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3. Religiöse / philosophische Grundlage der EU

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Moderatorin war Dr. Franziska Brantner MdB, welche durch Leonhard Reinwald unterstützt wurde, der dieses Thema auch in den vorangegangenen Monaten betreut hatte.

Von der Moderatorin wurde die Aufklärung als eine der Hauptgrundlagen aufgeführt, wobei aber angemerkt wurde, dass die europäische Idee doch weit älter und zumindest schon bei Augustinus zu verorten sei. Der heutige Humanismus wurde von keiner Seite aus in Frage gestellt, aber bei den monotheistischen Religionen kam schnell die Relevanz des Islams für Europa ins Spiel und auch die Frage, ob man denn das Christentum als eine Art Leitreligion ansehen könnte.

Die Philosophie wurde von vielen als „zu abgehoben“ bzw. zu abstrakt angesehen, um eine wirkliche Rolle zu spielen und dabei eher verstärkt auf die sehr menschlichen bis hin zu innermenschlichen Aspekte und die Wirtschaftsordnung als grundlagenbestimmend hingewiesen.

Überraschender Weise kam auch sehr schnell die geographische Komponente mit ins Spiel, die einerseits durch die gegebenen Tatsachen (Zypern, Balearen oder Überseegebiete) als auch durch das Faktum, dass sowohl Menschen als auch Kontinentalplatten sich beständig in Bewegung befinden, als für die Fragestellung nicht sehr relevant bewertet. Auch verstärkt durch die Verträge, welche bereits 1949 zum Europarat geführt hatten und Europa heute bis hin zur Straße von Alaska verorten. Zudem wurde aufgeführt, dass es bereits Diskussionen gab, welche den gesamten Mittelmeerraum zu Europa gehörig ansahen und auch darauf hingewiesen, dass bereits 1957 bei den Römischen Verträgen „Eurafrika“ angedacht wurde. Zuletzt wurde dann die immer noch für die meisten Diskutanten gültige Aussage mit ins Spiel gebracht, dass „die einzige Grenze Europas die Demokratie sei“ und damit die Diskussion um die Geographie Europas beendet.

So ließ es sich aber nicht mehr vermeiden, dass dadurch wieder die rechtlichen Aspekte auch in dieser Arbeitsgruppe mit ins Spiel kamen und Europa als Rechtsgemeinschaft angesehen wurde.

Sehr schnell waren sich alle darin einig, dass man Europa und seine Grundlage nicht auf eine oder wenige Ursachen zurückführen könne und die Moderatorin wies darauf hin, dass das Motto der Europäischen Union nicht nur deshalb „in Vielfalt geeint“ sei.

Abschließend wurde von allen Teilnehmern die folgende These als Grundlage für die kommenden Diskussionen gebilligt: „Europas Grundlage ist die Vielfalt, die Toleranz auch gegenüber dem Andersdenkenden und die Erkenntnis, dass alle Menschen die gleichen Rechte und Chancen haben sollten.“

Hertensteiner Gespräche in Heilbronn

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