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Das Muttersöhnchen

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Im Frühjahr 1938 beschließt Christians Mutter, dass er in den Kindergarten in der Maulbeerplantage gehen soll. Christian sieht das ganz anders. Es gefällt ihm gar nicht, dass er dort, nicht wie zu Hause, als Hauptperson behandelt wird. Außerdem riecht es in den Räumen penetrant nach Desinfektionsmitteln. Lautstark äußert er sein Missfallen, das nicht ungehört bleibt. Nachdem er mal wieder, einen Morgen lang, den Kindergarten zusammengeschrien hat, wird die Mutter zu einem Gespräch gebeten. Wieder einmal gelingt es Christian, seinen Willen durchzusetzen. Er darf von da an zu Hause bleiben.

Weil er nun morgens zu Hause sitzt, nimmt ihn die Oma oftmals mit auf den Markt. Der findet auf dem Königsplatz statt. Christian findet es toll, wie die vielen Bauern aus dem Umland ihre Waren anbieten. Dort gibt es neben Obst, Gemüse und Fleisch auch Korbwaren und Geschirr. Oftmals fällt eine Kleinigkeit für ihn ab: Mal ein Apfel, oder eine Birne, aber am besten gefällt ihm, wenn er ein Stück ›Ahle Wurscht‹ geschenkt bekommt.

Einmal hilft ihm aber aller Trotz nichts. Mit acht Jahren muss er am Blinddarm operiert werden. Für das Muttersöhnchen eine schreckliche Zeit. Zwar besucht ihn seine Mutter jeden Tag, doch darf sie nur für eine Stunde bleiben. Außerdem muss sie dabei hinter einer Glastrennwand stehen. Wegen der Angst vor Bazillen und Viren durften die Eltern damals nicht einfach in die Krankenzimmer. Als Christian nach zehn Tagen endlich nach Hause darf, soll er sich noch eine Woche schonen. Mutter und Oma entschädigen ihn in dieser Zeit für den Krankenhausaufenthalt und verwöhnen ihn wo sie nur können.

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