Читать книгу Reden über Gott und die Welt - Harald Lesch - Страница 7

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TOHUWABOHU

Schwartz: Neulich bei einem Spaziergang im Schlosspark von Oberschleißheim kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Ein wunderbarer Ort, den ich bis dahin noch gar nicht kannte. Hier kann man die Natur in einer gebändigten und trotzdem schönen Form sehen. Sie unterwirft sich der menschlichen Planung und gedeiht gleichwohl prächtig. Wie ist das denn in der Natur? Eigentlich strebt in ihr doch nichts nach Ordnung.
Lesch: Es strebt, es strebt! Nach was es strebt, das klären wir gleich. Aber dass es strebt, ist völlig klar, denn alles verändert sich.
Schwartz: In der Schule habe ich den zweiten Satz der Thermodynamik gelernt: Alles geht ins Chaos über. Mit einer finalen Ordnung ist es dann wohl nicht weit her.
Lesch: Moment! Die Thermodynamik besagt nur, dass in einem abgeschlossenen System die Unordnung wächst. Wenn in einem geschlossenen System Ordnung aufgebaut beziehungsweise erhalten werden soll, dann muss von außen etwas dazukommen. Es muss Energie hineinfließen, dann geht‘s. Energie ist die Fähigkeit, Arbeit zu leisten.
Schwartz: Ah ja! Mit Arbeit ruft man also ein System zur Ordnung.
Lesch: Ganz genau! Wenn ein System ordentlich ist, dann ist etwas daran verändert worden. Von allein ist das nicht so ordentlich – so etwas gibt‘s nicht.
Schwartz: Die Ordnung, die ich im Schlosspark bewundert habe, ist also allein durch die Leistung und die Energie der Gärtner entstanden, die sich ziemlich viel Arbeit damit gemacht haben.
Lesch: Die Gärtner gaben der wilden, also ungeordneten Natur Bedingungen vor; Büsche oder Blumen wurden nach einem Plan gepflanzt. Selbst ihr Wuchs wird durch Beschnitt manipuliert. Unbeeinflusst von dem Gestaltungswillen der Menschen würden Pflanzen und Bäume in anderen Formen wachsen. Das ist der natürliche Trieb, der von dir angesprochene thermodynamische Drang zur Unordnung – jedes System, ob biologisch oder physikalisch, versucht immer alle Möglichkeiten zu besetzen, wie wir in der Physik sagen.
Schwartz: Also alles einmal ausprobieren: links rum, rechts rum, geradeaus.
Lesch: Es stoppt erst dann, wenn irgendetwas seine Entwicklung beeinflusst.
Schwartz: Dann hört es auf mit der Unordnung.
Lesch: In deinem fürstlichen Park haben die Gärtner zugeschlagen. Die haben die Pflanzen beschnitten und damit klargemacht, wie das System sich zu verhalten hat. Die Gärtner haben eine Zwangsbedingung hergestellt.
Schwartz: Eine Zwangsbedingung. Das klingt ja furchteinflößend!
Lesch: Kommt drauf an, welche Perspektive man einnimmt.
Schwartz: Und die Natur lässt sich das gefallen?
Lesch: Manchmal auch nicht, das ist ganz unterschiedlich. Wenn wir durch die Natur gehen, ohne zu fragen, wie das ganze Wunderwerk entstanden ist, dann sehen wir, dass auch in der Natur eine gewisse Ordnung herrscht. Zum Beispiel wachsen Bäume nicht beliebig hoch in den Himmel.
Schwartz: 130 Meter, mehr geht gar nicht.
Lesch: Wenn die zu groß werden, fallen sie um.
Schwartz: Oder das Wasser kommt gar nicht mehr von den Wurzeln zur Baumkrone, wenn die Schwerkraft die Kapillarkraft übersteigt.
Lesch: Herr Pfarrer, ich bin beeindruckt! Reinste Physik! Berge werden nicht beliebig hoch – warum nicht? Weil ihr Gewicht irgendwann zu hoch wird.
Schwartz: Sie versinken im Boden.
Lesch: Ich ahne schon, meine physikalischen Erklärungen über die Ordnung in der Welt reichen dir nicht aus.
Schwartz: Du ahnst richtig.
Lesch: Das ist ja klar, deswegen reden wir zwei hier und jetzt darüber.
Schwartz: Was hat es eigentlich mit diesem ganzen Universum auf sich? Anscheinend wird immer wieder Energie verwandelt, damit erst mal eine Ordnung entstehen konnte und diese auch dann auch weiterhin Bestand hat. Und in der haben wir Menschen uns eingerichtet. Ist das so richtig?
Lesch: Das ist eine Frage, die man als Naturwissenschaftler so nicht stellen kann.
Schwartz: Oha! Wie denn das?
Lesch: Wir können sie als Mensch stellen, natürlich, das ist klar. Als Mensch kann man sie stellen, aber als Naturwissenschaftler müssen wir eine solche Frage auseinandernehmen. Dazu unterteilen wir sie in kleinere Fragen. Ordnung und Universum, das ist eine astrophysikalische Frage …
Schwartz: Dann machen wir das doch mal zuerst.
Lesch: Erste Frage: Wie hat die Welt angefangen? Wie heißt es so schön in der Genesis: Wüst und wirr war die Erde. Ein ziemliches Durcheinander also.
Schwartz: Tohuwabohu!
Lesch: So kann man es nennen. Ich als Astrophysiker würde sagen, als das Universum begann, war sein Zustand extrem unordentlich. Eigentlich war überhaupt nix außer wahnsinniger Hitze und unglaublicher Langweile. Langweile in dem Sinne, als dass nichts anderes da war als Energie. Daraus leitet sich eine interessante Schlussfolgerung ab, die uns Astrophysiker wirklich immer wieder aufs Neue erschüttert. Energie hat immer etwas mit Masse zu tun. E=mc2, das ist eine dieser wunderbaren Gleichungen der Relativitätstheorie. Sie besagt, dass sich Energie in Masse verwandeln kann. Aber – und jetzt kommt‘s: Energie verwandelt sich immer in ein Teilchen und sein Antiteilchen. Wenn die erneut zusammenkommen, dann wird wieder – Energie daraus!
Schwartz: Und deswegen …
Lesch: Auf diese Art und Weise hat man einen symmetrischen, ganz wunderbar ordentlichen Übergang. Energie wird zu Masse und Masse wird zur Energie. Jetzt sehen wir aber im ganzen Universum keine Antimaterie. Wo ist die Antimaterie? Himmel nochmal!
Schwartz: Also, wo sind die Gegenteilchen geblieben?
Lesch: Das ist genau die richtige Frage. Die Forderung nach Antimaterie basiert auf den im Labor bestätigten Naturgesetzen. Wenn die Welt also symmetrisch, das heißt aus exakt gleich vielen Teilchen und ihren Antiteilchen entstanden ist, dann sollte es uns gar nicht geben.
Schwartz: Das wäre schade für und um uns beide.
Lesch: Da muss ich dir beipflichten. In diesem Fall hätte es nämlich genauso viele Teilchen wie Antiteilchen gegeben und alle hätten sich wieder in Energie verwandelt – und das wär’s gewesen. Tatsächlich aber muss es am Anfang eine geradezu aberwitzig kleine Unordnung, eine Asymmetrie, wie wir in der Physik sagen, gegeben haben. Die hat dazu geführt, dass alles, was heute im Universum zu beobachten ist, alle Sterne, alle Galaxien, übrig geblieben ist.
Schwartz: Also verdanken wir dieser „anfangskosmischen“ Unordnung, dass wir jetzt alles so ordentlich machen können.
Lesch: Ja! Ganz wesentlich in der modernen Physik ist die Frage: Was hat dafür gesorgt, dass diese scheinbar so ordentlichen Naturgesetze am Anfang eine so winzig kleine Unordnung zugelassen haben beziehungsweise was ist der Grund für die Unordnung? Da kommen wir naturwissenschaftlich bis an einen gewissen Punkt – und dann nicht mehr weiter. Das gebe ich ganz ehrlich zu. Was ist dafür verantwortlich gewesen, dass diese penible Ordnung am Anfang durch eine winzig kleine Unordnung gestört worden ist?
Schwartz: Da kann der Theologe eine Antwort geben und die heißt für uns natürlich: Gott! Er hat dem Ganzen, das entstehen sollte, ein Ziel gegeben. Teleologie ist der philosophische Fachbegriff dafür, er kommt vom griechischen Wort: Telos – die Zielhaftigkeit.
Lesch: Mit einer solchen Erklärung bin ich als Naturwissenschaftler aber sehr zurückhaltend.
Schwartz: Das darfst du auch sein.
Lesch: Zurückhaltend deshalb, weil wir in der Physik nie nach einem Zweck fahnden. Es gab zwar früher viele Versuche in diese Richtung; denk nur an die ersten Naturphilosophen bei den Griechen. Die haben einen Zweck nie bezweifelt: Die Götter haben das eben genauso eingerichtet, damit es so funktionieren kann. Heute denken wir anders darüber. Ein Beispiel: Ich nehme mir irgendein Atom, etwa ein Kohlenstoffatom, und schau mir an, was die Elektronen so machen, die um diesen Atomkern herumschwirren. Haben diese Elektronen einen Zweck? Haben die ein Ziel? Verbinden sich zwei Kohlenstoff-Atome miteinander, weil sie wissen, dass ein Molekül entsteht, wenn sich noch 50.000 andere miteinander verbinden? Nimm nur dieses Molekül an meiner Fingerkuppe, das dafür sorgt, dass ein verletztes Stück Haut sich wieder repariert. Auf die Idee würden doch die zwei Kohlenstoff-Atome nie kommen!
Schwartz: Das kann man durchaus anders sehen. Die Kohlenstoff-Atome müssen nicht wissen, dass sie einen Zweck erfüllen. Es kommt vielleicht eher darauf an, dass jemand anders darin einen Zweck sieht. Schau uns beide an. Ich finde das sehr zweckhaft, dass ich eine Kohlenstoffeinheit bin, die lebt. Und du denkst doch genauso. Aber man kann noch weiterdenken: Da könnte einer sein, der jenseits dieser Kohlenstoff-Atome einen Zweck in deren Verhalten hineinlegt, sie programmiert, steuert oder leitet. Ihr dürft so etwas aber wohl nicht denken oder?
Lesch: Dürfen dürfen wir schon, aber es bringt uns nichts, denn Zwecke sind kein Gegenstand empirischer Forschung.
Schwartz: Wenn wir doch sehen, wie sich alles verbindet und das Ergebnis ganz wunderbar ist … ein staunenswerter Vorgang! Da liegt doch die Überlegung nahe, dass das alles einen Zweck haben könnte. Dass wir damit auch in uns einen Zweck entdecken können. Zumindest haben wir die Fähigkeit, einen solchen Deutungshorizont aufzustellen oder nicht?
Lesch: Natürlich haben wir die. Finalität, Zweck und Ziel sind immer vom Menschen her zu denken, die Begriffe sind rein subjektiv. Nur allein der Mensch – oder irgendein anderes intelligentes Lebewesen im Universum – kann aus seiner Existenz heraus die Welt betrachten und sagen: O.k., die Welt ist dafür da, dass ich jetzt zum Beispiel darüber nachdenken kann, wie sie ist.
Schwartz: Die Welt ist dafür da, dass ich darüber nachdenken kann. Holla!
Lesch: Ja … na ja, so könnte man doch denken. Damit würde man sich selbstbewusst ins Zentrum des Kosmos stellen. Darüber können wir bei Gelegenheit nochmal reden. Für uns Physiker ist diese zweckgerichtete Art und Weise, über die Dinge nachzudenken, schlicht unpragmatisch. Wenn du nämlich von vornherein einen Zweck hineindenkst, dann – wenn es ganz schlimm kommt – kannst du den Weg zu einer naturwissenschaftlichen Wahrheit schon allein deswegen verlieren, weil du bereits vorher ein Ergebnis festlegst.
Schwartz: Der gute Kant – die Methode bestimmt das Ziel.
Lesch: Wir schauen uns erst einmal eine völlig zwecklose Welt an und fragen nach den Gesetzen, die diese Welt regieren. Wir versuchen sie zu entschlüsseln und zu deuten. Frage mal jemanden, warum ein Veilchen Blüten hat und er wird dir antworten: damit Insekten es bestäuben können. Die Blüten haben einen Zweck und damit ist auch klar, was für ein Ziel das Veilchen hat. Es will, oder besser, es muss bestäubt werden, damit seine Art weiterleben kann. Wenn ich aber im gleichen Maße vom Kohlenstoff-Atom spreche, indem ich seinen vier Außenelektronen den alleinigen Zweck unterstelle, sich mit einem anderen Kohlenstoff-Atom zu verbinden, dann kann ich nicht den wahren Grund dafür erkennen. Der physikalische Grund ist: Das elektrisch neutrale Atom braucht genauso viele negativ geladene Elektronen, wie es positiv geladene Protonen im Atomkern besitzt. Ein biologisches System hingegen kann man nicht wirklich verstehen, ohne ihm einen Zweck zu unterstellen.
Schwartz: Das ist höchst interessant, was du da sagst: Biologisches Leben hat etwas mit Zweckhaftigkeit zu tun.
Lesch: Das scheint sich bei Lebewesen kaum verhindern zu lassen.
Schwartz: So habe ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht. Leben heißt also, Finalität wahrzunehmen. Habe ich das richtig verstanden?
Lesch: Ja, so habe ich das gemeint.
Schwartz: Und die unbelebte Natur, also ein Kohlenstoff-Atom oder Atome allgemein haben diese Finalität nicht. Ich sage mal so: Die hat nicht viel Zweck.
Lesch: Das Kohlenstoff-Atom hat für sich gesehen überhaupt keinen Zweck. Vielleicht ändert sich das, wenn es mit ein paar anderen zusammenkommt und daraus irgendwann ein Lebewesen entsteht; das Phänomen Leben entsteht aus toter Materie. Nimm zum Beispiel die Erdgeschichte. Am Anfang war unser Planet so heiß, dass nichts darauf leben konnte. Eine ganze Zeit später entstanden die ersten Lebewesen. Ich meine, dieser Sprung von anorganischer, nicht lebender Materie …
Schwartz: … also zweckfreier Materie …
Lesch: … hin zu einem Wesen, das auf einmal über etwas ganz besonderes verfügt, nämlich einen Willen.
Schwartz: Uns also.
Lesch: Genau! Wir haben den Willen zu überleben, im Gegensatz zu den Tieren und Pflanzen, die das Programm zum Überleben haben. Ein Kohlenstoff-Atom hingegen hat keinen Willen, schon gar nicht zum Überleben. Das weiß nichts vom Leben.
Schwartz: Das Atom schwingt so vor sich hin, ist einfach da im Hier und Jetzt.
Lesch: Aber – und das ist für mich der wesentliche Unterschied – in dem Moment, wo ein Lebewesen auftaucht …
Schwartz: Aber dann ist es ein noch viel größeres Wunder, dass aus dieser anfänglichen Unordnung – wir kommen zurück zu dem, was wir schon besprochen haben –, dass aus einer anfänglichen Unordnung, Stichwort: Asymmetrie, etwas entsteht. Ein winziger Bruchteil von den vielen Elementarteilchen, die es am Anfang gegeben haben soll, ist nicht wieder zerstrahlt. Aus dieser kleinen Unordnung entsteht alles im Universum. Bis hierher kann alles noch zweckfrei sein. Jetzt kommen Planeten hinzu, es werden immer mehr und auf zumindest einem dieser Planeten tummeln sich schließlich Lebewesen, die Finalität wahrnehmen und damit erleben. Diese Wesen suchen nach Zwecken, finden sie und planen sogar auch welche. Das halte ich nun aber für sehr unwahrscheinlich.
Lesch: Angesichts des Aufwands, den das Universum betrieben hat, um überhaupt zu einem solchen zu werden, ist das Leben auf einem Planeten ein – wenn ich diesen Ausdruck gebrauchen darf – zutiefst unwahrscheinlicher Akt. Normalerweise hat Materie überhaupt nicht die Tendenz, sich so hochgradig zu strukturieren, wie es das hier auf diesem Planeten getan hat. Wenn man sich da draußen im Weltraum umschaut, was ist da los? Der Raum, das Universum, ist leer. Es ist so leer, leerer geht‘s überhaupt nicht! Die Galaxien sind große Gasscheiben mit Sternen. Diese wiederum sind Gaskugeln. Lass mich sie mal so beschreiben: Ein Stern ist dümmer als ein Stück Brot. Er ist einfach nur ein Gasball, heiß und sonst nix. Bei den Planeten wird es schon interessanter. Da gibt es diese harten und kalten Felskugeln, so wie unser Planet. Ein fester Untergrund. Gediegen. Auf einem dieser Planeten entsteht plötzlich etwas, was eigentlich so ohne weiteres gar nicht hätte passieren dürfen, deswegen ist es für uns auch so unverständlich. Ein historischer Prozess! Wenn wir Physiker von Naturgesetzen sprechen, dann meinen wir unhistorische Naturgesetze. Die gelten immer und überall.
Schwartz: Respekt! Ihr seid ja wohl die größten aller Philosophen.
Lesch: Na ja! Eher sind wir arrogant. Tatsache ist, dass die Physik so eine Art Juristerei des Universums darstellt. Wir wollen Gesetze finden und formulieren. Wir wollen wissen, wie diese Gesetze miteinander funktionieren. Und Lebewesen, auch wir Menschen, haben Geschichte.
Schwartz: Also Entwicklung, Evolution.
Lesch: Eben! Entwicklung ist für uns Physiker eigentlich kein Wert. Wir sehen zwar, dass Zeit vergangen ist, so dass sich etwas hat entwickeln können, aber aus unseren physikalischen Gesetzen ist das gar nicht so einfach ableitbar. Wir müssen also ganz schön strampeln, um zu verstehen, warum aus anorganischer Materie auf einmal Leben entstanden ist. Da ist – abgesehen von dieser winzig kleinen Asymmetrie zu Beginn des Universums – eigentlich nichts …
Schwartz: Auch wenn man tonnenweise Aminosäuren zusammenschüttet und kräftig umrührt, kommt noch lange kein Leben raus. Zumindest ist die Wahrscheinlichkeit dafür unvorstellbar gering.
Lesch: Nun muss man sich aber auch Folgendes vergegenwärtigen: Dass wir zwei uns heute getroffen haben, ist angesichts der Anzahl der Menschen auf dem Planeten und der Möglichkeiten, sich zu treffen, natürlich auch beliebig unwahrscheinlich. Eigentlich hätten wir uns gar nicht treffen dürfen, wenn wir uns nicht nach bestimmten Regeln verhalten würden. Erstens haben wir uns verabredet. Zweitens haben wir bestimmte Wege zu unserem Treffpunkt eingeschlagen und diese Wege sind nach gewissen Regeln vorgegeben. Es gab also eine ganze Reihe von Zwangsbedingungen, die dazu geführt haben, dass wir beide jetzt hier sind.
Schwartz: Damit wären wir bei deinen Naturgesetzen.
Lesch: Die Frage nach dem Ziel des Ganzen jedoch – auch dem Ziel von Naturgesetzen – ist für uns Physiker nicht beantwortbar. In der Physik sollte man so ein Problem gar nicht angehen und schon gar nicht erwähnen, damit hat jeder Physiker so seine Probleme: Ziel, Finalität, Causa finalis. Was ist die Letztbegründung für die Dinge? Da ziehen wir uns am besten hinter einen dichten Busch zurück.
Schwartz: Selbst wir Theologen trauen uns teilweise nicht mehr dran; dabei ist gerade dieses Thema so interessant.
Lesch: Eigentlich geht es nur darum. Ich wage mal die These, dass es uns allen in den Naturwissenschaften nur darum geht, zu verstehen, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Etwas anderes wollen wir gar nicht wissen. Nur die Physik hat diese Frage im Laufe des 20. Jahrhunderts aus ihrer Methodik rausgenommen. Auch wir finden, dass das eine ganz wichtige Frage ist, aber wir können sie nicht beantworten, also kümmern wir uns nicht darum, warum die Welt so ist, wie sie ist. Gerade dieser Übergang – nehmen wir doch einfach mal Wasser, also Wasserstoff und Sauerstoff H2O. Nehmen wir dazu noch die Moleküle aus der Luft – Stickstoff, Sauerstoff, dann noch ein bisschen Kohlenstoff von irgendwelchem Material dazu – Wasser, Luft und Erde. Und dann warten wir … und warten.
Schwartz: Und dann?
Lesch: Es wird nix passieren! Aber die gleichen Atome – Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff – in einer anderen Kombination, einer anderen Verbindung: peng! Es entsteht ein Lebewesen daraus.
Schwartz: Da fragt der neugierige Mensch natürlich nach dem Zweck, nach dem Warum, Weshalb, Wieso. Als Physiker kannst du das nicht erklären.
Lesch: Es gibt im Moment mindestens zehn Theorien für die Entstehung von Leben auf der Erde. Jede einzelne davon kann vielleicht die richtige sein. Wir wissen nur mit Sicherheit, dass man dazu Energie braucht. Entscheidend für die Existenz von Lebewesen ist die Sonne, sie ist unser Energielieferant. Wichtig ist aber auch, dass das Universum schön kalt ist. Die Energie der Sonne wird von der Erde tagsüber gespeichert und nachts ans Universum zurückgegeben. Dank dieses Energiegefälles sind wir so etwas wie kosmische Durchlauferhitzer. Wir verwandeln durch Nahrungsaufnahme die ursprüngliche Sonnenenergie in Wärme und Zucker. Ohne eine ausreichende Zufuhr von Sonnenenergie gäbe es keine Lebewesen; die Erde wäre ein toter Gesteinsbrocken. Leben ist ein weitaus komplexeres Phänomen als ein Stein. Ein Lebewesen ist ein hochgradiges Wunderwerk: Es funktioniert mittels eines ständigen physikalisch-biochemischen Überprüfungsprozesses seiner selbst. Die Physik beschreibt dabei nur die Einzelprozesse. Das Lebewesen als Ganzes ist nicht Gegenstand physikalischer Forschung. Noch ein Beispiel, ich glaube, das habe ich schon mal gebracht: Früher gab es mal Schallplatten.
Schwartz: Die wunderbaren Singles und wagenradgroßen Langspielplatten.
Lesch: Dazu benötigte man einen Schallplattenspieler. Die Nadel des Tonabnehmers setzte man in die Rille und schon wurde es laut. Die Lieblingsmusik ertönte. Der Physiker nimmt diese Schallplatte, von der er genau weiß, dass seine Lieblingsmusik drauf ist, die sein Herz erwärmt. Er legt sie aber nicht auf den Teller des Plattenspielers, sondern schaut sich die Rille an. Taucht immer tiefer in sie ein. Tiefer und tiefer! Doch welch Drama! Er kann die Musik nicht finden!
Schwartz: Kein Elvis, keine Beatles, kein Mozart.
Lesch: Er findet keinen von ihnen in der Rille. Da sieht man das Problem: Wir Naturwissenschaftler erforschen alle Details, dringen immer tiefer ein, und wir kriegen dabei nicht mit, wie das große Ganze aussieht.
Schwartz: Doch ihr merkt, dass es Unterschiede gibt. Ordnung, Unordnung, Asymmetrien. Nur eine Zweckhaftigkeit, eine über allem liegende Ordnung, die könnt ihr nicht erkennen.
Lesch: Es gibt noch ein schönes Gleichnis für die Arbeitsweise der Naturwissenschaftler: Wenn die Natur ein Text ist, dann sind wir diejenigen, die die grammatikalischen Regeln in diesem Text suchen. Stimmt die Groß- und Kleinschreibung, ist die Kommasetzung richtig und so weiter. Wenn ich aber wissen will, was in diesem Text steht und was er bedeutet, dann muss ich den gesamten Text lesen und unter Umständen auch das, was zwischen den Zeilen steht.
Schwartz: Du musst den Text deuten.
Lesch: Und das kann Naturwissenschaft allein nicht leisten. Deswegen bin ich über jeden froh, der die Welt anders sieht als ich. Nur so lässt sich herausfinden, was die Welt tatsächlich bedeutet. Wir können heute in der Physik zum Beispiel Aussagen über das Zusammenspiel der im Universum wirkenden Kräfte machen und haben dabei deren präzise Feinabstimmung festgestellt. Diese Kräfte sind so unglaublich fein aufeinander abgestimmt, dass man bei näherer Betrachtung dieses Phänomens eigentlich nur noch grenzenlos staunen kann – sogar ich als Physiker.
Schwartz: Lass mich mitstaunen!
Lesch: Nimm zum Beispiel die Elementarteilchen: Nach unserer heutigen Erkenntnis ist das Neutron schwerer als das Proton. Das Neutron, im Atomkern elektrisch nicht geladen, zerfällt, wenn es frei ist, nach etwa 14 Minuten, in ein Proton, ein Elektron und noch was anderes. Ein Proton zerfällt nicht, das ist stabil. Thomas, was würde passieren, wenn das Proton ein bisschen schwerer wäre als das Neutron?
Schwartz: Quäl mich nicht, das ist ja wie in der Schule!
Lesch: Setzen, sechs! Es würde zerfallen. Die Folge: Wir wären nicht da. Neutronen allein bilden keine Atome – Feierabend! Wenn wir das Spiel mit sämtlichen Parametern, die wir für das Universum kennen, durchspielen und fragen: Hätte das Universum auch ganz anders anfangen können? Mit anderen Parametern?
Schwartz: Wenn du mich schon so fragst: wahrscheinlich nicht.
Lesch: O.k., ich streiche die Sechs wieder. Du hast Recht, das Universum mitsamt seinem Inhalt hätte keine Chance gehabt. Dieses Feinabstimmungsphänomen hat schon zu den absurdesten Theorien geführt. Wenn man den naturwissenschaftlichen Rahmen setzt und mit Naturkonstanten wie zum Beispiel der Lichtgeschwindigkeit, der Masse des Elektrons und der Masse des Protons rechnet, dann stößt man an Erkenntnisgrenzen. Das Thema Feinabstimmung bringt uns Physiker immer wieder unweigerlich in die Bredouille. Aber ein Meister für die Lösung von Bredouillen bist ja du, mein lieber Thomas. Was mache ich jetzt, da ich weiß, dass alles im Universum so gut aufeinander abgestimmt ist? Kann mir die Theologie etwas dazu anbieten? Muss ich mich als Naturwissenschaftler aus so einer Frage völlig zurückziehen? Soll ich diese Fragen am besten gar nicht stellen und mich einfach nur freuen, dass ich da bin? Eigentlich kann es mir herzhaft egal sein, wie das Universum funktioniert – Hauptsache, es funktioniert!
Schwartz: Ich habe öfter den Eindruck, dass die Naturwissenschaftler oder die Physiker dieses Problem zwar sehen, aber nicht wirklich eine Antwort suchen. Schon gar nicht bei uns, den Theologen. Du bist da eine echte Ausnahme. Wir haben ja auch ein gutes Gespräch! Ich glaube, ein Naturwissenschaftler muss sich daran erinnern, dass er jenseits der Naturwissenschaft auch als Mensch wissen will, was die Welt zusammenhält. Und er sollte sich als Naturwissenschaftler auch klar darüber sein, dass er als Mensch Naturwissenschaftler ist und nicht Naturwissenschaftler und deshalb Mensch. Und so kann er, wenn er mit seiner eigenen Methode nicht weiterkommt, durchaus das Gespräch mit anderen suchen. Allerdings darf er keine naturwissenschaftlichen Antworten erwarten. Ich kann nur aus einer anderen Sichtweise, einer anderen Hermeneutik heraus eine Antwort versuchen. Übrigens – das Wort habe ich schon mal genannt –, Hermeneutik bedeutet eigentlich nichts anderes als Auslegekunst: wie ich etwas deute, wie ich die Welt deute, wie ich einen Text deute oder wie ich etwas verstehen möchte. Aus einer anderen Hermeneutik heraus kann ich versuchen, einen Sinn oder eine Erklärung für die Feinabstimmung zu finden. Diese Sinnorientierung, die Zweckhaftigkeit, die Finalität, ergibt sich für mich aus einem ersten Prinzip. Wir als Theologen schämen uns nicht, dieses „Gott“ zu nennen.
Lesch: Jetzt könnte man natürlich einwenden, dass das alles nur eine Erfindung der Menschen ist. Ein himmlischer Ausweg, um einigermaßen damit klarzukommen, dass der Mensch nach einer endlichen Zeitspanne, nämlich am Ende seines Lebens, sterben muss. Also erfindet er eine Konzeption, die er „Gott“ nennt und dieser Gott ist dann auch noch dafür zuständig, dass die Welt so wunderbar funktioniert. Die Naturwissenschaften haben dazu nichts beizutragen. Obwohl sie uns in den letzten 200 Jahren so wunderbare Triumphe beschert haben und uns viele technologische Entwicklungen …
Schwartz: … und Wohltaten schenkten.
Lesch: Sogar die Möglichkeit, die Natur entsprechend zu manipulieren und zu beherrschen. Herr über die Natur zu spielen!
Schwartz: Und der nächste Sturm, das nächste Erdbeben, machen alles wieder kaputt.
Lesch: Und zwar schlagartig!
Schwartz: Weil aber der Naturwissenschaftler wahrnimmt, dass es ein Wunder ist, überhaupt so forschen und das alles entdecken zu können, er aber trotzdem nicht erklären kann, warum das so ist, dann ist die Antwort „Gott“ nicht unbedingt eine Erfindung des Menschen, sondern es verhält sich vielleicht eher umgekehrt. Die Rede von und der Gedanke an einen Gott, ist das nicht fast eine Denknotwendigkeit, wenn man überhaupt eine Antwort auf eine Frage nach dem Sinn oder Zweck erwartet?
Lesch: Dass wir überhaupt in der Lage sind, Fragen zu stellen, das ist schon merkwürdig genug.
Schwartz: Fragen nach dem Warum, nach einer Finalität, die eigentlich in der Naturwissenschaft gar nicht interessieren, sind schon eher theologischer Natur. Dann darf man auch theologisch darauf antworten und muss nicht sagen, dass das eine Erfindung ist.
Lesch: Das ist aber interessant! Das ist aber sehr interessant! Dann würde allein die Tatsache, dass das Problem mit der Feinabstimmung existiert, bereits als – ich will nicht sagen, Gottesbeweis – aber als deutlicher Hinweis darauf zu verstehen sein, dass es eine Welt jenseits der rein naturwissenschaftlichen …
Schwartz: Dass die Welt zumindest nicht nur naturwissenschaftlich erklärbar ist. Das zeigt schon, dass es noch eine andere Dimension gibt. Die Frage nach dem Warum oder nach der Finalität der Zweckhaftigkeit ist im Grunde nur dann zu stellen, wenn es auch eine Antwort darauf geben kann. Sonst ist die Fragestellung unsinnig. Aber da der Mensch die Frage immer stellt und schon immer gestellt hat …
Lesch: Damit wird er nie aufhören.
Schwartz: … muss es doch auch letztlich einen Grund dafür geben, dass diese Frage gestellt wird.
Lesch: Viele Menschen fragen danach, warum die Welt so ist, wie sie ist. Sie suchen ihre Antworten, wo immer sie etwas finden können, und meist sind ein paar Antworten dabei, mit denen sie klarkommen.
Schwartz: Ein weites Feld der Sinnsuche!
Lesch: In der akademischen Welt allerdings haben Theologie und Naturwissenschaften einen Kampf aufgenommen. Vor ungefähr 500 Jahren …
Schwartz: Da ging es los! Da wurde angefangen zu fragen, zu entdecken und zu zweifeln.
Lesch: Das klassische Bild: Mit jeder Entdeckung in den Naturwissenschaften musste die Theologie einen Schritt zurückgehen: Schließlich wurde sie in eine Ecke gestellt und steht nun so da und …
Schwartz: Weil die Theologie den Fehler gemacht hat, nicht bei ihren Leisten zu bleiben, die eigentlich groß genug sind. In ihrer Welterklärungsmanie hat sie gemeint, die neue Form der naturwissenschaftlichen Wahrnehmung der Welt müsste von ihr gelenkt, dosiert und mit ihrer Lehre und Weltsicht methodisch eingeschränkt werden. Und das oft mit drastischen Mitteln. Mir fallen da Giordano Bruno und Galileo ein.
Lesch: Wenn wir schon über Ordnung und Unordnung reden – Theologie ist doch auch ein hermeneutischer Prozess, ja? Ich sehe etwas in der Welt und versuche, aus den Mustern, die ich in ihr erkenne, abzuleiten, was dahinter steckt.
Schwartz: Um zu deuten, mich hineinzuversetzen, ja, genau!
Lesch: Naturwissenschaft ist auch ein Deutungsversuch, allerdings mit außerordentlich praktischen Konsequenzen. Theologische Deutungsversuche haben ebenfalls praktische Konsequenzen, siehe die Ethik.
Schwartz: Das ist eine Handlungslehre.
Lesch: Jeder versucht die Deutungshoheit zu erlangen. Wie konnten beide nur in eine solche Situation hineingeraten, die heutzutage eine klare Entscheidung fordert: Entweder du glaubst an Gott oder an die Physik – beides zusammen geht nicht.
Schwartz: Ich glaube, vor 500 Jahren gab es die Sorge, dass das, was man in eine schöne Ordnung gebracht hatte – die Ordnung der Offenbarung in der Bibel –, bestehen bleibt. Das musste natürlich auch so bleiben, weil man darin die Wahrheit sah. Jetzt wird diese Ordnung, diese Beziehung von Gott und Mensch, zumindest in einigen Punkten angezweifelt. Damit gerät auch der absolute Wahrheitsgrundsatz oder die Basis für das Erkennen der Welt, die Basis für das Verstehen der Welt, in Gefahr, verloren zu gehen. In der Schrift finden sich – zeitbedingt – naturwissenschaftliche Fehler. Ich meine, ein Hase ist eben noch kein Wiederkäuer, nur weil er sein Maul von links nach rechts und von oben nach unten bewegt. Das steht aber so in der Bibel drin. Da hat man gemerkt: Holla, das, was wir bisher für wahr hielten, hat doch so seine Haken und Ösen. Man sah seine Felle davonschwimmen. Auch die Theologie hat in dem langen Prozess der letzten 500 Jahre ihre eigenen Methoden überprüfen, ihre eigene Basis noch einmal überdenken müssen. Seit dem Mittelalter hat sie sich in einigen Bereichen – nicht inhaltlich, aber im Verstehen dessen, wie man Gott anschauen kann – in den Methoden gewaltig verändert. Sie hat vieles von den hermeneutischen Wissenschaften wie den Literaturwissenschaften angenommen, um die eigenen Quellen neu interpretieren zu können. Wir dürfen nicht alles wortwörtlich nehmen. Wir können das gar nicht, weil wir eben keine exakte Wissenschaft sind.
Lesch: Welch schöne Einsicht!
Schwartz: Damals klammerte man sich an das Wort der Heiligen Schrift. Man hat sich als Theologie abgeschottet und versucht, den Naturwissenschaftlern zunächst einmal die Deutungshoheit oder sagen wir mal so, den Primat als Welterklärungsdisziplin vorzuenthalten. Das konnten sich die Naturwissenschaftler auf Dauer gar nicht gefallen lassen und sie drehten irgendwann den Spieß um und sagten: Moment mal! Wir können unsere Welt erklären. Beweist ihr als Theologen mal, dass ihr das besser könnt. Mit ihrem Entdeckermut und Optimismus glaubten sie damals, sie könnten die ganze Welt durchschauen und verstehen.
Lesch: Das war auch so! Die haben die Planetenbewegung entdeckt. Sie konnten die Bewegungen tatsächlich ausrechnen. Galilei war der Erste, der Experimente gemacht hat, Kepler mit seinen Himmelsgesetzen und dann noch Newton. Frohgemut hieß es: Wir holen den Himmel auf die Erde und können die ganze Natur berechnen. Alles!
Schwartz: Und nicht nur die Natur, sondern gleich die ganze Welt. Ihre Kritik an den Theologen war aufgrund ihrer Erfolge verständlich: Was erzählt ihr denn da für schräge Sachen? Wir beweisen euch das Gegenteil! Jetzt zeigt doch mal, wo ihr noch Wissenschaft seid! Wenn ihr das nicht zeigen könnt, dann habt ihr im Bereich der Universitäten und bei den Gebildeten nichts zu suchen!
Lesch: Es gibt natürlich nicht nur diese Auseinandersetzung, mein lieber Thomas. Die Frage nach dem Zweck ist für einen Theologen eine Frage von Sein oder Nichtsein. Die Naturwissenschaft ist vor allen Dingen deswegen so erfolgreich geworden, weil sie die Welt „entzweckt“ hat. Je weniger Zweck natürliche Vorgänge haben, umso einfacher sind sie für uns zu erklären, weil wir sie als Mechanismen darstellen können, die völlig unabhängig funktionieren. Wir sind darauf angewiesen, dass es Zweck oder Finalität nicht gibt. Dann können wir gut arbeiten. Theologen jedoch erkennen von vornherein einen Zweck in allem. Unsere Ausgangspositionen könnten unterschiedlicher kaum sein.
Schwartz: Aber andererseits müsst ihr – je mehr ihr wahrnehmt von der Feinabstimmung des Universums – zugeben, dass es irgendwo einen Zweck geben muss. Daran kommt man gar nicht vorbei, wenn man diese Unwahrscheinlichkeit unserer eigenen Existenz in dieser Unwahrscheinlichkeit des Universums insgesamt betrachtet, oder etwa nicht?
Lesch: Das ist sicher!
Schwartz: Und so wären wir beide wieder im gleichen Boot.
Reden über Gott und die Welt

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