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Der Beginn unseres Lebens

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ist der erste Schrei nach der Geburt. Gleichfalls die erste Mitteilung des Babys an seine Umwelt. Der Beginn der Kommunikation. Die Körpersprache des Kindes ist geprägt von Mimik und Gestik. Sie muss fürs Erste ohne Worte auskommen. Aber dennoch ist sie genauso kommunikativ und ausdrucksvoll wie die Sprache des gesprochenen Wortes.

Das winzige Menschlein teilt sich vorerst durch Augenkontakt, Gesichtsausdruck und Körperhaltung mit. Natürlich kann das Baby in der ersten Lebensphase seinen Körper weder kontrollieren noch gezielt einsetzen. Es wird erst etwas später lernen, seinen „Bewegungsapparat“ zu kontrollieren, zu beherrschen und dann auch aktiv einzusetzen. So werden zunächst einmal nur die Augen gezielt bewegt und erst einige Wochen später dann der gesamte Kopf.

Die Gesichtsausdrücke eines Babys sind anfänglich spontan und unkontrolliert, spiegeln aber instinktiv seine wahren Empfindungen und Gefühle wieder. Deshalb ist der stete Blickkontakt zwischen Mutter und Kind so immens wichtig und unerlässlich. Die emotionale Bindung der Beiden wird so gefestigt und gestärkt.

Zunächst kann der Säugling nur schemenhaft die äußeren Konturen eines Gesichtes wahrnehmen. Ab etwa dem dritten Lebensmonat, ist es in der Lage die Augen- und Mundregion in einem Gesicht zu erkennen.

Intuitiv nutzt das Baby seine zu diesem Zeitpunkt einzige voll entwickelte und ausgereifte Möglichkeit aktiv mit seinem Umfeld Kontakt aufzunehmen und zu kommunizieren. Das SCHREIEN. Es erscheint uns vollkommen verrückt wenn wir uns einmal die gesamte Bandbreite an Stimm- und Tonlagen betrachten, die so ein winziges Wesen vom ersten Willkommens - Hallo hier bin ich Schrei benutzt, um sich seiner Umwelt entsprechend seines Befindens; mitzuteilen.

Durch die schon in der Schwangerschaft entstandene enge Bindung, ist die Mutter von Beginn an in der Lage, am Tonfall des Schreiens zu erkennen was der Säugling seiner Umwelt mitteilen möchte. So klingt ein –hey Mama ich habe Hunger – Schrei völlig anders als ein – oh, ich habe so furchtbar Bäuchlein weh – Schrei. Ebenso der – ach was ist mir so langweilig – Schrei unterscheidet sich grundlegend und deutlich hörbar von dem – Hilfe meine Pämpi ist schon wieder randvoll, ich möchte eine neue haben – Schrei, zu unterscheiden.

Nach ein paar wenigen Tagen sind nahe Familienmitglieder allesamt in der Lage durch den Tonfall und die Lautstärke des Schreiens das Baby zu verstehen, sie brauchen nur etwas Zeit und vor allem aber die Gelegenheit das „Verstehen“ zu üben. Danach wird es ein Leichtes für Jeden sein die, Unterschiede festzustellen und das „Babyschrei-Geplapper“ zu verstehen.

Eine weitere Form der wortlosen Kommunikation wird ebenfalls von den Winzlingen in Perfektion angewendet. Die „Sprache der Augen“!

Mit einem einzigen Blick können sie dir sagen: „Ich mag Dich“ oder „Bitte geh noch nicht weg“. Sobald dich so ein Paar große, runde Kulleräuglein anstrahlen, wirst du automatisch in ihren Bann gezogen und möchtest dieses bezaubernde winzige Bündel Mensch nur noch mit Liebe und Aufmerksamkeit überschütten. Die ebenso präzise angewandte Baby-Notbremse ist der starre oder abgewendete Blick der dir sofort Bedeutet und Aussagt, „jetzt bin ich müde“ oder „nun lass mich doch bitte mal in Ruhe“.

Mit einem glücklichen Gurgeln und Glucksen signalisiert es uns sein Wohlbefinden was oftmals noch um ein Vielfaches verstärkt wird durch ein unglaubliches Strahlen über das gesamte Gesichtchen ergießt.

Babys lieben es Gesichter zu betrachten und zu studieren. Kein Gegenstand kann so faszinierend für sie sein wie ein „Gesicht“.

Nicht weniger spannend und aufregend ist es für die Menschlein Signale kennen und deuten zu lernen, als diese selbst, durch unablässiges üben und probieren zu erlernen um damit eigenständig den Kontakt zum anderen Wesen aufnehmen zu können. Hat das nun relativ schnell erlernte „Grimassen schneiden“ zu einem erfolgreichen Signalaustausch sprich einer Unterhaltung geführt, wird das Entschlüsselung-Lernprogramm bei dem Säugling für die nächsten Jahre unwiderruflich gestartet. Von diesem Moment an ist jedes Gesicht ein Lehrbuch.

Ein unerschöpfliches Studienobjekt. Sie versuchen pausenlos darin zu lesen, Bedeutungen zu sehen und individuell zu erkennen, gleichfalls selbst bedeutungsvolle Botschaften zu senden. Sie versuchen immer und immer wieder die Mimik des Gegenübers nachzuahmen. Stets voller Elan bemüht Signale, Bedeutungen und Gefühle positiv zu senden und das diese als ebenso positive Mitteilung oder Bedeutung wahrgenommen und entsprechend „rückbeantwortet“ werden.

Grundsätzlich ist jedes Baby, seinem noch unbekannten neuen Gegenüber sehr wohlgesonnen und unbedarft. Was passiert jedoch, schaut man es böse an und sendet ihm somit eine Negativbotschaft? Wie wird es reagieren? Die meisten von uns werden wohl mit unmittelbar einsetzendem Geschrei oder zumindest heftigem Weinen rechnen.

Es vergehen jedoch erst einige Sekunden bevor das Baby irgendeine Reaktion zeigt. Es betrachtet und studiert auch zunächst erst einmal genauer das Gesicht, die Mimik seines Gegenübers und verzieht erst dann sein kleines Gesichtchen zu einer ungläubigen Miene.

So signalisiert es uns, ich habe gemerkt dass Du mir nicht wohlgesonnen bist. Erst jetzt erfolgt die eigentliche Reaktion: das erwartete Schreien oder Weinen.

Mutter und Kind wachsen im Laufe der Zeit zu einem unschlagbar eingespielten Team zusammen. Ihr Verhalten stimmt sich gänzlich aufeinander ein. Das Kind lacht wenn Mama lacht und umgekehrt. Das Kind runzelt die kleine Stirn wenn es glaubt, dass seine Mutter traurig ist. Das Kind wird unruhig und zappelig wenn es spürt, dass seine Mutter gestresst oder aufgeregt ist.

Das Kind ist sehr schnell in der Lage anhand von Mimik, Gestik oder Ausdruck zu erkennen, ob die Mutter gute oder schlechte Laune hat, ob sie gerade aktiv zugewendet oder passiv abgewendet ist oder auch gestresst und müde, wie auch entspannt und fröhlich ihre Zuneigung zeigt.

Eltern sollten daher immer die Körpersprache ihres jungen Kindes genauestens beobachten und studieren um schnellstens und jederzeit in der Lage sein zu können, seine Gefühle, Bedürfnisse oder Absichten zu erkennen.

Andererseits sollten Sie bewusst nonverbale Zeichen und Signale setzen, wie z.B. Blickkontakt, verschiedene Arten der Berührung oder Gesichtsmimik (streng oder strahlend) genauso in der Art der Zuwendung wie etwa ruhiges liegen im Arm oder rhythmisches wiegen und schaukeln.

Auch sollte die gesprochene Sprache möglichst immer mit der Körpersprache übereinstimmen damit das Kleinkind nicht durch Widersprüche verwirrt und damit verunsichert wird. Ist so die Kommunikation zwischen Eltern und Kind erst einmal eingespielt und jedem verständlich gelingt es beispielsweise nur noch äußerst selten, dass Eltern dem Kind ihren aktuellen Gemütszustand verheimlichen können. Das Kind wird ihn instinktiv erspüren.

Tja,…. Und irgendwann kommt dann der Tag der Tage. Das Kind ist nun etwas älter und in der Lage mit seinen Eltern zum Einkaufen zu gehen. Früher oder später kommt es zu der Szene, die Jeder von uns ob aktiv als Beteiligter oder passiv als Beobachter schon einmal miterlebt hat! Spätestens dann wenn das bis dahin noch völlig entspannte und brave Kind während des Anstehens an der Kasse die wunderbar bis untenhin gefüllten Ständer oder Regale entdeckt und es wie durch Magie von den herrlichsten Leckereien in ihren faszinierend bunten Gewändern angezogen wird. Die Mutter kann noch so wachsam sein und aufpassen, irgendwann kommt der Moment der blitzschnellen kurzen Ärmchen und wieselflinken Fingerchen. Zack und das war`s. Einmal funktioniert es mindestens ein so wunderschönes Irgendwas zu schnappen und schnurstracks in den Wagen zu bugsieren.

Leider haben 98% aller Mütter rundum Alarm in Form von vier Augen und Ohren die jedes Signal sofort orten sobald das Kind es auslöst, sei es eine bestimmte Bewegung, einen ungewöhnlichen Blick oder aber ein verräterisches Verhalten. Postwendend wandert die schöne Beute mit den Worten: „Nein, heute nicht“ zurück ins Regal. Umgehend werden Blick und Mimik des Kindes „quengelig“.

In etwas weiter fortgeschrittenem Alter beginnt umgehend ein Wortwechsel mit:“ …aber ich möchte das haben“ und „…nein, das bekommst du heute nicht!“. Ungeachtet aller Worte geht es von vorne los. Das Kind schnappt zu und holt sich das nächste erreichbare Teil und verfrachtet es wieder in den Einkaufskorb.

Die Mutter nimmt es erneut heraus und legt es zurück. Das Kind wird laut, fängt an zu schreien, lauter und lauter…und wenn grösser unter Tränen und stampfen mit den Füssen „….ICH WILL DAS ABER HABEN…“!

Die umstehenden Personen richten den Blick zum Geschehen, ja das ist spannend da schaut man hin. Da es der Mutter in dieser Situation sicherlich schon etwas peinlich ist, gibt es somit eigentlich nur zwei Möglichkeiten:

Variante 1: „Gut, dann nimm es Dir halt „ausnahmsweise“. (Hauptsache die Mutter kann so in Ruhe den Einkauf beenden).

Oder

Variante 2:“Nein, jetzt ist Schluss damit, es gibt heute nichts!“ (Die Mutter verfrachtet das heulende und jammernde Kind irgendwie aus der Gefahrenzone in der Hoffnung den Einkauf schnell zu beenden und die Räumlichkeiten verlassen zu können.)

Auch dieser Prozess ist ein Lernvorgang. Kinder probieren sich aus. Wie weit kann ich gehen bis etwas geschieht?- und Was? passiert Wann?

An alle mutigen Mütter und Väter, denen es schon ebenso ergangen ist oder noch ergehen wird. Was kann man dagegen tun. Wie kann ich meinen Sprössling ausbremsen und wie hilft mir/uns die Körpersprache dabei?

Ja, in der Tat ist es ganz einfach. Schreit ihr Kind … schreien Sie auch … und genauso laut! Was glauben Sie wird passieren?

Es wird Sie ungläubig anschauen und denken,- „ Was ist denn jetzt mit Ihr/Ihm los?“, und da Ihr unvermutet gleiches Verhalten dem Kind natürlich überhaupt nicht gefällt, wird es dann mit größter Wahrscheinlichkeit nachdenklich oder verwundert inne halten und – Ruhe geben.

Wie umstehende Passanten in dieser Situation reagieren oder was sie dazu denken oder sagen könnten, sollten Sie sich erst gar nicht fragen. Ob sie abschätzend drein blicken nach dem Motto: „Was war das denn, ist sie/er denn noch ganz klar im Kopf?“ oder ihnen begeistert zuschauen und damit ausdrücken wollen: „Toll, diese Reaktion habe ich so auch noch nicht erlebt! Gut gemacht“. Einzig spannend hierzu wäre, zu erfahren, ob einer der Anwesenden in einer ähnlichen Situation den Mut haben wird, in gleicher Art und Weise wie Sie gerade, zu reagieren.

Wichtig generell ist, dass Eltern die Förderung der Kommunikation und deren Mittel nicht vernachlässigen. Existente Mimik des Kindes sollte man imitieren genauso wie neue Gesichtsausdrücke ihm zeigen und mit ihm üben. Ebenso sollten Gesten immer von passenden Worten begleitet sein.

Hierzu gehören auch das bejahende Kopfnicken und das verneinende Kopfschütteln. Das alles wird ihrem Kind helfen, sich später einmal korrekt und unmissverständlich ausdrücken und mitteilen zu können.

Soviel zu dem Beginn ein jedes Lebens und den Anfängen der Körpersprache als Baby und/oder Kleinkind.

Lassen Sie uns nun einen Schritt machen und hinüber gehen in „die Welt der Erwachsenen Menschen“.

Dies ist insofern extrem spannend als das wir nun in der Lage sind uns bewusst mit und über unsere Körpersprache zu definieren und auszudrücken.

Wir können mit dem gesamten Körper sprechen und/oder ihn auch gezielt in die gesamte Kommunikation einbeziehen und mehr oder minder ausdrucksstärkend einsetzen

Sehen ohne zu Sehen - Körpersprache-Hypnose -

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