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Hinter Jeff Kenny verblassten die letzten spärlichen Lichter der Stadt.

Er ritt über die Schienen der Western Pacific und querte ein Weidestück Joe Farbers, das ehemals zur Kenny-Ranch gehört hatte, durch sein Verschulden aber an Farber gefallen war.

Farber? Jeff überlegte. Er konnte sich das anhaltende Spielglück des aalglatten Ranchers nicht erklären. Sheriff Carib hatte sich mit wechselndem Erfolg an den allabendlichen Runden beteiligt. Seine Verluste oder Gewinne waren niemals besonders hoch gewesen. Er war mehr das, was man einen Mitspieler nennen konnte. Ein Mitspieler, der nur die Aufgabe hat mitzutun, damit die Pokerpartie vollständig ist.

Jeff Kennys Pferd brach in ein Waldstück. Der junge Mann konnte kaum die Hand vor den Augen sehen. Er überließ seinem Tier, das den Weg schon einige hundertmal hinter sich gebracht hatte, die Führung. Bless kannte hier jeden Fußbreit Boden.

Plötzlich machte das Pferd einen Satz zur Seite, dass Jeff Mühe hatte im Sattel zu bleiben.

„Was ist denn?“ Er beugte sich nach vorn und schlug beruhigend auf den Hals des erschrockenen Tieres. Aber Bless ließ nur ein unruhiges Wiehern hören.

Jeff sah sich suchend um. Seine Augen gewahrten nichts als tiefe Dunkelheit. Nichts rührte sich. Er konnte kein verdächtiges Geräusch hören, was auf Menschen oder Raubtiere schließen ließ.

„Du wirst langsam alt!“, knurrte er vorwurfsvoll. Aber in der gleichen Sekunde duckte er sich. An sein Ohr drang das Geräusch brechender Zweige, die in Unmengen den Waldboden bedeckten.

Jeffs Reaktion kam zu spät.

Von beiden Seiten erfassten ihn Arme wie Stahlklammern und zogen ihn vom Rücken seines Pferdes. Verzweifelt versuchte er sich zu befreien, hatte aber nicht den geringsten Erfolg. Sein Ruf des Schreckens verhallte ungehört zwischen den dichten Büschen und Bäumen.

„Den Burschen hätten wir, Lemmy!“, orgelte eine brummige Stimme. Der Mann schickte diesen Worten ein kicherndes Lachen nach. „Hoffentlich bekommen wir nun auch die fünfhundert Bucks!“

„Natürlich, Kid Loover hat sein Wort eigentlich immer gehalten“, gab der zweite Kerl zurück, der Ben Wayne hieß.

Sie machten sich daran, den Überwältigten mit handfesten Stricken zu verschnüren. Der mit Lemmy angesprochene Bursche langte ein verschmutztes Taschentuch aus seiner Hose, das er Jeff in den Mund stopfte.

„Fange seinen Gaul ein, Ben. Wir müssen vor dem Morgen das Lager erreichen“, sagte er dann und machte sich an Jeffs Taschen zu schaffen.

Ben Wayne schielte über Lemmys Schulter.

„Hell and Devil!“, stieß er plötzlich hervor und massierte aufgeregt sein Kinn. Undeutlich erkannte er einen Haufen Geldscheine, der in der Hand seines Kumpans flimmerte. Lemmy Crus lachte wild.

Nach einer Weile schlich Ben Wayne ein Stück den Weg entlang, auf dem das Pferd des Gefangenen geflohen war. Er stieß einen Lockruf aus und hatte tatsächlich nach wenigen Minuten Erfolg. Bless kam zurück und schien Ausschau nach ihrem Herrn zu halten.

Wayne erfasste die Kandare und zog das Tier zu dem Gebundenen. Prüfend fuhr seine Rechte noch einmal über die Brusttasche, in welcher die Scheine knisterten. Seine Augen flammten auf, als hypnotisierte ihn diese Berührung.

„Hilf mir, der Kerl ist verdammt schwer“, brummte er nach dem ersten Versuch, Jeff allein auf den Rücken des ruhig stehenden Tieres zu heben.

Lemmy Crus kam maulend heran. Roh zog er den Wehrlosen hoch.

„Bei drei sitzt er oben!“, grölte Lemmy und begann zu zählen. Jeff, der noch immer bewusstlos war, merkte nichts davon.

Später schnürten die Männer die Beine des Gefangenen unter dem Leib des Pferdes zusammen. Ben befestigte die Zügel von Jeff Kennys Pferd an seinem Sattelhorn.

Sein Bruder Red: Harte Western Edition

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