Читать книгу Carringo und die heiße Spur nach Cordoba: Western - Heinz Squarra - Страница 6

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Carringo war dem Versteck seines verschleppten Sohnes nahe – aber der Weg dahin war mit Blut getränkt

Über Tampico graute ein neuer Tag. Dunstschwaden zogen über das Meer, das aus der Dämmerung auftauchte. Wie aus dem Nichts kommend gewann das Segelschiff Konturen, das von Osten den Golf von Mexiko furchte und sich dem kleinen Hafen der Reederei der Huerta Compania näherte.

Carringo, Dred Regal, der amerikanische Agent, und Trevor Lorring, der Forscher aus Texas, standen in der Deckung eines neuen Schiffsrumpfs, der festgekeilt und von Leinen gehalten, auf einem primitiven Slip lag. Die Hölzer der Auflage führten schräg hinunter vom Werftgelände ins Wasser des Hafenbeckens.

Die drei Männer beobachteten den Segler, der bereits einen Teil seines Tuchs geborgen hatte und platt vor der lauen, auflandigen Brise herlief.

„Das ist die Santa Rosa“', sagte Dred Regal, der Agent. „Jetzt wird sich alles entscheiden.“

„Und sie werden die Kriegskasse der War Eagle wohl geborgen haben“, setzte Trevor Lorring hinzu.

Der sechs Fuß große, etwas bleiche Mann, wirkte aufgeregt. Er und Dred Regal hatten viel Mühe darauf verwandt, das Wrack, das hier im Kriege gegen Mexiko vor der Küste untergegangen war, aufzuspüren. Aus alten Plänen des Museums in Texas wussten sie, dass sich die Kriegskasse an Bord befunden hatte und mit diesem Schiff gesunken war.

Aber die „Santa Rosa“ mit ihrer sklavenähnlichen Besatzung musste das Wrack gefunden haben. Schon eine Nacht früher oder auch zwei. Und in dieser Nacht musste sie unterwegs gewesen sein, um die Beute zu bergen.

Carringo hob vom Boden einen schweren Hammer auf, trat vor das neue Schiff und schlug nacheinander die Pallhölzer weg. Der amerikanische Agent hob sie auf und warf sie zur Seite.

Es knarrte laut in den Leinen, die den Rumpf hielten. Der Kiel bewegte sich schabend ein Stück über die Hölzer auf dem Boden.

Carringo und Dred Regal gingen zu dem Forscher aus Texas zurück. Carringo warf den Hammer zur Seite und blickte auf die Haltetaue, die straff gespannt wie Geigensaiten den Schiffskörper noch hielten.

„Gleich ist sie da“, sagte Trevor Lorring erregt. Seine hellen Augen blickten fragend auf Carringo.

„Es läuft alles wie besprochen“, sagte Carringo. „Die Gefangenen werden im Hafen unter Deck eingesperrt sein. Wir haben es also nur mit wenigen Gegnern zu tun, und ein Tumult dürfte ausscheiden. Wir müssen nur die Überraschung nutzen. Da auch der Werftbesitzer an Bord ist, haben wir den Rücken frei.“

„Und sie rechnen mit nichts Bösem“, setzte der Agent hinzu und kratzte sich den säuberlich gestutzten Vollbart.

Carringo dachte an Alfredo Urgacha, den Werftbesitzer, auf dessen Gelände sie sich hier befanden. Urgacha hatte beinahe genauso viel Mühe wie Trevor Lorring darauf verwendet, das Wrack der „War Eagle“ zu finden, Zwangsweise rekrutierte Taucher befanden sich auf seinem Schiff, der sich nähernden „Santa Rosa“. Einer davon musste Chaco sein. Carringo war in Sorge um den vermissten Freund, hoffte jedoch, ihn in wenigen Minuten heil vor sich zu sehen, wenn der Coup gelang und sie die Luken zu den unteren Räumen öffnen würden.

„Jetzt steuert sie in den Hafen!“, rief Trevor Lorring.

Carringo ging zum Bug des Neubaus und sah die „Santa Rosa“ die Mole passieren. Zwei Männer holten gerade das letzte Segel ein, so dass das Schiff antriebslos heran glitt, um mit der verbliebenen Fahrt an der Pier anzulegen, die sich gegenüber dem Slip befand und von diesem nur eine Schiffslänge entfernt war.

„Ich sehe sechs an Deck“, sagte Lorring. „Der Kapitän ist dabei. Und Urgacha!“

Carringo sah den großen, gut gekleideten Werftbesitzer ebenfalls. Er ging hinter dem Neubau zurück und kappte mit seinem Messer die beiden mittleren Taue.

Lorring lief mit dem Gewehr in den Händen zu einem Kistenstapel.

„Eröffnen Sie das Feuer erst, wenn das Schiff ins Wasser gerät!“, befahl Carringo. Er ging zum Bug zurück.

Regal stand am Heck bereit, um mit Carringo zugleich eins der beiden letzten Taue zu kappen. Dabei waren sie beide bemüht, in Deckung zu bleiben, um von der „Santa Rosa“ aus nicht bemerkt zu werden.

Das Schiff schwoite mit dem Heck etwas herum. Noch immer waren nur sechs Personen an Deck zu erkennen.

„Carringo, sehen Sie nur!“, rief Trevor Lorring.

„Was denn?“

„Der Kasten!“

„Die Kriegskasse!“, rief der Agent beinahe zu laut herüber. „Das ist sie!“

Carringo sah das Ruderblatt der „Santa Rosa“, das ein Stück aus dem Wasser ragte, zur anderen Seite schwenken. Bevor der Bug die Pier berührte, bewegte sich das Heck gegen sie.

„Jetzt!“, sagte Carringo.

Er und Regal kappten die Taue. Sie brachen peitschend und schnellten auseinander. Der Neubau rutschte kratzend und quietschend über den primitiven Slip, wurde schneller und schneller und erreichte das Wasser. Schäumend und rauschend bildete sich eine Welle. Gischt sprühte in die Höhe. Der Schiffskörper schwamm durch das Becken und rammte die „Santa Rosa“. Holz splitterte.

Trevor Lorring eröffnete das Feuer aus seinem Gewehr. Nach ein paar Schüssen wechselte er den Standort und schoss aus einer anderen Deckung, um so die Anwesenheit mehrerer Schützen vorzutäuschen.

Carringo und der amerikanische Agent waren inzwischen zurückgelaufen und gingen hinter aufgestapelten Pallhölzern in Deckung. Hier lagen auch ihre Gewehre bereit, so dass sie sofort schießen konnten.

Die „Santa Rosa“ war an der Seite auf mehrere Yards Länge aufgerissen. Durch das zum Teil unter Wasser liegende Leck strömte Wasser in den Schiffsbauch.

Kugeln trafen die Planken und die Masten.

Endlich hatte sich die kleine Mannschaft so weit gefasst, dass sie selbst am Schanzkleid in Deckung gehen und ihrerseits zurückschießen konnte.

Ein paar Minuten wogte der Kampf hin und her, während der Neubau von der lauen Brise getrieben im hinteren Hafenteil gegen eine Mauer krachte.

Urgacha und der Kapitän tauchten auf.

Carringo schoss, aber seine Kugel ging knapp an dem Werftbesitzer vorbei.

Die beiden Männer griffen nach dem Eisenkasten, den sie weitgehend vom Treibsand, Muscheln und Tang befreit hatten.

„Sie wollen damit abhauen!“, schrie Dred Regal, lud sein Gewehr durch und schoss wieder.

Die beiden hasteten mit ihrer schweren Last über eine erhöhte Luke und verschwanden dahinter.

„Lorring, schießen Sie weiter!“, schrie Carringo dem Forscher aus Texas zu. „Vorwärts, Regal, die dürfen nicht verschwinden!“

Sie schossen noch einmal hinüber, dann liefen sie hinter den Holzstapeln entlang zu einem Schuppen und in dessen Deckung um das halbe Gelände herum.

Als sie das Hafenbecken wieder sahen, schleppten die beiden die schwere Kriegskasse auf das Hauptgebäude der Werft zu, in dem Carringo mit Hilfe von Lorring und Regal bereits die restliche Wachmannschaft der Werft gefangengesetzt hatte.

„Urgacha!“, rief der Agent.

Die beiden blickten zurück und ließen die schwere Kriegskasse fallen. Scheppernd schlug der Kasten auf dem Steinboden auf.

Die Männer griffen zu den Revolvern.

Carringo blieb stehen, hob das Gewehr, legte an und schoss.

Urgacha wurde der Colt aus der Hand gerissen und weggeschleudert. Er wandte sich um, lief zu der Waffe und bückte sich.

Doch inzwischen war Carringo weitergestürmt. Während des Laufens schoss er auf den Kapitän, der sich hinter die Kiste warf.

„Den nehme ich!“, rief der Agent.

Carringo erreichte Urgacha, als der seine Waffe aufgehoben hatte und herumwirbelte. Mit dem Kolben schlug er hart und gnadenlos zu, traf den Werftbesitzer an der Schulter und brachte ihn dadurch ins Taumeln. Urgacha wollte ihm den Colt ins Gesicht werfen. Doch Carringo sah es rechtzeitig, zog den Kopf zur Seite, und die Waffe flog vorbei. Er griff an, ließ das Gewehr mit der Rechten los und schmetterte dem Mann die Faust ans Kinn.

Urgacha stolperte gegen die Kiste und flog über sie in dem Augenblick weg, in dem der Agent den Kapitän durch einen Kolbenhieb gegen den Hals regelrecht fällte.

Die Mannschaft des Schiffes und Trevor Lorring schossen noch immer über das Hafenbecken weg aufeinander.

Regal hatte Riemen dabei, mit denen die beiden Kerle gefesselt wurden, bevor sie erneut zum Angriff übergehen konnten. Ein paar Augenblicke später stürmten sie bereits von der Kriegskasse weg und zur Laufplanke, die vom Schiff ausgebracht worden war, als Urgacha und der Kapitän mit der Beute hatten verschwinden wollen.

Carringo lief als erster die federnde Gangway hinauf, feuerte und rief: „Werft die Waffen weg und ergebt euch! Urgacha und der Kapitän sind bereits in unserer Hand!“

Auch Regal tauchte auf der Planke auf und richtete das Gewehr auf die vier verbliebenen Seeleute der „Santa Rosa“.

Lorring sah Carringo und den Agenten und hatte das Feuer eingestellt. Über dem Kistenstapel trieb Pulverdampf dem Schuppen entgegen.

Die vier Kerle sahen offenbar keinen Sinn mehr in ihrem Kampf, warfen die Waffen auf die Planken und hoben die Hände.

Carringo betrat das Schiff und winkte mit dem Gewehr an sich vorbei. „Und keine Tricks!“

Im Gänsemarsch gingen sie vorbei.

Der Agent sprang von der Gangway zur Pier hinunter.

Der Mann aus Texas tauchte neben dem Kistenstapel auf und hastete am Slip vorbei.

„Stehenbleiben!“, befahl Dred Regal. „Du da, vortreten! Du wirst die anderen fesseln. Aber ordentlich, sonst wirst du zweimal gehenkt!“

Carringo beobachtete von der Laufplanke aus den Rest der Aktion, der reibungslos verlief.

Das Schiff neigte sich bereits nach links, und aus dem Inneren wurden Rufe laut. Bisher hatten sich die eingesperrten Zwangstaucher nicht zu melden gewagt. Nun aber fürchteten sie wohl das eindringende Wasser, das die „Santa Rosa“ bald sinken lassen würde.

Carringo ging zur ersten Luke, räumte die herumliegenden Segel weg und öffnete die Klappe.

Hohlwangige, ausgemergelte Gesichter waren im Halbdunkel zu erkennen. Tief in ihren Höhlen liegende Augen blickten fragend nach oben. Carringo trat zurück.

„Kommt herauf“, sagte er. „Urgacha, der Kapitän und die Mannschaft sind Gefangene!“

Die ersten Männer stiegen über die steil stehende Leiter nach oben. Sie hatten bereits nasse Füße. Auf Deck stehend sahen sie die gefesselten Seeleute. Dred Regal hatte den letzten selbst gebunden. Urgacha und Kapitän Frero lagen neben der erbeuteten Kriegskasse auf dem Boden und konnten aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen.

„Mein Gott, Sie schickt uns der Himmel“, murmelte ein Mann, der vor Carringo auf die Knie fiel. „Ich bin schon seit Jahren hier ein Gefangener und hätte es sicher nicht mehr lange geschafft, Señor.“

Auch andere Zwangstaucher fielen aus Dankbarkeit vor Carringo und dem Forscher, der inzwischen das Schiff betreten hatte, auf die Knie. Ihre schmutzigen, stoppelbärtigen Gesichter sahen zum Erbarmen aus und verrieten die Erschöpfung ihrer Körper.

Auf einmal stand Chaco auf der Leiter. Schmutzig, abgerissen und stoppelbärtig ähnelte er den anderen so sehr, dass Carringo ihn beinahe nicht erkannt hätte.

„Chaco“, murmelte er.

Das Halbblut versuchte zu lächeln, verzog aber nur das von Falten gefurchte Gesicht.

„Wir sollten das Schiff schleunigst verlassen!“, erinnerte Lorring an den Zustand der „Santa Rosa“. „Es kann jeden Augenblick zu den Fischen sinken!“

Carringo zog den Mann vor sich auf die Füße und winkte den anderen. „Gehen wir. Lasst uns in der Werft über alles sprechen. Und helft uns, die Gefangenen in den Keller zu sperren.“

Nichts taten die Zwangstaucher lieber als das. Neue Kraft beseelte sie, als sie über die Gangway liefen und die Gefangenen befehligten.

„Bleiben Sie bitte hier, Mister Lorring!“, rief der Agent. „Ich schaffe die Gefangenen erst mal weg.“

„Sollte ich nicht besser mitgehen?“, fragte Lorring.

„Wozu? Ich habe Helfer genug. Passen Sie auf den Kasten auf, den brauchen wir noch!“

Lorring lief hinunter.

Die Gefangenen wurden von Dred Regal und den befreiten Zwangstauchern weggeführt.

Chaco kletterte aus der Luke und setzte sich auf ihren Rand. Carringo ging vor ihm in die Hocke. Die Freunde verstanden sich so und wussten einer, was der andere gern gesagt hätte, ohne dass sie auch nur ein Wort sprachen.

Auf einmal aber sagte Chaco: „Alles fing mit Saint an. Ich sah ihn plötzlich hier am Hafen, wie er die Carizo bestieg und mit ihr nach Süden segelte. Ich ritt in gleicher Richtung. Aber bevor ich das Schiff noch einmal sehen konnte, wurde es versenkt. Von Marido. Der muss gewusst haben, dass Saint darauf ist und hat ihn verfolgt. Mein Gott, an den hatte ich gar nicht mehr gedacht, an Saint.“

Carringo sagte noch immer nichts. Er begriff auf einmal alle Zusammenhänge. Huerta, der Teilhaber von Urgacha, hatte ihm eine Information über den Verbleib Jellicos angeboten. Und nur hinter Marido und Jellico hatte Saint selbst her sein können. Aber hatte er etwas gewusst? Sicher Maridos Ziel.

„Cordoba“, sagte er versonnen.

„Was?“

„Saint hatte das Schiff gechartert. Für eine Fahrt nach Cordoba. Dahin muss Marido mit Jellico unterwegs gewesen sein!“ Carringo schüttelte den Kopf. „Das ist alles höchst merkwürdig abgelaufen. Zwischen dieser Reederei und der Hilton Company bestand eine alte Feindschaft. Davon hat Saint offenbar nichts gewusst. Sonst hätte er niemals von Huerta und Urgacha ein Schiff gechartert. Aber wie dem auch sei, er wollte nach Cordoba. Das habe ich aus den Papieren ersehen, die mir in die Hand fielen.“

„Cordoba“, sagte Chaco. „Haben wir denn noch so viel Zeit, dass ich mich waschen, ordentlich etwas essen und neue Kleidung beschaffen kann?“

„Ich denke doch.“

Chaco erhob sich vom Rand der Luke und erzählte weiter von seinen Erlebnissen in der alten Ruine im Süden und auf dem Sklavenschiff, das sich nun weiter nach Backbord neigte und in dessen Bauch ständig mehr Wasser lief.

Sie verließen es, als der amerikanische Agent zurückkehrte und dem Forscher aus Texas half, den Kasten mit der Kriegskasse einer verflossenen Zeit zu öffnen.

Pures Gold strahlte den Männern im Lichte der ersten Sonnenstrahlen entgegen.

Erregt massierte Lorring seine Schläfen, während der Agent sagte: „Das scheinen ja wirklich zweihundertfünfzigtausend Doller zu sein, was, Mister Lorring?“

„Aber natürlich!“

Carringo erklärte dem Freund inzwischen, was sich in Tampico zugetragen hatte und äußerte die als sicher angesehene Vermutung, dass Saint dem Anschlag auf sein Leben und dem Untergang der „Carizo“ entgangen war und Huerta ermordet hatte. Im Dunkel blieb, wieso Marido hatte erfahren können, dass sich sein Verfolger auf der „Carizo“ befand. Aber das würden sie vielleicht später noch herauskriegen.

„Ein unglaublicher Erfolg!“ Dred Regal strahlte über das ganze Gesicht, ergriff Carringos Hand und schüttelte sie lange Zeit. „Das verdanken wir ganz wesentlich Ihnen, Mister Carringo. Hätten wir allein vermutlich nicht geschafft.“

Carringo winkte lächelnd ab. „Übertreiben Sie nicht, Regal.“

„Er hat ganz recht!“, stimmte Lorring dem Agenten zu. „Auch ich verdanke es Ihnen, dass wir das schafften und meine Familie wieder frei ist!“

„Ich denke, wir sollten erst mal hier verschwinden, bevor die ersten Arbeiter auftauchen.“

„Richtig!“, sagte Lorring sofort.

Carringo schleppte mit Hilfe des texanischen Forschers die schwere Eisenkiste in das Haus der Werft, in dessen Keller die Gefangenen gesperrt waren.

„Die Behörden müssen verständigt werden“, erklärte Carringo. Er warf einen Blick in den großen Lagerraum, in dem sich die befreiten Sklaventaucher versammelt hatten und nun offenbar darauf warteten, dass man auch für sie Entscheidungen traf.

Dred Regal wandte sich um. „Ich war immer dafür, legal zu arbeiten und die Behörden alles wissen zu lassen. Aber ich glaube heute nicht mehr, dass dies sehr sinnvoll ist, Carringo.“

Lorring nickte zustimmend. „Es ist besser, man verständigt sie etwas später.“

„Wenn die alte Kriegskasse aus ihrer Reichweite heraus ist“, stimmte Dred Regal zu.„Am besten, ich organisiere als erstes einen Wagen. Und was werden Sie tun?“

„Ich bin durch die Ereignisse auch einen wesentlichen Schritt weiter gelangt“, entgegnete Carringo. „Die Information, die Huerta mir für einen Mord geben wollte, habe ich nun so erhalten. Mein Sohn soll offenbar nach Cordoba gebracht werden oder wurde es bereits. Dorthin werden wir reiten, sobald sich Chaco, mein Freund, etwas erholt hat.“

„Er braucht dringend ein paar Stunden Schlaf.“ Trevor Lorring nickte dem Halbblut zu. „Und ich gehe zu meiner Frau. Sie wird Ihnen ein paar neue Sachen heraussuchen.“

„Die Kasse könnten vielleicht inzwischen die befreiten Leute bewachen, was?“ Regal schaute Chaco fragend an. „Sind die zuverlässig genug?“

Das Halbblut zuckte mit den Schultern.

„Wenn Sie Chaco zu Lorring bringen, bewache ich die Kiste“, schlug Carringo vor.

Regal war sofort einverstanden, und alsbald brachen er, Chaco und Lorring auf.

Carringo ging in den großen Lagerraum hinüber. Einer der Männer hatte gefundenes Brot und geräucherten Schinken verteilt, und man begann gerade zu essen. Carringo setzte sich zu den Männern und berichtete, wie es zu der kurzen Schlussaktion hatte kommen können.

Dann erfuhr er, dass manche der Taucher schon seit Jahren auf der „Santa Rosa“ zwangsweise gefahren waren. Man hatte sie alle unter fadenscheinigen, falschen Vorwänden auf das Schiff gebracht und dort eingekerkert, sobald Land angelaufen worden war. Durch die Enge im Segler war ihre Bewachung leicht und eine Flucht stets aussichtslos gewesen.

Eine neue Welle tiefer Dankbarkeit erfasste die Befreiten. Sie scharten sich um Carringo, und er hatte alle Mühe, das Verdienst der Aktion gegen die schurkische Reederei auch auf Regal und Lorring mit zu verteilen.

Carringo und die heiße Spur nach Cordoba: Western

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