Читать книгу Ständig ist der Teufel los (Buch 3) - Hardy Juhnke - Страница 7

The Night of Wine and Roses

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Heute wollte ich aber zum Gelingen des Abends etwas Nützliches mitbringen. Blumen hielt ich nicht für angebracht. Carin war patent genug für eine Flasche edlen Schnaps vom Kapitän, entschied ich alternativlos. Gut, dann eben noch bei Reinhold vorbeigeschaut. Pandora, seine Lebensgefährtin, Haushälterin, Muse und wahrscheinlich auch seine Ehefrau, öffnete mir die Haustür, denn Reinhold war nicht auf der Garten Baustelle vom Boot zu finden gewesen. Sie war eine angenehme Erscheinung und deutlich jünger als der Captain. Sie sprach etwas Englisch, etwas Französisch und gab sich große Mühe Deutsch zu lernen. Ihren richtigen Namen kannte ich nicht, für den Kapitän war sie seine Büchse der Pandora, wie er ihren Rufnamen scherzhaft kommentierte. Die zierliche Person kam vom anderen Ende der Welt und er war sichtlich vernarrt in die schöne Kindfrau.

Pandora führte mich in einen abgedunkelten Raum, in dem waren die Umrisse vom Käpt´n, auf einer Couch ausgestreckt, zu erkennen. Pflegerin Pandora legte erneut ein kühlendes Handtuch auf den schwer geprüften Kapitänsschädel. Leichtes stöhnen ließ Lebenszeichen bei Reinhold erkennen. Pandora sagte: >Er immer viel trinken! Irgendwann Mann ist tot! < Nachdem ich meinem dahinsiechenden Vorbild das Erlebte von gestern erzählt hatte und ihm um eine Flasche guten Stoff bat, bot Pandora sofort an mir sämtliche Alkoholvorräte zu schenken. Da schreckte Reinhold zusammen, richtete sich auf und rief in Richtung Zimmerdecke:

>Schweig, du Ahnungslose! Finger weg von meinen erbeuteten Köstlichkeiten! Unter größten Entbehrungen habe ich diese Seelen Tinkturen über alle Meere geschippert. < Dann schüttelte er dreimal seinen Kopf und er war wieder Kapitän auf der Brücke. >Nun zu dir Junge, den Amors Pfeil schwer getroffen hat. Du kriegst vom alten Frauenverehrer aller sieben Weltmeere selbstverständlich was ganz Besonderes, für deinen hoffentlich wieder erinnerungswürdigen Abend. < Und so betraten wir die "Kammer der erfüllbaren Wünsche", das persönliche Edelschnapslager vom Seemann.

>Du musst wissen, mit dem Geist im Alkohol, ich zweifle nicht an seiner Existenz, verhält es sich so: Respektierst du ihn, respektiert er das! Mehr kannst du nicht erwarten, aber es wird helfen. Das heißt, falls du ein Leben führen willst, wo er dazu gehören soll. In Skandinavien habe ich den Spruch gehört: Das leben wird nach rückwärts verstanden und nach vorne gelebt! Also Junge, immer vorwärts! < Er griff ins Regal und zog eine 2 Liter Flasche Rum hervor. >Junge, das ist edelster Stoff, der schon Arabiens Palmen zum Rauschen brachte. Eine Sünde ihn zu mischen, aber die Jugend trinkt ja sogar Rum mit Cola. Da habt ihr was für die nächsten Sommerabende, um euch besser kennenzulernen. Nimm das Gesöff und eile zum Höllentor, wo dein Engel wartet! Dann kriegst du heute Abend ihre Flügel zu sehen. Mit dem Zeug, und wenn sie die Richtige ist, halte ich es für durchaus möglich. <

Ich glaubte dem Kapitän, wohl weil es unmöglich erschien. >Junge, ich beneide dich und diesen Pfeil in deinem Herzen. Lass ihn solange stecken, wie möglich. Es gibt nichts Besseres im Leben. Jetzt Leinen los und Torpedo frei! <

Mit der großen Flasche bewaffnet wollte ich schon losziehen, aber Reinhold stellte sich prüfend vor mich und fragte: >So willst du bei ihr in Erscheinung treten? Das ist mindestens stillos, mein Junge. So kommst du mir nicht von Bord. Setzt dich hin, ich komme gleich wieder. < Ich wartete also und versuchte mir die Schuhe zu putzen. Nach ein paar Minuten kam der Seebär, mit einem Strauß roter Rosen im Arm, wieder durch die Tür. >Habe ich dem Gustav abgeschnackt, der weiß doch gar nicht was er mit roten Rosen anfangen soll. Die nimmst du nun, gehst zu ihr und überreichst die Blumen mit den magischen Worten: "Red Roses for a nice Lady"! Hast du das verstanden? Nicht nice Girl oder ähnlich unvollkommenes. Lady heißt die Message! Das hat Klasse und das will sie hören. Den Rest besorgt die Pulle in deinem anderen Arm. Hör auf deinen lebenserfahrenen Coach und tu was dir aufgetragen ist. Und Junge: Nicht verliebt war sie schon! Deshalb Rohr frei und feuern was die Flak hergibt. Aber vergiss nicht die Nachtwache, du unerfahrener Rudergänger. In deinem Alter habe ich überhaupt nicht geschlafen, wenn ich Landgang hatte. Kriegst du das hin, oder muss ich mitkommen? Also, Anker lichten und volle Kraft voraus, mein Junge. Ich muss mit der Büchse der Pandora jetzt mal ein ernstes Wort reden. Über medizinischen Zaubertrank, der mir heilig ist!

Ich ging die vom abendlichen Sonnenlicht geflutete Dorfstraße entlang und bemerkte wie staubig meine Turnschuhe und Jeans immer noch waren. Ein Junge der vom Fußballplatz kommt sieht nicht anders aus. Nur die große Flasche hatte mir Pandora vom Staub über der Qualität befreit. Wieder fühlte ich mich nicht auf gleichem Niveau mit Carin. Von Reinholds Seemannsgarn geschult, aber innerlich wie ein Kind am ersten Schultag, drückte ich die Klingel an Carins Gartenpforte. Die Tür ging auf und blitzblanke Strahlen, aus feuerrotem Mund, verwirbelte meine Nüchternheit bereits am Eingang. Sie trug einen stramm gebundenen Pferdeschwanz und eine zierliche Halskette mit unbekanntem Symbol. Ich stürzte mich nicht auf sie zu und sie schien das auch nicht erwarten zu haben. Stattdessen streichelte sie meine Wange und ließ mich wortlos in den Ponyhof ein. Der Lehrling der Liebe trat in das unbekannte Refugium seiner Liebesgöttin ein.

Dann hielt ich ihr die unübersehbare Flasche mit den Worten entgegen, >eine kleine Aufmerksamkeit aus der Ferne! < >Die ist aber groß<, staunte Carin die karibische Rum Flasche an. >Wenn ich an dich denke, wird alles groß, < rutschte es mir unbeholfen raus. >Danke, gut zu wissen und willkommen in meinem neuen Zuhause, <antwortete sie, mit zauberhaftem grinsen. Erst jetzt erinnerte ich mich an den, auch gut sichtbaren, Rosenstrauß in meiner anderen Hand. Ich hielt ihn ihr entgegen und brachte ein: >Red Roses for a red Lady< heraus. Nicht ganz richtig, aber irgendwie doch. Ihr Kleid war rot wie die Liebe und schien auch wieder als sichtbare Poesie für vielversprechende Anfänge gemacht zu sein. Aber wahrscheinlich standen ihr alle Kleider derartig perfekt. Mit ihr schillerte das Kleid im Einklang mit dem Rot der mitgebrachten Rosen. Welch eine Symbiose, welch eine Verheißung! In diesem Moment betete ich sie innerlich an und die Kerzen meines Glaubens waren nicht mehr abgebrannt, denn sie hatte etwas außerirdisch Vollkommenes an sich. Doch sofort fiel mir ein Bibelspruch vom Prediger ein: Bete nicht an, was Gott geschaffen hat, anstatt ihn selber als Schöpfer zu ehren! Aber Gottseidank fiel mir dazu auch ein anderer Bibelspruch vom Pahlke ein: Genieße das Leben mit dem geliebten Weibe das dir verliehen ist, lautete dieser. Und keine Frage, irgendeine überirdische Macht hatte mir das Mädchen schicksalhaft zugespielt, also verliehen. Das wollte ich so glauben, das machte Sinn!

Sie nahm den Strauß in beide Hände, drückte ihn gegen ihre Körbchen freie Brust, schloss die Augen und drehte sich einmal um sich selbst. Dann öffnete sie wieder die Augen, lächelte mich an und sagte: >Rosen haben das gewisse Rot, so rot wie ein verliebtes Herz. Den ganzen Tag habe ich an dich gedacht und von dir geträumt! < Ich versuchte poetisch und erwachsen zu klingen und sagte: >Du kannst tragen was du willst, für mich werden deine Kleider immer im Rot von tausend Rosen leuchten! < Ich sprach zwar nicht direkt vom Verliebtsein, aber trotzdem gelang mir dieser Treffer längsseits! Denn Sie fiel in meine Arme und die Rosen auf den Rasen. Wir wiegten uns harmonisch und wortlos, dabei hob ich sie in die Luft, wie ich es aus kitschigen Filmen kannte. Sie war so zart, weich und biegsam.

Ein wunderbarer Augenblick, vielleicht der schönste in meinem jungen Leben. Dann trat sie zurück, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und sagte: >Bitte folge mir, mein Rosenkavalier! Wenn ich mal vorgehen darf<. So schritt sie vor mir her, in diesem brennend roten Tuch aus nichts. Freier Rücken, freie Arme und Beine aus Seide. Ich sah meine Theorie bestätigt: Eine schöne Frau sollte nicht viel anziehen! Dann begrüßte mich auch ihr Hintern, der mich sofort einer Überdosis hypnotisierender Strahlung aussetzte. Er und ich haben die letzte Nacht nicht vergessen!

Während wir einen Steinweg durch den Garten liefen wurde mir klar, dass das nagelneue Wohnhaus von einer Mauer umgeben war. Man sah von hier nicht in die Außenwelt und die Außenwelt sah nicht in den Garten. An der Terrasse angekommen, lass Carin meine Gedanken. >Ach, die Mauer! Mein Vater ist ein Beton und Steine Liebhaber, nach innen und nach außen. Solange ich nicht das Gefühl habe in eine Besserungsanstalt eingewiesen worden zu sein, ist mir das egal. Dafür sind wir hier draußen völlig ungestört und es ist alles da: Gartensessel, Gartencouch, Hollywood Schaukel, Grill und Tische. <

Auf einem Tisch stand eine gläserne Bowle aufgebaut, von der uns Carin umgehend zwei Wiedersehens Gläser einschenken wollte. Ich kippte rasch noch etwas von Reinholds Flaschengeist hinzu. >Damit der Abend noch besser gelingt, < sagte ich beiläufig.

Wir probierten die Bowle, die auch mit dem Flaschengeist aus der Südsee noch fruchtig schmeckte und Carin begann den Grill anzuwerfen. Ich schlenderte durch die offene Terrassentür und schaute mich im Haus um. Alles roch noch neu und sah unfertig aus. Nur das Notwendigste schien bereits an seinem Platz zu sein. Diverse Kartons bevölkerten die Räume. Eigentlich suchte ich in erster Linie ihr Zimmer. Die visuellen Rückschlüsse aus Mädchenzimmern interessierten mich brennend in diesen Tagen. An diesem Tage habe ich, zum zweiten Mal nach Marlies Refugium, das Zimmer eines flippigen Hippie Mädchens betreten. Und es machte einen wohnlicheren Eindruck als die anderen Räume. Nicht nur weil ein großes Doppelbett einladend bereitstand. Neben dem Bett hing ein gerahmtes Foto von der jungen Vivien Leigh, die vor einem Jahr gestorben war. Sie war wohl ein Fan der phänomenalen Schauspielerin, aber erst Jahre später begriff ich ihre Verbundenheit mit dem Schicksal dieser Frau. Sonst hingen überall an den Wänden, sogar an der Decke, bunte Tücher mit Ornamenten und Formen. Teppiche lagen kreuz und quer auf dem Boden verteilt. Ich sah große und kleine Spiegel, verschiedenste Kissen, einen massiven Stand Kerzenständer für ca. 10 Kerzen und Stehpflanzen. Dazu bunte Lampen und der Geruch nach Räucherstäbchen oder Parfüm. Diesen Geruch kannte ich schon aus Marlies Welt.

Drei Poster belebten Carins Laboratorium. Da war ein Konzertplakat von Jimi Hendrix, mit Kabeln in seinen Haaren, ein Bild von Keith Richards mit Zigarette in der Hand und noch Barry Gibb, der auf der Motorhaube eines knallgelben Sportwagens lag. Auch ich hatte Poster an der Wand. Aktuell waren es Jane Fonda als Barbarella, Brigitte Bardot als Brigitte Bardot und John Lennon, mit einem Peace Zeichen am Hals. Mit Brigitte Bardot konnte ja selbst Vater was anfangen. Er stand mal vor dem Filmplakat von "Und ewig lockt das Weib", dass wir sogar im Bunker an die Wand geklebt hatten. Curd Jürgens spielte da ja auch mit, also war der Film sowieso besonders wertvoll. Vater meinte dazu: Das könne ich gar nicht früh genug begreifen, dass mit dem Lockstoff Weib!

Er selbst nahm keine Veränderungen, was die Bilder an den Wänden im Haus betraf, mehr vor. Allerdings kann ich mich noch gut an das Wendebild im Wohnzimmer erinnern. Wenn Besuch von der patriotischen Bewegung da war, sah der Führer, mit seinem stahlharten Feldherrenblick, auf uns alle nieder. Wenn Tante Greta zu Besuch kam wurde es manchmal umgedreht, je nach Laune meines Vaters gegenüber seiner Schwester. Dann war folgender Spruch zu lesen:

"Die Loyalität, von der ich spreche, ist nicht käuflich, diese Loyalität ist nicht sterblich, diese Loyalität ist unkündbar, diese Loyalität ist nationalsozialistisch und deutsch!"

Immerhin wollte er Onkel Gerhard auch nicht jedes Mal mit einem Führerportrait, welches er zu genüge aus vielen Schreibstuben der großen Zeit kannte, an die (leider notwendige) Lagerhaft erinnern. So sensible konnte Vater sein. Der Text hingegen war eine urdeutsche Leidensgeschichte, die nur mein Führungsoffizier hochgradig verstehen konnte. Mutter fühlte sich innerlich gedrängt diesen Text mit den Worten zu ergänzen: Gott bewahre uns vor Männern, die eine Berufung oder eine Vision haben! Oft, ja sehr oft, stritten sie wegen dieser Bildermarotte meines Vaters und Mutter hätte lieber gestern als heute dieses Bild in den Ofen geworfen. Aber in dieser Hinsicht war die Zugeständnis Fähigkeit meines Vaters aus Westwall Beton.

Ich ging zurück in den Garten und fand das patente Mädchen am Grill hantieren. Fleisch und Kartoffeln beaufsichtigend. >Gefunden was dein Herz begehrt, < fragte Carin auf die denkbar netteste Art und sie lächelte für mich ein vielsagendes Lächeln, dass was Träumerisches und Verzaubertes besaß.

>Interessante Frau, interessantes Labyrinth! Was dein Herz begehrt hast du sehr lieb dekoriert, < erwiderte ich anerkennend. Sie brachte gefüllte Teller zum Tisch, stellte diese ab, drehte sich zu mir um und sagte: >Wir lieben mit den Herzen, aber vorher begehren wir was wir sehen! < Dabei blickte sie mir tief in die Augen und schüttelte sehr süß ihren Pferdeschwanz hin und her.

Nach dem Essen gab es zum Nachtisch dieses tolle Sahneeis, welches man nur im Supermarkt der amerikanischen Basis bekommen konnte. Woher hat sie nur dieses Eis? Besitzt sie etwas eine PX-Einkaufskarte der Amerikaner? Ihr Vater hat wohl die richtigen Kontakte, dachte ich anerkennend. Wir holten neue Drinks, nahmen Zigaretten und setzten uns auf die Hollywood Schaukel.

Ich erzählte von Kapitän Reinhold und Bürgermeister Hans Dampf, der dieses Haus, samt Mauern, in seiner Funktion als Bauunternehmer gebaut habe. Auch davon, dass der Kapitän sich einen massiven Leuchtturm in den Garten setzen lassen will. Oben verglast und mit Insignien seiner Kommandobrücken, mit denen er die sieben Meere befuhr. Für die Zeit nach den großen Fahrten, damit er immer noch das Meer sehen kann.

Das Klingeln vom Telefon holte Carin ins Haus. Ich hörte sie eine Weile sprechen, während ich überlegte, wieviel Prozent Alkohol die Bowle jetzt hatte. Sichtbar beschwingt kam sie wieder auf die Terrasse zurück und meinte: >Das war mein Dad! Er hat mit Oma gesprochen und zugestimmt meinen Bruder bis zum Ende der Ferien bei ihr zu lassen. Was soll er auch schon hier. Er kennt doch noch keinen. < Ich konnte der väterlichen Entscheidung nur voll und ganz zustimmen. Dieser Gewinn an Zeit und Bewegungsfreiheit sackte sofort in unser egoistisches Bewusstsein. Darauf Zigaretten und volle Gläser. Die Carin lief dann vor meinen Augen hin und her und prüfte dabei die Lautstärke der Stereoanlage im Wohnzimmer. Wie eine stille Glocke schwang dabei ihr kurzes Kleid gegen die schönen Schenkel. Wunderbare erotische Momentaufnahmen, die ich schon eine Stunde aushalten durfte. Das ist dann eine lange Zeit, wie der Kenner weiß. Nur eine Schwuchtel, vom anderen Ufer, hätte das kalt lassen können, würde Gento dazu sagen. Es war schon ein Rausch in uns, bevor wir zu trinken begannen! Carin lieferte immer dieses sexuellen Hintergrundrauschen, schon ihre Anwesenheit genügte.

Meine berauschende Gastgeberin legte ihren Song des Abends: “Summer Wine“ (Nancy Sinatra & Lee Hazlewood) auf und stellte das Gerät auf Wiederholung. Sie zog die Schuhe aus, nahm mich bei der Hand und führte mich auf den Rasen, genau unter die bunten Laternen. Wir tanzten uns ineinander, wir atmeten uns ineinander, wir gierten uns ineinander. Dann sanken wir feierlich voreinander auf den Rasen. Wir begannen uns kurz und heftig zu küssen, wie sie es mochte. Gerne biss sie mir dabei auf die Lippen. Langes knutschen war nicht ihre Sache. Gut so, dachte ich. Das ewige Lippenpressen entspricht mehr weiblichen Wünschen. Männern steht der Sinn nach anderem. Dafür sah sie mir beim Vögeln gerne in die Augen, was tiefe Gefühle auslösen kann.

Wir schafften es bis zur großen Luftmatratze und ließen uns darauf fallen. Mit beiden Händen fasste sie an das Ende ihres T- Shirt großen Kleidchens, hob es an und ließ es an ihrem jungen Körper entlang hochgleiten. Ein Höschen war nicht vor Ort. Ein von der Sonne vernachlässigtes Bikini Dreieck aus Mädchenfleisch leuchtete mir entgegen. >Das ist für dich, < versprach sie und sendete einen Kuss Mund zu mir hinunter. Sie hockte sich auf die Knie über meinem Kopf schwebend und senkte sich samt Kleid langsam über mein Gesicht herab. Ich spürte die Innenseiten ihrer Schenkel und fuhr mit dem Kinn dran entlang. Sie schwebte perfekt über mir, als ich begann mit den Lippen ihre Muschi zu küssen. >Jetzt tief lecken<, befahl sie und sagte immer treibender,> sehr schön, sehr schön, weiter, weiter, weiter lecken! < Ihre Schenkel spannten sich und zuckten in kleinen Stößen, was mich zusätzlich erregte. Sie erhob sich etwas und ließ ihre feuchte Spalte über mein Gesicht abtropfte, während sie hinter sich griff und meinen Ständer begutachtete. Sie und das Kleid stiegen wortlos von mir ab, aber meine Stange war zum Stahlrohrgebilde erster Güte mutiert. Kein Zweifel war noch möglich, er und ich waren höllisch scharf auf ausschweifende Unzucht mit diesem ultrascharfen Engel. Sonst wird ja alles in mir butterweich in ihrer Nähe, was mir nicht mal was ausmachte und scheinbar der Carin auch noch nicht.

Aber sie torkelte jetzt mit wackeligen Beinen zur Hollywood Schaukel, ließ sich darauf fallen und schaffte es sich eine Zigarette in den Mund zu stecken. Sittsam und friedlich saß sie in einer Ecke und starrte vor sich hin. Ich stand in meiner verbeulten Unterhose auf, holte zwei volle Gläser Zaubertrank und setzte mich zu ihr. Wir tranken und rauchen schweigend. Dabei blickten wir uns in die Augen, wie zwei von etwas Getriebene, von etwas Besessene. Sie gab sich zwanghaft kontrolliert, blieb aber messerscharf erotisch. Trotzdem war es so, als würde man versuchen am Nordseedeich die Sturmflut mit einem Löffel aufzuhalten. Wir waren so miteinander einverstanden, dass ich die Ursache dafür nur den übernatürlichen Kräften aus der großen Flasche vom Käpt’n zuschreiben wollte.

Ich wollte sie mir schnell wieder nehmen, aber ihre Körpersprache hielt mich davon ab. Sie rührte sich nicht und hatte noch eine halbe Zigarette zu rauchen. Mir explodierte bald der aufgepumpte Ständer, aber ich zwang mich verständnisvoll passiv zu bleiben. Endlich löschte sie die Zigarette, lehnte sich lasziv zurück und sprach in die knisternde Stille: >Was will man denn? < Jetzt ging es nicht mehr anders, ich musste aktiv werden! So kniete ich vor ihr nieder, schob das Kleid über die Beine und spreizte sie so weit wie möglich. Mein heißer Engel ließ das alles mit sich geschehen. Sobald ihre rosa Pforte freigelegt war, fuhr ich mit der Zunge über ihren blanken Spalt, direkt zum himmlischen Engelsschlund. Mein Mund verliebte sich sofort wieder in das feuchte, warme Fleisch und saugte sich an ihrer Perle fest. Das süße Loch zuckte und ihr kleiner Hintern zog sich zusammen und wieder auseinander.

Ich erhob mich und zog sie an den Beinen runter auf das Gras, drehte sie um und platzierte ihren Oberkörper auf der Schaukel. Erfreulich paarungswillig streckte sie mir erwartungsvoll ihren hübschen Hintern entgegen. Wie hypnotisiert fiel ich hinter diesem Lockangebot auf die Knie und wurde wunschlos glücklich.

Herrlich warm und eng empfing mich ihre nasse Spalte. Seidig glitt mein Rohr ins Paradies ein, gleich mit dem ersten Stoß tief bis zum Anschlag. Dem ließ ich weitere langgezogene vor und zurück Bewegungen folgen. >Weiter, weiter, immer weiter<, flüsterte sie im Stöhnen und klammerte ihre nach hinten gestreckten Händen an die meinen. Da hatte ich sie dann wirklich gut im Griff. >Aber nicht spritzen, noch lange nicht spritzen, hörst du? < flehte sie und begann vom Stöhnen ins Schreien zu verfallen.

Gegenwärtig befand ich mich mit ihr im Himmel, aber halte ich den Saft noch lange zurück? Ich hatte ja schon vieles gehört, über stundenlangen intensiven Sex. Aber war das nicht eher der Kompetenzbereich von Sex Wunderknaben, wie Gento behauptet einer zu sein? Obwohl, bisher kann ich - mit viel Anfängerglück - nicht falsch gemacht haben.

Was soll´s! Wenn ich doch bald in sie spritze, könnte ich bei der nächsten Nummer einiges an Ausdauer nachliefern. Wenn sie es halt mag kräftig genommen zu werden, auch dafür braucht sich Gento nicht extra zu bemühen. Ich spürte jetzt den Saft in meinen Ständer steigen, presste ihre Beine zusammen und stieß sie nochmals kräftig in die bewegte Schaukel, sodass auch mein praller Vorratsbeutel rhythmisch gegen ihre Schenkel klopfte. Sie zuckte, schüttelte, stöhnte, spreizte ihre Hinterbacken wieder auseinander und forderte durchgeschwitzt wie sie war: >Ich will ihn spritzen sehen, spritz mich an! < Keine Sekunde zu früh zog ich den heiß gelaufenen Kolben aus ihrem warmen Schlund und drehte Fräulein Carin blitzschnell um. Mit offenen Augen und offenem Mund erwartete sie den ersten Saftstrahl ins Gesicht. Doch ich traf nicht genau in den anvisierten Mund, das Gesicht aber schon. Und ja, ihre geile Animation dazu war richtig toll. Denn unter ihren vielfältigen Talenten und Wünschen wird der Sex mit ihr sicher noch spannender und ich werde genießen was angeboten wird.

Wir übten aber weiter daran und bald war ich zielsicherer geworden. Immerhin spritzte heute die erste Sahne auf ihr rotes Animationskleidchen, ins verschwitzte Gesicht und bis in das verwilderte Haar.

Ich stand mit dem tropfenden Kolben vor ihr, während sie ihre Zunge um den erfolgreichen Spritzer kreisen ließ und mit den Händen die Sahne auf dem zerzausten Haar und dem zerwühlten Fummel verteilte. >Klasse Spritzer, dein Schwanz! Wie ein Feuerwehrschlauch, viel und weit, < kommentierte sie strahlend. Im nächsten Schritt stand Carin auf, rückte ihr verrutschtes Kleidchen wieder zurecht und rief: >Pause! Lass uns was essen, hab einen Hunger gekriegt und wer gut vögelt, darf gut essen. Ich werfe ein paar Würste auf den Grill,> versprach sie und ging ab in Richtung Küche. Pause! Aha, es geht noch weiter, wurde mir klar. Dann kann eine Stärkung meinem Vorratsbeuteltank nur guttun, außerdem will ich nicht zu früh betrunken sein. Diese Bowle hatte es doch ziemlich in sich, was schließlich zu erwarten war.

Die nächste Stunde wurde zur Freistunde. Dann konnten wir wieder nicht die Finger voneinander lassen und begannen mit den Provokationen. Wir lagen uns relax gegenüber auf der Hollywood Schaukel. Sie hob ihr Bein und drückte mit dem Fuß stoßweise gegen meinen lauernden Riemen. Ich schob meine Hände unter ihren Hintern, zog ihn näher zu mir und ließ ihre noch nasse Öffnung an meinem Bein reiben. Genüsslich sah ich mir diese geile Schlange in ihren umklammernden Bewegungen an. Plötzlich zog sie mich ins Wohnzimmer auf die Couch. Triebhafter konnten wir kaum werden. Das biegsame Mädchen rieb ihre Muschi kräftig an mir ab. Der Knüppel richtete sich feucht wie er noch war an ihrem Oberschenkel auf und schmierte hoch. Zur sichtbaren Begutachtung durch ihre interessierten Augen. Ja, ihr Verlangen, wieder gestopft zu werden wurde sehr heftig. Ich hob sie in die richtige Position und sie flog förmlich über meinen Steifen. Jetzt war sie bis zum Anschlag gefüllt. Sie pumpte sich auf meine Stange und ich ließ dabei ihren Hintern zu ihren Stoßbewegung kreisen. Der Pferdeschwanz löste sich wieder und wild fliegendes Haar wirbelten über das mitschwingende Kleidchen. Zusätzlich warf sie ihre Arme um meinen Hals, um sich noch besser pfählen zu lassen.

Aber diese ambitionierte Stellung war nicht lange durchzuhalten. So ließ sich mein Mädchen auf die Couch zurückfallen, drehte sich um, griff nach dem Kleid und zog es bis zum Rücken hoch. Mittlerweile waren beide Träger runtergerutscht und gaben mir ihre Brüste frei. Eigentlich haftete das ganze Kleid nur noch in der Mitte dem Mädchenkörper an.

Auf allen Vieren hatte sie nun ihren blanken Po in Stellung gebracht. Blitzschnell stellte ich mich hinter meiner neuen Sexgöttin auf und es war perfekt. Ich meine, die richtige Höhe, um den kompletten Riemen hinter dem bereitgestellten Birnenarsch in den hungrigen Tunnel gleiten zu lassen. Mit beiden Händen griff ich mir die formvollendete Birne und glitt ganz souverän in mein Mädchen hinein. Gleichmäßig und tief, wie man es erst ab der zweiten Nummer hinbekommt, vögelten wir marathonmäßig und im Takt so weiter. Erst als sie mir zur Seite umzufallen drohte (der Alkohol, der Alkohol), spritzte ich den ersten Schuss tief in ihren Bauch, zog dann schnell die Latte blank und sahnte die nächsten Schüsse über Hintern und Rücken ab. Final gevögelt sank sie gekonnt zur Seite weg, griff auf ihren Rücken und holte sich zwei nasse Finger in den verschmierten Lippenstiftmund. Eine schöne, intime Zeremonie, wie ich fand.

Irgendwann, in dieser marineblauen Nacht mit sommerlicher Sternenmenge, waren alle Kerzen und auch der Plattenspieler erloschen. Wir lagen erschöpft nebeneinander im Garten mit Grasgeruch in der Luft und blickten in den Himmel. Meine genussbereite Gespielin, im zerwühlten Kleid mit verklebten Haaren und rot verwischten Clown Lippen, fingerte gedankenversunken an ihren geschwollenen Schamlippen. Ich weiß nicht warum gerade jetzt, aber ich konnte den Engel, mit seinen himmlischen Flügeln, klar in ihr sehen. Käpt´n Reinhold, der begabte Geschichtenverkäufer, wusste wohin der Wind solche Stunden wehen kann. Er wird einiges auf den Breiten- und Längengraden dieses Planeten erlebt haben. Ich kannte nur das Schnapslager. Wer weiß was er noch alles in seiner Seekiste versenkt hat?

Wir lagen positiv abgeschossen beieinander, wie Feuerwerkskörper auf der Straße am Neujahrsmorgen. >So ein schöner Moment, < flüsterte ich hoch zu den Sternen. >Momente sind flüchtig, besonders die schönen, < flüsterte sie zurück. Ich zeigte auf ihren Schwanenhals und fragte: > Was ist das für ein Symbol an der Kette? >Ein ägyptisches Horus Auge, gehörte meiner Mutter<, antwortete sie kurz und präzise. >Was ist eigentlich mit deiner Mutter passiert? < dachte ich nachfragen zu müssen. >Sie hat sich das Leben genommen, als mein Bruder noch klein war, < entsprang es leise und zaghaft ihren Lippen. Schlagartig wurde ich einen Gang nüchterner. Hilflos, wie ich mich fühlte, überlegte ich, ob es noch richtig wäre weiter nachzufragen.

Carin nahm mir diese Entscheidung ab. >Es fing nach der Geburt meines Bruders an. Schleichend bekam meine Mutter depressive Schübe. Am Ende stand, zu unser aller Schutz, die geschlossene Anstalt. Für uns grundlos, hatte sie sich von einer lebenslustigen Frau in eine Trauerweide verwandelt. Ein apathisches Wesen, das nur wenig mit meiner Mutter gemein hatte. Zu uns Kindern zog dann eine Schwester von Mutter. Dad stützte sich noch mehr in die Arbeit und glänzte mit langen Phasen der Abwesenheit. Nach einem Jahr bessere sich ihr Zustand und sie konnte die Klinik endlich verlassen. Sie lebte sich wieder bei uns ein und durfte die Tabletten reduzieren. Der Tag an dem die Tante uns verlassen sollte, stand unmittelbar bevor.

Warum sie einen derartigen Rückfall bekam bleibt schleierhaft. Tage vorher ist sie noch am See spazieren gegangen, aus dem man sie später gezogen hat. Sie muss sehr verzweifelt gewesen sein und chancenlos, dieser heimtückischen Krankheit gegenüber. Man heiratet, bekommt ein Haus mit Kindern und gesteht sich nicht mehr ein vielleicht nur den Traum eines anderen zu verwirklichen. Jemand, der sich vielleicht nur geirrt hatte, was Familienleben in echt bedeutet. So kann ein Leidensweg beginnen, den die meisten für die Krönung einer bürgerlichen Existenz halten. Was letztendlich der Auslöser war, werden wir nie erfahren.

Aber das Jenseits ist wahrscheinlich auch nur ein Ort, nur klüger! Der Tod ist ein Nehmer und Geber. Er nimmt dir die Angst, den Schmerz und die Verzweiflung. Er gibt Ruhe und Frieden, dass wünsche ich ihr so sehr. Aber bestimmt brauche ich keine Stiefmutter, wie aus dem Märchen, oder was Dad zwischenzeitlich uns alles vorgestellt hat. Ich brauche ein unbeschattetes Leben. Nur das wünsche ich mir. < Als ich die Tränen in ihren Augen sah, blieb ich einfach weiter still. Was hätte ich auch machen können? Ich musste nur an dieses Gerede vom Oberst und seinen patriotischen Mitläufern denken. Eine dumme Phrase von ihnen war: Den Tod geben, den Tod nehmen. Das war ein patriotisches Gebot der vereidigten Elite!

>Ich bin illegal auf die Welt gekommen und deshalb ständig auf der Flucht und gleichzeitig auf der Suche, < gab mir Carin nun bekannt. >Kinder, die nicht gewollt sind, sollten nicht auf die Welt kommen, dass wäre für alle Beteiligten ein Segen. Denn diese Geschöpfe bleiben oft lebenslang ein niemand vor sich selbst. Denn das angeborene Bewusstsein, nicht gewollt und doch anwesend zu sein, werden sie nicht abstreifen, wie einen Mantel oder ein Kleid. Das macht sie schwach und angreifbar. Wenn die Kindheit nicht aus einem “Willkommen bei uns“ bestanden hat, meine ich.

Solche Erlebnisse wird man nicht wieder los, kannste nur versuchen in Schach zu halten! Das sie dich nicht auffressen, aber trotzdem brennen die sich in dein Bewusstsein wie Brandmale ein.

Glücklich wird man dabei wohl nicht werden, höchstens nicht lebensmüde. Und dafür muss man schon vom Schicksal eine Portion Glück präsentiert bekommen, wie zum Beispiel ein ansehnliches Aussehen und Zugriff auf Spielgeld, um mit dem einsamen Leben etwas mehr anfangen zu können.

Wenn sie in dir, von Kindheit an, kein starkes Selbstwertgefühl gepflanzt haben, mit Liebe und Geborgenheit, sondern an dessen Stelle nur unsichtbare Luft existierte, tja, dann bist du ständig auf der Suche nach Schutzschildern aus Liebe und Geborgenheit. Nach jemanden, der dich fühlen lässt, wie wichtig ihm deine Gegenwart ist. Wo du sein kannst was immer du bist und der immer JA zu dir sagen wird. Dem du keine Last bist und deswegen keine Bürde darstellst, kein passierter Unfall mit weitreichenden Folgen. Ein starkes Selbstwertgefühl, das mir für das restliche Leben Kraft und Schutz gibt, sowas brauche ich! <

Carin erhob sich und wollte Zigaretten holen, nahm den vollen Aschenbecher gleich mit. (wer hat die bloß alle geraucht?) Ich sah dem Mädchen hinterher, wie sie mit weichen Schritten über dem trockenen Rasen flanierte. Ihre Hüften wiegen so, als wüssten sie wie schön ihr eigener Hintern ist. Ein bereits von anderen Kerlen zugerittenes Luxusteilchen, aber das macht mir gar nicht, umso besser war sie in Form. Während sie nach mehr Zigaretten im Hause suchte, suchte ich mal wieder nach den richtigen Worten für diese Situation. Sowas hat man ja nicht auf Vorrat im Gedächtnis deponiert.

Zurück kam sie mit zollfreien Zigaretten, frischen Drinks und Taschentüchern. Wir tranken, rauchten und schwiegen in den Himmel hinauf. Bis ich mir endlich einige passende Worte zurechtgelegt hatte.

>Ich denke nicht, dass deine Mutter dich verlassen wollte, sie konnte sich nur nicht anders entscheiden. Diese depressiven Kräfte, sich das Leben nehmen zu müssen, waren einfach stärker. Ich weiß, das können wir uns momentan gar nicht vorstellen, aber so muss es gewesen sein. Man kann sie deshalb nicht wirklich verurteilen, bei dem Preis den sie gezahlt hat. Aber natürlich fühlst du dich von ihr mindestens verlassen und das kann ich gut verstehen. Und dein Vater scheint sich ja mehr auf der Durchreise zu befinden, als sich mit euch zu beschäftigten. Doch der Tod ist vergänglich, aber das Paradies bleibt ewig, < sagte ich ihr und Stille glitt über uns hinweg. Unendlich und noch ein ganzes Stück weiter.

>Ich habe keine Wunden mehr, nur noch Narben, < entgegnete Carin irgendwann und nahm wieder ein Taschentuch in die Hand. Dann erhob sie sich und entschwand Richtung Terrasse. Ich hörte wie Chopin eine Pause bekam und stattdessen eine Single (wohl aus Daddys Beständen) aufgelegt wurde. Dann kam sie mit neuen Drinks zurück und bewegte ihre Lippen im Duett mit Patsy zum Song “Crazy“ (Patsy Cline & the Jordanaires) in meine Augen hinein. Als die beiden geendet hatten und nur noch die kratzende Plattenspielernadel zu hören war, legte sich Carin wieder flach neben mich und starrte wortlos in den Nachthimmel. So ging ich mal eben ein bisschen Bowle wegbringen. Auf dem Rückweg nahm ich den Plattenspielerarm zurück und dabei fiel mein Blick auf die danebenliegende Single Sammlung. Ich blätterte die in Plastikhüllen steckenden Schätze durch und fand einige Songs die ich von meinem älteren Bruder schon kannte.

Ich bekam I can´t help it (Ricky Nelson) in die Finger und hielt, im Anbetracht der Stimmungslage, es für eine gute Idee die Carin damit aufzumuntern. Sozusagen als Antwort auf den Crazy Song von eben. Textlich war die Message ja klar.

Zurück neben Carin, sang ich den bekannten Text mit und suchte dabei ihre Augen. Dass sie es dann schaffte mit mir und dem Song durch den Garten zu tänzeln, zeigte wieder einmal meinen abschmelzenden Willen, wenn sie etwas wollte. Und als die letzten Töne verklungen waren, befahl sie mir, auf dem Rasen stehend, zu warten und enteilte auf die Terrasse, zum Plattendreher. Schnell war sie wieder zurück und diesmal tänzelten wir zu “Blue Eyes crying in the Rain“ (Gene Vincent & his blue Caps) und Carin sang mir jedes Wort von Vincent in die Augen hinein. Während sie sang heulte sie zwar gleichzeitig, aber irgendwie hatte die ganze Situation etwas mit Zuversicht zu tun. Ich glaubte, das war bei Carin in dieser Nacht echt von Nötigen. Ich entwickelte eine zärtliche Fürsorge, mit Berührungen, Worten und Blicken.

Alkohol und Sex können, in Kombination, rauschhafte Momente erzeugen, welchen eine tiefe, ausgeglichene Stimmung folgen kann. An diesem beseelten Punkt waren wir nun angekommen und die Müdigkeit nahm derartig Besitz von uns, sodass ich Carin ins Bett trug und danach buchstäblich nachhause schlich.

Sie knallte aus dem Nichts in mein Leben und es war nicht mehr wie vorher. Von ihr ging eine präsente Sinnlichkeit aus, dass körperliche Vereinigung ständiges wollen war. Beim Austausch von Körperflüssigkeiten gehörten wir uns ganz und gingen ineinander auf. Sie konnte mir ins Herz blicken und wenn sie lachte, wenn sie mich umarmte, wenn sie sich einen Pferdeschwanz band oder nur ein Kleid anzog: - Immer ging sie mir ins Gefühl.

Aber ich will mich nicht beklagen, wegen ihrer Wirkung auf mich. Schließlich verlangte mir das keinen Blutzoll ab, sondern hohen Sperma Zoll und den vergieße ich doch gerne. Damals nahm sie sich meiner an, weil zu jener Zeit ihre Ziele aus irgendeinem Grunde auf Eis lagen, nicht verfügbar waren. Das dachte ich mir jedenfalls so zurecht. Ich durfte sie bespielen und begleiten, und das band mich enorm an diese Allianz. Sie war eine Landschaft, die ich nicht kannte. Eine Aufforderung zur körperlichen Liebe, die ich so noch niemals erhalten hatte.

Ich werde nicht einem Alexander Puschkin nacheifern, sondern mit einem Dankeschön und Adieu auf den Lippen aus ihrem Leben treten. Ich meine, an dem Tage, wenn ich spüre das es vorbei ist, dass sie ein neues Spielzeug braucht. Sie sich wieder auf den Weg machen muss, denn allem Neuen haftet bekanntlich ein Zauber an. Aber jeder Zauber wirkt nur begrenzte Zeit, doch es war wahrscheinlich das Element in dem sie sich lebendiger fühlte. Sowas kann sicher zeitweilig ein vermisstes Selbstwertgefühl auffüllen und somit ersetzen. Jedenfalls wollte ich, nach meiner abgelaufenen Zeit mit ihr, mir nicht nachsagen müssen: Ich wollte zu viel und gab zu wenig!

Trotz unseres wohl kurzen Intermezzos stand bereits für mich fest, dass sie eine wunderbare Frau ist und ich großes Glück hatte ihr begegnet zu sein. Sie hat mir auf phantastische Art und Weise gezeigt, was alles zwischen Mann und Frau passieren kann, wenn die Sterne günstig stehen. Heute bin ich gereifter und abgeklärter, ordne es trotzdem dem Zufall zu, dass es dann ganz anders kam. Manchmal hatte ich eben Glück. Vielleicht ist sowieso alles nur Täuschung über eine Täuschung, was man so Liebe nennt.

Als es später mit Marlies, Bella und der Antje auch wunderbar sexistisch wurde, da glaubte ich ja schon, dass mich die Töchter von Müttern mit zerstörerischem, religiösem oder einfach nur menschlich verwerflichem Hintergrund unbewusst anziehen. Doch sie alle haben mich auf die eine oder andere Weise in ihrer erotischen Schatzkammer höllisch gut angezündet, keine Frage.

Aber die Mutter von Carin hatte weiß Gott andere Probleme verpasst bekommen und die hatte sie sich sicher nicht ausgesucht. Aber wahrscheinlich lautete das ausgleichende Prinzip dahinter, dass Töchter von wirklich gut im Leben aufgestellten Müttern mich eher nicht so positiv beachten werden. Nun, die Zukunft wird es zeigen, ob sich meine Berufung dahingehend definiert.

Wir verabredeten uns noch zu einem späten Frühstück in ihrem Garten. Aber nur ein Brief mit einem Zettel steckte am Gartentor: Bin schnell nach Hamburg! Dad schickt Taxi. Er braucht mich dringend! Warum nur? Bin hoffentlich bald zurück.

See you soon, my Firefighter,

Cat Carin

“A burning Flame“

Ständig ist der Teufel los (Buch 3)

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