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Die 12 Meridiane des Zen Shiatsu

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Meridiane sind energetische Gebilde im menschlichen Körper. Sie durchziehen unseren Körper wie ein Flusssystem. Sie verästeln sich in Nebenflüssen und Bächen bis in jede einzelne Zelle. Meridiane sind auch Vorstellungswelten, Welten, die helfen, den Menschen und sich selbst näher kennen zu lernen, vielleicht in Teilen zu verstehen und sich bei tiefergehender Beschäftigung immer umfassender zu entdecken.

Um die Meridiane wahrzunehmen, brauchen wir nur unsere Sinne einzusetzen. Wer zufrieden ist, gerne seine Phantasie spielen lässt und Ungewohntem unvoreingenommen gegenübersteht, hat es dabei leichter.

Stellen Sie sich den Verlauf eines Meridians in einem Teil Ihres Körpers vor, und versuchen Sie intuitiv zu erfassen, wie es diesem Bereich geht. Spüren Sie einen ruhig fließenden Fluss, eine reißende Strömung oder ein austrocknendes Rinnsal?

Wohl und gesund kann sich ein Mensch dann fühlen, wenn alle Körpergebiete gut versorgt sind, es weder zu einer Überflutung noch zu einer Austrocknung kommt, oder der Körper mit extremeren Zuständen gut umgehen kann. Wie ein Wanderer, der gerne in die Wüste zieht: Hitze, Austrocknung und Kargheit gefallen ihm.

Die Meridiane tragen mit Ausnahme des Dreifacherwärmers (s. u.) die Namen der anatomisch-physiologischen Organe, mit denen sie in einer besonderen Beziehung stehen: Lunge, Gallenblase, Herz, Magen, Herz-Kreislauf, Dünndarm, Milz, Leber, Niere, Blase, Dickdarm. Der Name steht jeweils einerseits für das physisch vorhandene Organ, andererseits für psychische, geistige, seelische Ausdrucksweisen unseres Lebens.

Die zwölf Meridiane lassen sich den fünf Elementen Metall, Erde, Feuer, Wasser und Holz zuordnen. Hierbei nimmt das Element Feuer eine so zentrale Stellung ein, dass zwei Meridiane für ein grundlegendes Feuer (Herz, Dünndarm) und zwei Meridiane für ein ergänzendes Feuer (Herz-Kreislauf, Dreifacherwärmer) stehen.

Die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser sind eine der Möglichkeiten, unsere Urkraft und Kontinuität des Lebens in einem System darzustellen. Bewegt man sich innerhalb dieses Systems nach den entsprechenden Regeln, z. B. indem man entsprechende Übungen nachvollzieht, so kann man die Liebes- und Lebenskraft stärken.


Meridian Qualität ☯ Element
Lunge Yin Metall 金
Dickdarm Yang
Magen Yang Erde 土
Milz Yin
Herz Yin Feuer, grundlegendes 火
Dünndarm Yang
Blase Yang Wasser 水
Niere Yin
Herz-Kreislauf Yin Feuer, ergänzendes 火
Dreifacherwärmer Yang
Gallenblase Yang Holz 木
Leber Yin

Die Hauptmeridiane beginnen im Zen Shiatsu im Bauchraum (siehe auch Hara) und verzweigen sich über den Rumpf in Kopf und Extremitäten. Sie sind jeweils paarig gespiegelt an der Körpermitte; d. h., sie liegen rechts und links von der Körpermitte aus gesehen, oben und unten vom Hara aus gesehen.

Die Meridiane werden gemäß ihren Qualitäten zu Yin und Yang zugeordnet. Yin und Yang sind sich ergänzende Gegensätze. In jedem Yin liegt ein Yang, in jedem Yang ein Yin. Der Wechsel eines Tages von Sonne zu Mond, von Mond zu Sonne, hell und dunkel, warm und kalt sind verschiedene Sichtweisen von Yin und Yang. Sie gehören zusammen und sind doch getrennt.

In der folgenden Beschreibung der einzelnen Meridiane wird jeweils das Kanji für den japanischen Namen des Meridians abgebildet. Diese Zen-Bilder wurden von Dokko-An Kokugyo Kuwahara (*1944) zur Verfügung gestellt.

Nach einem Studium der Psychologie, Pädagogik und Zen-Buddhismus und einem mehrjährigen Tempelaufenthalt wurde Dokko-An Kokugyo Kuwahara Mönch und war vier Jahre als Zen-Lehrer im internationalen Zen-Dojo „Zen-Kenshujo“ in Kanozan, Japan tätig. Seit 1984 lebt Kuwahara in Bayern und unterrichtet Zazen und Hitsuzendo (Pinsel-Zen-Weg).

Hauptmeridiane Körper vorne


Hauptmeridiane Körper hinten


Zen Shiatsu

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