kreise darstellen, mit ebenso viel Gewinn mitgehen können, wie wir das getan haben.
München, 2013
Harald Lesch und Thomas Schwartz