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Zen Shiatsu – Eine Einführung

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Zen Shiatsu ist eine japanische Heilmassage, die ursprünglich aus der jahrtausendealten chinesischen Medizin stammt.

Im 6. Jahrhundert n. Chr. öffnete sich das Inselreich Japan nach China und Korea. Es entstanden rege Beziehungen, Kulturtechniken wurden importiert. Die Japaner, eine bis dahin schriftlose Kultur, machten sich die Kanji, die chinesischen Schriftzeichen, zu Eigen und konnten von nun an ihre Sprache auch schreiben. Eine für die Japaner neue Religion, der Buddhismus, hielt Einzug. Nach heftigen Konflikten wurde er Staatsreligion. In diesem Zusammenhang gelangten fortgeschrittene Errungenschaften der Chinesen, wie die chinesische Medizin, nach Japan und wurden in das dortige Leben aufgenommen.

So fanden die grundlegenden Körpertechniken zur Gesunderhaltung und Heilung der chinesischen Medizin, vor allem Massagen wie Anma und Do-In, in Japan Anklang, wurden in die japanische Gedankenwelt integriert und verfeinert bis zur größten Detailtreue der Form. Daraus entwickelten sich Massagetechniken, die vor allem in der Bäderkultur der Japaner praktiziert wurden. Hauptsächlich Blinde massierten in den Onsen, den heißen Quellen, die Gäste zum Genuss.

Anfang des 20. Jahrhunderts begründete ein Teil der Masseure eine neue Richtung der Massage, die deren medizinische Wirkung mehr in den Vordergrund stellte. Wieder zurückkehrend zu der ursprünglich heilenden Wirkung der Behandlung wurde 1925 der Begriff „Shiatsu“ als offizieller Name für die Heilmassage in Japan geboren.

„Shi-atsu“, Finger-Druck, beschreibt die Art und Weise der Anwendung: Mit natürlichem, entspanntem Druck auf den Körper des Behandelten wird mit Füßen, Knien, Ellbogen, Händen und Fingern behandelt. Kein Rollen, Schieben, Kneten oder Klopfen ist nötig. Der Druck kommt möglichst lotrecht zur Hautoberfläche auf die zu behandelnde Stelle. Je nach Ort, Zeitpunkt und Möglichkeit des Praktizierenden wechseln sich dabei Knie, Ellbogen, Unterarme, Handflächen und Finger (hier v. a. der Daumen) ab.

Doch wo geht es am Körper entlang? Ein Meridiansystem steht als theoretisch-praktisches Hilfsmittel für die Behandlung zur Verfügung. Meridiane sind energetische Gebilde, Leitbahnen. Sie folgen wie ein Flusssystem verschiedenen Richtungen im Körper, verzweigen und verästeln sich, bis letztlich jede Zelle von jedem Meridian versorgt werden kann. Ausgehend von den Meridianen der chinesischen Medizin verfügt das heutige Zen Shiatsu nach Masunaga über zwölf Hauptmeridiane. Die Lage und Behandlungsrichtung haben sich im Laufe der Jahre an die Individualität Japans und den Erfindergeist großer Pioniere in der Meridianarbeit angepasst. Es gibt unterschiedliche Ausprägungen des Shiatsu. Je nach Vorbildung, Ausbildung und Erfahrung des Shiatsu-Praktikers tritt die eine oder andere Richtung in der Behandlung mehr hervor.

Eine der Grundlagen für dieses Handbuch ist das Zen Shiatsu nach Prof. Dr. Shizuto Masunaga (1925-1981). Masunaga, ehemaliger Professor für Psychologie an der Universität Tokio und weltberühmter Shiatsu-Meister, hat grundlegende Arbeit für die Praxis und Weiterentwicklung des Shiatsu geleistet. Eines der wesentlichen von ihm überlieferten Werke ist eine Karte über den Verlauf der Meridiane am gesamten Körper des Menschen.

Zen Shiatsu

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