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In der Schule

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Ostern 1939 kommt Christian in die Schule. Er ist jetzt sechs Jahre alt.

Einschulung (Foto: priv.)

Die Schule liegt gegenüber dem Unterneustädter Kirchplatz genau neben der ›Elwe‹, dem Kasseler Gefängnis in der Leipziger Straße 11. Und wie in einem Gefängnis kommt Christian sich auch vor, wenn er in seiner Schulbank sitzt.

Sein Klassenlehrer flößt dem Jungen sofort Respekt ein. Aufgrund seiner Körpergröße kommt er ihm wie ein Riese vor. Manchmal hilft er diesem Respekt zusätzlich mit dem Rohrstock nach. Dessen Umgang beherrscht der Lehrer bei allen möglichen Gelegenheiten perfekt. Die Lehrer dürfen nämlich mit dem Stock zuhauen, wenn die Jungen etwas anstellen.

Mit in die Klasse gehen noch 32 andere Jungen. Die Mädchen haben zu der Zeit eine eigene Schule.

Da die Freunde aus der Sternstraße, sehr zu Christians Leidwesen, andere Klassen besuchen, freundet er sich mit seinem Banknachbarn Herbert an.

Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass Christian kurzsichtig ist und eine Brille tragen muss. Doch diese wandert sofort in die Hosentasche, sobald er der Sichtweite seiner Mutter entkommen ist. Als ›Brillenkasper‹ will er sich in der Schule nicht auslachen lassen.

Später bekommt die Klasse einen neuen Klassenlehrer. Dieser ist in den Augen der Jungen aber eine Niete. Er kann nicht richtig mit dem Rohrstock umgehen. Deshalb wird er auch nie zu der Respektsperson, die sein Vorgänger war.

Nachmittags leiht sich Christian oft bei seinem Freund Horst dessen Tretroller aus. Das gelingt aber nur, wenn der selbst keine Lust hat Roller zu fahren. Ansonsten übt Christian mit dem schwarz lackierten Fahrrad von Horsts Mutter das Radfahren. Seine Fahrversuche funktionieren allerdings nur auf dem Gehweg. Die Straße, die mit so genannten ›Katzenköpfen‹ gepflastert ist, führt immer wieder zu unfreiwilligen Abwürfen.

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